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Kardinal Kasper zum Praesidenten des Einheitsrates berufen


From FRANKI@elca.org
Date 05 Mar 2001 10:50:13

Kardinal Kasper zum Praesidenten des roemisch-katholischen Einheitsrates
berufen
LWB-Generalsekretaer Noko begruesst die Ernennung von Kardinal Kasper
und wuerdigt enge Zusammenarbeit mit Kardinal Cassidy

Genf, 5. Maerz 2001 (LWI) - Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), hat die Ernennung von Kardinal Walter
Kasper zum Praesidenten des Paepstlichen Rates zur Foerderung der
Einheit der Christen (PCPCU) begruesst. Der deutsche Kardinal Kasper
wurde am 3. Maerz offiziell von Papst Johannes Paul II. zum Nachfolger
von Kardinal Edward Idris Cassidy ernannt, der aus Altersgruenden
zurueckgetreten war. 

Es erfuelle ihn "mit grosser Befriedigung", so Noko, zu wissen, dass
Kardinal Kasper auch in den kommenden Jahren in der
roemisch-katholischen Kirche "entscheidend an der Oekumene mitbauen"
werde. Kasper sei ein renommierter und international respektierter
Theologe, dessen Fuehrungsstil und theologische Qualitaet die
Zusammenarbeit in der oekumenischen Bewegung sehr erleichtere. "Wir
kennen Kardinal Kasper und teilen mit ihm den Glauben an den lebendigen
Gott, der uns in diesen schwierigen Zeiten zu der Einheit fuehren wird,
die Gott in Christus moeglich macht", erklaerte der LWB-Generalsekretaer
heute in Genf. 

Er freue sich auf die enge Zusammenarbeit mit Kasper als Praesident des
PCPCU, sowie darauf, "mit ihm gemeinsam die sehr schwierigen Themen
anzugehen, die noch vor uns liegen". Man spreche "als Freunde
miteinander", dies sei die Grundlage fuer "eine gestaerkte Beziehung und
Achtung fuereinander", betonte Noko.

Kasper folge "in den Fussstapfen Kardinal Cassidys, der elf Jahre lang
bei der Ueberbrueckung der Kluft zwischen der lutherischen
Weltgemeinschaft und der roemisch-katholischen Kirche ein guter Partner
war", betonte Noko. Die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre
(GER), an deren Entstehung Kardinal Cassidy massgeblich beteiligt war,
sei ein Geschenk, "das die Landschaft der oekumenischen Beziehungen
veraendert habe". Die GER sei keine leichte Angelegenheit und vor 20
Jahren undenkbar gewesen. Jetzt muessten Mechanismen geschaffen werden,
die es anderen Kirchen ermoeglichen, von der GER zu profitieren. 

Der in Australien geborene, 76-jaehrige Kardinal Cassidy, seit 1989
Praesident des PCPCU, wurde 1991 zum Kardinal ernannt und unterzeichnete
am 31. Oktober 1999 neben Kardinal Kasper fuer die roemisch-katholische
Kirche die Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre. 

Kardinal Kasper, der heute sein 67. Lebensjahr vollendete, war seit Mai
1999 Sekretaer des Einheitsrates und wurde am 22. Februar 2001 von Papst
Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben. Der ausgewiesene
Oekumene-Fachmann lehrte seit 1964 Dogmatik an der Universitaet in
Muenster, seit 1970 war er Inhaber des Dogmatiklehrstuhls in Tuebingen.
1989 wurde Kasper zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Deutschland,
berufen. 

Nachfolger Kardinal Walter Kaspers als Sekretaer des Paepstlichen Rates
zur Foerderung der Einheit der Christen wurde der 56-jaehrige Theologe
Marc Ouellet aus Kanada. Der an der roemischen Lateran-Universitaet
lehrende Theologe wurde zugleich in den Bischofsrang erhoben.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 Millionen der weltweit
knapp 64 Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.

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und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
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oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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