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LutheranerInnen im europaeischen Russland brauchen feste Partner


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Date 01 Nov 2000 05:00:53

7. Synode der lutherischen Regionalkirche tagte in Samara

Samara (Russland)/Genf, 1. November 2000 (LWI) - Als eines der wichtigsten
Ergebnisse des vergangenen Jahres wuerdigte Bischof Siegfried Springer von
der Evangelisch-Lutherischen Kirche des Europaeischen Russlands die
staatliche Registrierung seiner Kirche beim Justizministerium der Russischen
Foederation (RF). Springer betonte in seinem Bericht vor der 7. Synode der
lutherischen Kirche, sie gehoert zur Gemeinschaft der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) als
eine selbstaendige regionale Kirche, dass nun eine problemlose
Neuregistrierung und Umregistrierung der Gemeinden entsprechend dem neuen
Gesetz der RF moeglich sei. Die 7. Synode fand vom 3. bis 5. Oktober in
Samara, Russland, statt.

Zur Zeit sind im europaeischen Teil Russlands nur wenige lutherische
Gemeinden registriert, da das oertlich unterschiedliche
Registrierungsverfahren teilweise zu Komplikationen fuehrte. Die Moskauer
Repraesentanz der ELKRAS hat den Gemeinden inzwischen Unterstuetzung im
Registrierungsverfahren zugesagt. Der Gouverneur des Gebietes Samara, K.
Titow, betonte in einem Grusswort an die Synode, dass er die Fortsetzung des
kirchlichen und staatlichen Dialogs begruesse.

Zur lutherischen Regionalkirche im europaeischen Teil Russlands gehoeren
insgesamt ca. 150 Gemeinden und Gemeindegruppen. An der Synode nahmen 99
Synodale aus rund 60 Gemeinden teil. Sie tagte in der St. Georgkirche zu
Samara, die der Gemeinde vor 8 Jahren zurueckgegeben und vor kurzem mit
allen umliegenden Gebaeuden restauriert wurde.

In seinem Bischofsbericht aeusserte sich Bischof Springer auch zum Thema
Partner- und Patenschaften, die gefunden und gepflegt werden muessten. Eines
der zentralen Probleme der Regionalkirche ist die Frage der Bezahlung
kirchlicher MitarbeiterInnen. Dies erweist sich als schwierig, da die
Evangelisch-Lutherische Kirche des Europaeischen Russlands, eine der
groessten Regionalkirchen der ELKRAS, im Gegensatz zu anderen keinen
permanenten und festen Partner hat.

In den Diskussionen und Berichten wurde die Entwicklung im letzten Jahr als
positiv bewertet. Prioritaet haette nun die Weiterbildung von
GemeindemitarbeiterInnen, insbesondere von GemeindeleiterInnen und
Geistlichen. Zu den Schwerpunkten der kirchlichen Arbeit im europaeischen
Russland gehoeren die Entwicklung der Kinder- und Jugendarbeit und der
Ausbau der Oeffentlichkeitsarbeit.

Viele Synodale wiesen auf die Bedeutung der russischen Sprache fuer die
Gemeindearbeit hin. Der Offenheit der Kirche fuer VertreterInnen anderer
Nationalitaeten komme grosse Bedeutung zu. Hintergrund der Diskussion waren
positive Erfahrungen von Gemeinden, in denen hauptsaechlich russisch
gesprochen wird. Weiterhin sei die oekumenische Zusammenarbeit in vielen
Orten intensiver geworden, so z.B. in Perm, wo regelmaessig VertreterInnen
aller Konfessionen zusammenkommen, und in Uljanowsk, wo ein Festival
christlicher Choere organisiert wird.

Die Synode waehlte auf ihrer Tagung eine Verfassungskommission, die einen
Vorschlag zur Kirchenordnung erarbeiten soll. Weiterhin forderte der
Synodalausschuss "Kirchenmusik" die Kirchenleitung der ELKRAS auf, das
naechste Liederbuch der lutherischen Kirche in russischer und deutscher
Sprache moeglichst bald herauszugeben.

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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