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Namibische Kirchen fordern Kriegsende in Angola


From FRANK.IMHOFF@ecunet.org
Date 05 Oct 2000 07:39:42

Namibische Kirchen und Staatspraesident Namibias fordern Kriegsende
in Angola

Rundu (Namibia)/Genf, 5. Oktober 2000 (LWI) - Die Kirchen Namibias haben
die am Buergerkrieg in Angola beteiligten Parteien vehement aufgefordert,
sich an den Verhandlungstisch zu setzen und den 25 Jahre waehrenden
Konflikt zu beenden.

Bei einem oekumenischen Gebetsgottesdienst riefen die LeiterInnen der
namibischen Kirchen am 27. August zum Gebet fuer die unter den Kaempfen
leidende Bevoelkerung Nordostnamibias auf. Der Gottesdienst wurde vom
Kirchenrat von Namibia (CCN), unter dessen Schirmherrschaft die Kirchen
stehen, in Rundu, einer Grenzstadt zwischen Namibia und Angola, organisiert.

Sowohl die anglikanische Pfarrerin Nangula E. Kathindi, Generalsekretaerin
des CCN, als auch der katholische Erzbischof B.  Haushiku, Praesident des
CCN, betonten, dass die Krise in Angola nicht mit Waffen geschlichtet
werden koenne.

Pfarrerin Kathindi sagte waehrend des Gottesdienstes: "Es schmerzt uns, von
den Landminen zu hoeren, die in unseren Gemeinden und sogar in Kirchen
gelegt wurden. Wir sind zutiefst verletzt ueber die Entfuehrung von
Menschen, Vergewaltigungen von Frauen und auch kleinen Maedchen. Wir sind
entsetzt ueber Verstuemmelungen und die Zerstoerung von Eigentum sowie
ueber Kinder, Muetter und Vaeter, die wir verloren haben. Das ist eine
hoffnungslose Situation, die auch schmerzlich ist."

Bischof Apollos Kaulinge von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia
(ELKIN) verlas eine Botschaft der Ermutigung und der Hoffnung. "Gott
moechte, dass wir in Sicherheit und Frieden leben.  Wir verurteilen
staendig alle, die unseren Frieden stoeren", sagte er.

Der namibische Praesident, Dr. Sam Daniel Nujoma, appellierte in einer
Botschaft, die von seinem Berater in politischen Angelegenheiten verlesen
wurde, an die Kirchen, Ortsgemeinden und an traditionelle sowie politische
Fuehrungskraefte, einig vorzugehen und sich zu beraten, wie dieses sinnlose
Toeten und Verletzen der Ortsbevoelkerung infolge des Krieges beendet
werden koenne.

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN-DELK),
Reinhard Keding, sprach sich in einer Botschaft, die Pfr. Erich Rust
ueberbrachte, fuer Solidaritaet in Gedanken und Gebeten mit den Menschen in
der Kavango-Region aus.

Als symbolische Geste wurde eine "Friedenskerze" im Rahmen des
Gottesdienstes von einem angolanischen Soldaten und einem Schuldirektor
angezuendet, beide wurden von Landminen verstuemmelt.

Vor dem Gebetsgottesdienst besuchten die Kirchenleiter des Kirchenrates von
Namibia das Krankenhaus in Rundu, wo sie gemeinsam mit PatientInnen
beteten. In der Maennerstation lagen mehr als zehn Patienten, alle Opfer
vor kurzem in Namibia gelegter Landminen. Eine der Minen befand sich in
einer roemisch-katholischen Kirche und verletzte einen der Kirchenbesucher.

Dem Kirchenrat von Namibia gehoeren 12 Kirchen als volle Mitglieder an,
unter anderen auch die roemisch-katholische Kirche, eine weitere Kirche hat
Beobachterstatus. Rund 82 Prozent der ueber 1,6 Millionen EinwohnerInnen
Namibias sind ChristInnen, 51 Prozent sind lutherisch, rund 20 Prozent
katholisch, sechs Prozent niederlaendisch-reformiert und fuenf Prozent
anglikanisch.

(Lilian Moir, Kommunikationsberaterin der CCN, stellte das Material fuer
diesen Artikel zur Verfuegung.)

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