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ÖRK kritisiert reiche Länder bei UN-Klimakonferenz


From smm@wcc-coe.org
Date 14 Nov 2000 08:20:59

Ökumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung, PR-00-34
zur Veröffentlichung frei
14. November 2000

ÖRK kritisiert reiche Länder bei UN-Klimakonferenz
in Den Haag
              
Bei der Debatte über den Klimawandel und die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen geht es im Wesentlichen um ethische Fragen. Diese Auffassung vertritt der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) auf der sechsten Vertragsstaatenkonferenz (CoP6) zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die in diesen Tagen im niederländischen Den Haag stattfindet. Der ÖRK ist auf dieser Konferenz durch eine zwölfköpfige ökumenische Delegation vertreten.   

"In den Jahren seit der Annahme der Klimarahmenkonvention auf dem Erdgipfel von Rio (1992) hat sich die Aufmerksamkeit verlagert: im Mittelpunkt stehen heute nicht mehr die Massnahmen der reicheren Länder, ihren Ausstoss von Treibhausgasen zu senken, sondern die Bemühungen dieser Staaten, die Emissionsrechte anderer Länder billig zu erwerben. Es sollte den reichen Verschmutzerländern nicht erlaubt sein, sich durch die Finanzierung von Projekten in anderen Ländern von ihrer Verantwortung freizukaufen", heisst es in der ÖRK-Erklärung zur Klimakonferenz.   

"Um ihre Reduzierungspflichten zu erfüllen, gehen die reichen Verschmutzerländer mehr und mehr dazu über, Emissionsrechte zu kaufen, anstatt selbst ihre Treibhausgasemissionen zu senken, und das ist ethisch nicht vertretbar", sagt der Koordinator des ÖRK-Klimawandelprogramms, Dr. David Hallman.  

Am Samstag, dem 18. November erläutert die ÖRK-Delegation ihren Standpunkt bei einem ökumenischen Workshop in der Zorgvlietkerk, Prins Mauritslaan 10, Den Haag (Beginn 10 Uhr). Organisiert wird der Workshop von Samen op Weg-kerken (Kirchen gemeinsam auf dem Weg) in Zusammenarbeit mit Ortsgemeinden und kirchlichen Netzwerken.   

Der ÖRK veranstaltet am Sonntag, dem 19. November in der Kloosterkerk in Den Haag einen ökumenischen Gottesdienst (Beginn 17 Uhr).  

Der ÖRK-Delegation gehören Vertreter/innen von Mitgliedskirchen in Argentinien, Indien, Kenia, Russland, Mexiko, Simbabwe und China sowie auch in Kanada, Grossbritannien, den USA und den Niederlanden an. Diese Kirchen befassen sich seit dem Erdgipfel in Rio mit der Klimarahmenkonvention.  

In Den Haag wird die Delegation dazu aufrufen, wieder diejenigen Optionen in den Mittelpunkt der Verhandlungen zu stellen, die die Kriterien ökologische Effizienz, Gerechtigkeit, Verantwortung und wirtschaftliche Effizienz erfüllen, wobei Emissionssenkungsstrategien in den Ländern mit hoher Pro-Kopf-Verschmutzung Priorität haben sollten.  

Kontaktperson in Den Haag: Dr. David Hallman, Mobiltel. 0031 62 364 4189 oder E-Mail dhallman@uccan.org 

Website für den ökumenischen Gottesdienst, der live im Internet übertragen wird: www.interpetto.nl/wcc.htm 

Weitere Informationen einschliesslich der ÖRK-Empfehlungen an die Konferenz, der ÖRK-Erklärung und der Liste der Mitglieder der ökumenischen Delegation finden Sie auf der ÖRK-Website http://www.wcc-coe.org/wcc/what/jpcd/cop6-e.html 

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Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 337 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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