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LWI-Kurznachrichten der Ausgabe September 2000
From
FRANKI@elca.org
Date
18 Oct 2000 11:52:39
Erzbischof der LutheranerInnen in Russland und anderen Staaten wurde
75
Erzbischof Dr. Georg Kretschmar, Erzbischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS), der weltweit flaechengroessten evangelischen Kirche, wurde am
31. August 75 Jahre alt.
LWB-Generalsekretaer Dr. Ishmael Noko wuerdigte den Jubilar in einem
Glueckwunschschreiben, als langjaehriger akademischer Lehrer der
Kirchengeschichte habe Kretschmar "nun selbst ein Stueck
Kirchengeschichte des ausgehenden 20. Jahrhunderts mit gestaltet." Ganz
besonderer Dank gebuehre Erzbischof Kretschmar, so Noko, fuer seinen
"unermuedlichen, aus einem tiefen geistlichen Engagement gespeisten
Einsatz fuer die Sammlung, Konsolidierung und bischoefliche Leitung" der
ELKRAS.
Kretschmar, gebuertiger Schlesier, habilitierte bereits mit 28 Jahren
und wurde 1955 zum Theologieprofessor der Universitaet Hamburg berufen.
Als langjaehriger Hochschullehrer fuer Kirchengeschichte gehoerte er
auch zu den Mitbegruendern der Evangelischen-Theologischen Fakultaet der
Muenchner Universitaet. 1989 wurde Kretschmar Leiter des Theologischen
Seminars der ELKRAS. Seit 1992 war Kretschmar Vertreter des Bischofs der
ELKRAS und 1994 wurde er selbst zum Bischof der ELKRAS gewaehlt. Den
Titel Erzbischof der ELKRAS traegt er seit 1999.
Zur ELKRAS, seit 1989 Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes
(LWB), gehoeren rund 250.000 Mitglieder. Die Kirche hat circa 600
Gemeinden in Russland, der Ukraine, Kasachstan und Mittelasien und
reicht von Wladiwostok im Osten bis Kaliningrad (Koenigsberg) im Westen,
von Archangelsk im Norden bis Tadschikistan im Sueden.
Zukunftsfaehige Nothilfe, Weltdienst und Entwicklung - LWB auf der
EXPO
Reinhard Tietze war der erste Weltdienst-Mitarbeiter des Lutherischen
Weltbundes (LWB) der in Hannover eintraf. Normalerweise arbeitet er im
westafrikanischen Staat Liberia. Ende August fuehrte ihn eine besondere
Mission in die EXPO Stadt, mit einem gelaendegaengigen LKW und
vollbepackt mit einem Fluechtlingszelt, einer Aufbereitungsanlage fuer
Trinkwasser, energie- und eiweissreicher Spezialnahrung und
Hygienepaketen. Ziel der Aktion war, im Umfeld der Weltausstellung die
Aufmerksamkeit der Menschen auf die zivilen Opfer des Buergerkrieges im
Hinterland von Sierra Leone zu richten.
Vom 20. August bis zum 3. September konnten Besucher hautnah und
praktisch erleben, wie komplex Nothilfeprogramme sind - und wie
kostspielig. Die kleine Ausstellung zeigte, was im Fall einer
Katastrophe notwendig ist, um die notleidende Zivilbevoelkerung zu
versorgen. Die Aktion sollte auch zeigen, dass Nothilfe allein nicht
ausreicht und dass "Weltdienst" auch in Deutschland geleistet werden
muss. Als Partner von Brot fuer die Welt, der Katastrophenhilfe des
Diakonischen Werkes und den evangelischen und lutherischen
Landeskirchen, aber auch der staatlichen Entwicklungshilfe ist der
Weltdienst vor allem in den Laendern bekannt, in denen er seit mehr als
50 Jahren Menschen ohne Ansehen der Person, der Religion und der
politischen Ueberzeugung hilft.
