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Oekumenische Konsultation ueber den Ablass


From FRANKI@elca.org
Date 16 Feb 2001 09:28:28

Pressemitteilung

Rom (Italien)/Genf, 16. Februar 2001 (LWI) - Zum ersten Mal seit der
Reformationszeit trafen sich KatholikInnen, LutheranerInnen und
Reformierte zu einer oekumenischen theologischen Konsultation zum Thema
des Ablasses. Die Tagung, an der der Paepstliche Rat zur Foerderung der
Einheit der Christen (PCPCU), der Lutherische Weltbund (LWB) und der
Reformierte Weltbund (RWB) beteiligt waren, fand am 9. und 10. Februar
2001 auf Einladung des PCPCU in Rom statt.

Ziel dieser Konsultation war es, mit der Frage des Ablasses verbundene
historische, theologische und seelsorgerliche Fragen zu klaeren, um
gegenseitig zu einem besseren Verstaendnis der jeweilig anderen
Tradition zu gelangen. Es war nicht beabsichtigt, ein Uebereinkommen
ueber den Ablass zu erreichen - eine Frage, zu der es seit langem
Differenzen zwischen der roemisch-katholischen Kirche und den Kirchen
der Reformation gegeben hat.

Die Konsultation fand in einer positiven Atmosphaere statt, was zu
einer offenen und konstruktiven Aussprache beitrug. Jeder Tag war
umrahmt von einer gemeinsamen Morgen- und Abendandacht. In zwei
Referaten wurde das roemisch-katholische Verstaendnis des Ablasses
beschrieben. Prof. Gerhard L. Mueller (Muenchen, Deutschland) befasste
sich mit den "historischen Aspekten des Ablasses", und Prof. Jared
Wicks, s.j. (Rom, Italien) gab einen systematischen Beitrag zum Thema
"Auf dem Weg zu einem Verstaendnis des Ablasses: Vetera et Nova". Von
lutherischer und reformierter Seite gab es folgende Beitraege: Prof.
Michael Root, lutherisch (Columbus, Ohio, USA), trug eine Analyse vor
zum Thema "Der Jubilaeumsablass und die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre". Prof. Ellen Babinsky, reformiert (Austin, Texas,
USA), referierte ueber den "Ablass aus reformierter Sicht". Prof.
Theodor Dieter, lutherisch (Strassburg, Frankreich), nahm Stellung zu
Prof. Muellers Referat und Prof. George Sabra, reformiert (Beirut,
Libanon), zu Prof. Wicks Referat.

Bischof Walter Kasper, Sekretaer des PCPCU, Pfr. Dr. Ishmael Noko,
Generalsekretaer des LWB, und Pfr. Dr. Setri Nyomi, Generalsekretaer des
RWB, fuehrten abwechselnd den Vorsitz. Seine Eminenz Idris Kardinal
Cassidy, Praesident des PCPCU, nahm an mehreren Sitzungen der
Konsultation teil.

An der Konsultation nahmen ausserdem folgende Personen teil: auf
katholischer Seite Prof. Barbara Hallensleben (Fribourg, Schweiz), Prof.
John M. McDermott, s.j. (Columbus, Ohio, USA), Msgr. John Radano und
Pfr. Matthias Tuerk (PCPCU-Stab, Rom, Italien); auf lutherischer Seite
Erzbischof K.G. Hammar (Uppsala, Schweden), Dr. Pirjo Tyoerinoja
(Helsinki, Finnland) und Pfr. Sven Oppegaard (LWB-Stab, Genf, Schweiz);
auf reformierter Seite Dr. Alan Falconer (Genf, Schweiz), Dr. Fulvio
Ferrario (Mailand, Italien) und Dr. Odair Pedroso Mateus (RWB-Stab,
Genf, Schweiz).

Es ist geplant, die Referate dieser Konsultation als Beitrag zur
weiteren Eroerterung in den Kirchen zu veroeffentlichen.

Rom, 10. Februar 2001

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 Millionen der weltweit
knapp 64 Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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