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USA: Kirchenleitungen fordern staerkeres Engagement


From FRANK.IMHOFF@ecunet.org
Date 06 Oct 2000 10:07:14

       fuer ein gemeinsames Jerusalem

Chicago (USA)/Genf, 6. Oktober 2000 (LWI/ELCA News Service) -
VertreterInnen der Kirchenleitungen Nordamerikas haben sich fuer ein
gemeinsames Jerusalem fuer PalaestinenserInnen und Israelis sowie
fuer die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam
ausgesprochen. In einem Schreiben fordern sie US-Praesident Bill
Clinton auf, sich in den von ihm vermittelten Verhandlungen zwischen
Israelis und PalaestinenserInnen verstaerkt fuer einen solchen Status
Jerusalems einzusetzen.

In dem Schreiben an US-Praesident Clinton vom 6. September
kritisieren die 15 VertreterInnen orthodoxer, protestantischer und
roemisch-katholischer Kirchenleitungen die Regierung der Vereinigten
Staaten fuer die mangelnde Aufmerksamkeit gegenueber christlichen
Anliegen und den die Heilige Stadt betreffenden voelkerrechtlichen
Normen. Ihre Einstellung basiere, so die Kirchenleitungen in ihrem
Schreiben, auf ihrem "entschiedenen Engagement fuer eine gerechte
Loesung der Jerusalemfrage, die die Menschenrechte und die
politischen Rechte der Israelis und PalaestinenserInnen sowie der
drei Religionsgemeinschaften respektiert."

"Gegenwaertig sind wir nicht der Meinung, dass die Regierung den
Interessen, Anliegen und Empfehlungen der amerikanischen Kirchen oder
den Interessen und Rechten der Kirchen in Jerusalem die angemessene
Aufmerksamkeit schenkt", heisst es in dem Schreiben an US-Praesident
Clinton, das unter anderen von Pfr. Andrew Young, Praesident des
Nationalrates der Kirchen Christi in den USA, dem fuehrenden
oekumenischen Gremium des Landes, und vom leitenden Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), H. George
Anderson, unterzeichnet wurde.

Die Besetzung Ostjerusalems durch Israel bezeichnen die
VerfasserInnen des Schreibens als "illegal" im Sinne des
Voelkerrechts. Die nordamerikanischen Kirchenleitungen begruessen,
dass US-Praesident Clinton den vom US-Kongress angeordneten Umzug der
amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem bisher blockiert
hat. Sie rieten Clinton davon ab, vor dem Erzielen eines Abkommens
mit der Verlegung der Mission der Vereinigten Staaten zu drohen.

Die amerikanischen KirchenvertreterInnen unterstuetzen auch den
Vorschlag der Kirchenleitungen in Jerusalem, einen international
gesicherten Status fuer Jerusalem zu schaffen. "Das wuerde es
Jerusalem ermoeglichen, eine offene Stadt zu sein, die ueber den
lokalen, regionalen oder weltweiten politischen Problemen steht",
betonten sie.

Das gegenwaertige Vorgehen der israelischen Behoerden und
Sicherheitskraefte wird von den VertreterInnen der nordamerikanischen
Kirchenleitungen scharf kritisiert. So sei es "vollkommen
unannehmbar", von den PalaestinenserInnen aus dem Westjordanland und
dem Gazastreifen fuer das Betreten Jerusalems eine israelische
Genehmigung zu verlangen. Weiterhin kritisieren sie die fortgesetzte
Errichtung juedischer Siedlungen auf palaestinensischem Land in
Jerusalem und der Umgebung der Stadt, waehrend unter Vermittlung von
US-Praesident Clinton Friedensverhandlungen gefuehrt werden.

*       *       *

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