wfn.org | Indien: LWB und kirchliche Organisationen helfen Erdbebenopfern

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Entlegene Gebiete brauchen Unterstuetzung

Gujarat (Indien)/Genf, 7. Maerz 2001 (LWI) - "Als ich hoerte, wie die
Leute nach mir gruben, begann ich zu weinen", sagte der16-jaehrige Keten
Rathod. Er war einer der letzten Ueberlebenden, die nach dem schweren
Erdbeben im westindischen Bundesstaat Gujarat am 26. Januar aus den
Truemmern gerettet werden konnten. Nach Angaben der Vereinten Nationen
kamen schaetzungsweise 30.000 Menschen ums Leben, mehr als 250.000
Familien verloren ihr Zuhause. 

"Ich wollte meinen Augen nicht trauen: Bhuj und viele Doerfer in der
Umgebung gibt es einfach nicht mehr!" so eine Reaktion von Amal
Bhattacharya, Mitarbeiter des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Indien.
Die Stadt Bhuj mit ihren etwa 150.000 Einwohnern ist eine
Truemmerwueste, aber auch Doerfer und kleinere Staedte in der Umgebung
sind fast komplett zerstoert. 

MitarbeiterInnen des LWB, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Indien und der Organisation protestantischer Kirchen "Churches
Auxilary for Social Action" (CASA) sind als Mitglieder von ACT (Action
by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam), einem weltweiten
Netzwerk von Kirchen und Partnerorganisationen, die ihre Hilfsmassnahmen
fuer Menschen in Not gemeinsam koordinieren, vor Ort und leisten
Nothilfe im Erdbebengebiet. ACT hat zu Spenden in Hoehe von 3 Millionen
USD fuer die Erdbebenopfer in Indien aufgerufen. Der LWB gehoert zu den
Gruendermitgliedern von ACT, das im Oekumenischen Zentrum in Genf
angesiedelt ist.

Das Indien-Programm der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD), LWD
Indien, das bereits ein Duerreprogramm in Gujarat unterstuetzt, hilft
nun den betroffenen Bevoelkerung im Erdbebengebiet. Rund 100.000
Menschen wurden mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsmaterialien
versorgt. Weiterhin wurden 20.000 Plastikplanen fuer provisorische
Unterkuenfte verteilt. Ein Schwerpunkt ist die Versorgung der Menschen
mit Trinkwasser. Brunnenbohrteams des LWB sollen helfen, die vielen
durch das Beben zerstoerten Brunnen oder durch Salzwasserzufluss
unbrauchbar gewordene wieder nutzbar zu machen.

P. J. Chacko, verantwortlich fuer das LWD-Programm in Indien,
berichtete, die Medien haetten sich vor allem fuer Staedte wie
Ahmadabad, die groesste Stadt von Gujarat, und Bhuj interessiert. Aber
es gebe entlegene Gebiete, um die sich weder Regierung noch andere
Nichtregierungsorganisationen gekuemmert haetten. Die seien die
Zielgebiete des LWB-Bueros, so Chacko. Mehr als eine Woche nach dem
Erdbeben hatten viele Doerfer noch ueberhaupt keine Hilfe erhalten. Das
mussten in der Zwischenzeit auch die oertlichen Verwaltungen
eingestehen. Der Regierung wurde Langsamkeit, zu viel Buerokratie,
ungerechte Verteilung der Hilfsgueter sowie mangelnde Koordination
vorgeworfen.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 Millionen der weltweit
knapp 64 Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

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