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Schwedischer Erzbischof: Jerusalem sollte eine offene Stadt bleiben
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FRANK.IMHOFF@ecunet.org
Date
05 Oct 2000 10:46:52
Jerusalem/Genf, 5.Oktober 2000 (LWI) - Anlaesslich eines Besuches im
Heiligen Land betonte der Schwedische Erzbischof, K.G. Hammar, gegenueber
VertreterInnen der israelischen Behoerden, dass Jerusalem eine offene Stadt
bleiben muesse, wo die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam
ungehindert zusammenkommen koennen.
Der Erzbischof traf waehrend seiner Israelreise vom 28. August bis 3.
September mit VertreterInnen der ansaessigen Kirchenleitungen sowie
israelischen und palaestinensischen Politikern zusammen. Es war der erste
Besuch des gesamten Bischofskollegiums der Schwedischen Kirche in Jerusalem.
Bei einem Treffen mit Staatspraesident Moshe Katsav sagte Erzbischof Hammar
am 29. August: "Wir sind uns auch des Unrechts bewusst, das die Christen im
Laufe der Geschichte der juedischen Bevoelkerung zugefuegt haben. In der
Schwedischen Kirchen befassen wir uns jetzt mit einer Vertiefung des
Dialogs zwischen Christen- und Judentum und arbeiten auf ein besseres
Verstaendnis zwischen unseren beiden Religionen hin."
Praesident Katsav betonte, dass die Stadt Jerusalem fuer Juden, Christen
und Muslime offen sei und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die
Friedensarbeit in der Region fortgesetzt werde.
Waehrend eines Treffens mit dem schwedischen Bischofskollegium rief der
Sprecher des palaestinensischen Parlaments, Abu-Ala, die BischoefInnen auf,
sich gegenueber Kirchenleitungen, EntscheidungstraegerInnen und der
schwedischen Regierung dafuer einzusetzen, dass sich diese fuer ein
Jerusalem engagieren, das fuer alle Religionen offen bleibt.
Abu-Ala betonte, dass die Frage der Verwaltung Jerusalems und das Schicksal
von Millionen von Fluechtlingen in Jordanien, im Libanon, in Syrien und
Aegypten die beiden Hauptprobleme seien, fuer die eine Loesung gefunden
werden muesse, solle es zum Frieden zwischen Israel und Palaestina kommen.
"Es ist die Aufgabe der Kirche, fuer Frieden und Gerechtigkeit zwischen den
Menschen zu arbeiten, und als Kirche haben wir die Pflicht zu versuchen,
die Realitaet aus der Perspektive der Machtlosen zu verstehen," so
Erzbischof Hammar gegenueber dem Sprecher des palaestinensischen Parlaments.
Hammar hob hervor, dass die Schwedische Kirche seit 50 Jahren mit der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien (ELKJ) zusammenarbeite, dies
beinhalte auch den Versuch, die Situation der PalaestinenserInnen besser
und umfassender zu verstehen. Es sei besorgniserregend, so Hammar, dass die
laufenden Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palaestina noch zu
keinem Resultat gekommen seien.
Der schwedische Erzbischof besuchte am 1. September gemeinsam mit dem
schwedischen Bischofskollegium die juedische Gedenkstaette Yad Vashem, die
an die Vernichtung der europaeischen Juden durch die Nationalsozialisten
gemahnt. In Erinnerung der Millionen ermordeter Juden legte Erzbischof
Hammar einen Kranz in der "Halle der Erinnerungen" nieder.
* * *
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