Ebenfalls im Rahmen der Ausstellung fanden Gottesdienste in der
Herrenhaeuser Kirche und Info Talk Abende zu den Themen "Gott und die
Fremden", "Fuechtlingshilfe und danach*" sowie "Auslaenderfeindlichkeit
in Deutschland" statt. Das Ausstellungsprogramm wurde unterstuetzt durch
MitarbeiterInnen des Treffpunktes Weltkirche und Gemeindemitglieder der
Herrenhaeuser Kirche.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit vieler Besucher standen kleine Kreuze
aus Liberia, die aus Patronenhuelsen gefertigt wurden. Sie symbolisieren
den Wunsch der liberianischen Bevoelkerung, dass endlich ein stabiler
Frieden in dem Land einkehren moege.
Bereits im Vorfeld dieser Ausstellung praesentierte die LWB-Abteilung
fuer Mission und Entwicklung (AME) waehrend der Weltausstellung in
Hannover LWB-Projekte mit der Ausstellung "Zukunftsfaehige Entwicklung".
Die EXPO 2000 in Hannover zum Leitthema "Mensch-Natur-Technik: Eine neue
Welt entsteht"ist die erste Weltausstellung in Deutschland. Sie wurde am
1. Juni 2000 eroeffnet und schliesst am Reformationstag, 31. Oktober
2000.
Baerbel Wartenberg-Potter wird Bischoefin in Luebeck
Baerbel Wartenberg-Potter wurde am 23. September zur neuen Bischoefin
im Sprengel Holstein-Luebeck der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen
Kirche gewaehlt. 73 der 129 abgegebenen Stimmen der nordelbischen
Synodalen entfielen auf die 56jaehrige Theologin, die am 1. April 2001
als Nachfolgerin von Bischof Karl Ludwig Kohlwage (67) in ihr Amt
eingefuehrt wird.
Auf ihre Gegenkandidatin, Proepstin Heide Emse (54) aus Ahrensburg bei
Hamburg, entfielen im dritten entscheidenden Wahlgang 51 Stimmen, der
dritte Kandidat, Pastor Martin Schindehuette (50) aus dem hessischen
Hofgeismar hatte nach dem zweiten Wahlgang auf eine weitere Kandidatur
verzichtet.
Baerbel Wartenberg-Potter ist die dritte lutherische Bischoefin in
Deutschland. Vor acht Jahren wurde Maria Jepsen fuer den Sprengel
Hamburg zur ersten Bischoefin einer Lutherischen Kirche in Deutschland
gewaehlt. Seit 1999 ist Margot Kaessmann Bischoefin der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.
In der Nordelbischen Landeskirche sind inzwischen fast alle
Spitzenaemter von Frauen besetzt. Seit 1991 wird die Nordelbische Synode
von Praesidentin Elisabeth Lingner geleitet, auch an der Spitze der
Diakonischen Werke in Schleswig-Holstein und Hamburg stehen mit
Landespastorin Petra Thobaben und Landespastorin Annegrethe Stoltenberg
zwei Frauen. Der Sprengel Schleswig wird von Bischof Dr. Hans Christian
Knuth geleitet. In der nordelbischen Kirchenleitung sitzen sechs Maenner
und sieben Frauen.
Baerbel Wartenberg-Potter wurde 1943 in Pirmasens/Pfalz geboren. Sie
studierte Germanistik und Theologie mit dem Abschluss zum Hoeheren
Lehramt und wurde 1980 in der Wuerttembergischen Landeskirche zur
Pfarrerin ordiniert. Schwerpunkte ihrer beruflichen Aufgaben waren
Oekumene- und Frauenfragen. Von 1977 bis 1980 war sie in der
Erwachsenenbildung taetig und 1980 wechselte sie als Direktorin in die
Abteilung Frau in Kirche und Gesellschaft des Oekumenischen Rates der
Kirchen (OeRK) nach Genf.
Von 1985 bis 1990 lehrte Frau Wartenberg-Potter an der Universitaet der
Westindischen Inseln. 1991 wechselte sie in ein Gemeindepfarramt nach
Stuttgart/Botnang und ist seit 1997 Geschaeftsfuehrerin der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland mit Sitz in
Frankfurt am Main. Die zukuenftige Bischoefin ist verheiratet mit dem
frueheren Generalsekretaer des OeRK, Pfarrer Dr. Philip Potter.
StipendiatInnen als junge "Botschafter" nach Indien, Japan und Namibia
verabschiedet
Eine Gruppe von acht StipendiatInnen der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche in Braunschweig haben ein mehrwoechiges, bzw. mehrmonatiges
Praktikum bei Partnerkirchen in Indien, Japan, Namibia oder
Grossbritannien angetreten. Der Praesident des Lutherischen Weltbundes
(LWB), Landesbischof Dr. Christian Krause, verabschiedete die Gruppe im
Juli im Landeskirchenamt in Wolfenbuettel .
Krause bezeichnete die Auslandsaufenthalte als "konkrete Versoehnung
und Friedensarbeit". Das Zusammenleben mit Auslaendern sei ein
"aktuelles politisches Thema". Wer so eine Begegnung hinter sich habe,
bei dem werde es keinen Auslaenderhass mehr geben, so Krause. Als
"Botschafter" der braunschweigischen Landeskirche kaemen die jungen
Leute jedoch "in vieler Hinsicht nach Hause", da sie im Ausland Gaeste
einer lutherischen Kirche seien.
Zu den StipendiatInnen gehoert Christine Rieke aus Wolfsburg, die sich
ein halbes Jahr in der japanischen Stadt Osaka um Obdachlose und
Alkoholkranke kuemmern will. Martin Wiesjahn aus Goslar fliegt fuer ein
halbes Jahr nach Indien, um in einer Ausbildungsstaette fuer Behinderte
und Nichtbehinderte mitzuarbeiten. Johanna Buerger aus Dresden will in
Namibia "eine andere Sicht auf Deutschland" kennen lernen. Sie plant, in
einem Kindergarten in Windhoek zu arbeiten.
Die Stipendien werden von der seit vier Jahren bestehenden "Stiftung
Oekumenisches Lernen" der braunschweigischen Landeskirche vergeben. An
dem Auswahlverfahren koennen die Schueler der 10. Klassen aller
Schularten teilnehmen. Jedes Jahr stehen bis zu zwoelf Plaetze zur
Verfuegung. Die StipendiatInnen erhalten in jedem Vierteljahr 300 Mark
und nehmen an Seminaren und Workcamps teil. Im vierten Foerderjahr
bildet dann der Auslandsaufenthalt den Abschluss.
Ein Beitrag von Manfred Laube (epd - Evangelischer Pressedienst)
LWB-Praesident Krause empfaengt Herrenmeister des Johanniterordens
Waehrend eines Treffens mit dem Herrenmeister des evangelischen
Johanniterordens, Oskar Prinz von Preussen, bezeichnete der Praesident
des Lutherischen Weltbundes (LWB), Landesbischof Dr. Christian Krause,
das Wirken der Johanniter als "segensreich". Krause betonte auch die
weiteren Moeglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Johannitern und
Lutherischem Weltbund bei Hilfsaktionen im Ausland. Der Herrenmeister,
der dieses Amt vor elf Monaten von seinem Vater uebernommen hat,
stattete dem LWB-Praesidenten am 9. August seinen Antrittsbesuch ab.
An der Unterredung nahm auch der Direktor der LWB-Abteilung fuer
Weltdienst (AWD), Rudolf Hinz, teil. Hinz erklaerte, dass es im Hinblick
auf das vom LWB betriebene Auguste Victoria-Krankenhaus im Ostteil
Jerusalems in der augenblicklichen politischen Situation darauf ankomme,
dort durch diakonische Hilfe "Flagge zu zeigen".
Der Herrenmeister des 900 Jahre alten Johanniterordens, berichtete,
dass der medizinische Stuetzpunkt der Johanniter in Bethlehem im
naechsten Jahr in einheimische Verwaltung uebergeht. Saemtliche
Fachkraefte wuerden dafuer bereits ausgebildet.
Oskar Prinz von Preussen berichtete, dass zu den Johannitern
einschliesslich der Johanniter-Unfallhilfe 22.000 haupt- und
ehrenamtliche MitarbeiterInnen gehoeren, die soziale Dienstleistungen im
Wert von jaehrlich 1,7 Milliarden Mark erbraechten.
Ein Beitrag von Manfred Laube (epd - Evangelischer Pressedienst)
Leitender Bischof der VELKD wurde 60 Jahre alt
Der Leitende Bischof Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands, Bischof Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig), wurde am 6.
September 60 Jahre alt. Dirk Veldtrup, Praesident der Generalsynode der
VELKD, wuerdigte Knuth anlaesslich seines Geburtstages als "profunden
Kenner" der Theologie Martin Luthers.
Knuth, seit 1973 Mitglied der Generalsynode, war von 1981 bis 1984 als
Oberkirchenrat im Lutherischen Kirchenamt der VELKD in Hannover fuer
theologische Grundsatzfragen zustaendig. Seit seiner Wahl zum Bischof
des Sprengels Schleswig der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen
Kirche 1991 gehoerte Knuth der Bischofskonferenz der VELKD an und wurde
schliesslich in die Kirchenleitung gewaehlt. Deren Vorsitz uebernahm er
1999 mit seiner Wahl zum Leitenden Bischof der VELKD. Von 1995 bis 2000
hatte Bischof Knuth auch die Funktion des Catholica-Beauftragten inne.
Als Leitender Bischof ist er zugleich auch Vorsitzender des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB).
Hans Christian Knuth wurde am 6. September 1940 in Greiz/Thueringen
geboren. Er studierte in Tuebingen und Zuerich Theologie und promovierte
bei Gerhard Ebeling. Er arbeitete als Pastor in Kiel-Hassee, als
Referent der Kirchenleitung in Kiel sowie als Studienleiter im
Predigerseminar Preetz. Seit 1992 ist er der deutsche Co-Vorsitzende der
Meissen-Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit der
anglikanischen Kirche von England. Knuth ist verheiratet und hat einen
Sohn.
Ab 2001 neuer GAW-Generalsekretaer
Der Theologe und Betriebswirt Dieter Brandes wird zum 1. Januar 2001
neuer Generalsekretaer des Gustav-Adolf-Werks e.V. Der 54jaehrige ist
Nachfolger von Hans Waehner, der zum 31. Dezember 2000 in Ruhestand
geht.
Brandes studierte nach einer Schlosserlehre Theologie und
Betriebswirtschaft. Nach seinem Vikariat war er von 1977 bis 1991
Gemeindepfarrer in den wuerttembergischen Gemeinden Tailfingen und
Villingen-Schwenningen. Von 1991 bis 1999 arbeitete er in
Leitungsfunktionen in der Stadtmission der Evangelischen Gesellschaft
Stuttgart, im Diakonischen Werk Baden sowie in der Diakonischen Akademie
Berlin.
Brandes engagierte sich beim Aufbau von Gemeindepartnerschaften und
knuepfte zahlreiche Kontakten zu reformierten Kirchen in Frankreich,
Ungarn, der Ukraine und Rumaenien. Weiterhin beteiligte er sich
federfuehrend an der Neuordnung der oekumenischen Beziehungen des
Diakonischen Werks in die Region Suedosteuropa, wobei er bereits eng mit
dem Gustav-Adolf-Werk e.V. zusammenarbeitete. Dieter Brandes ist
verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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