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Reformierte und Adventisten im Dialog
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Date
20 Apr 2001 11:56:58
20. April 2001
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Reformierte und Adventisten im Dialog
Basel/Schweiz. Unter dem Leitthema "Die Kirche auf
dem Hintergrund des reformatorischen Erbes: Ihre
Mission in einer Welt weitverbreiteten Unrechts und
ökologischer Zerstörung" trafen sich vom 1. bis 7.
April in Jongny sur Vevey (VD) erstmals Delegierte des
Reformierten Weltbundes und der Generalkonferenz
(Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten
zu bilateralen Gesprächen. Laut Kommuniqué der
Tagungsteilnehmer sollte die Begegnung zu einem
besseren gegenseitigen Verständnis zwischen
Adventisten und Reformierten sowie deren Kirchen
führen und die heutigen Herausforderungen
ansprechen, denen beide Weltgemeinschaften bei der
Erfüllung des Missionsauftrages gegenüberstehen.
Im ersten Teil der Gespräche wurden
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den
Glaubensgrundlagen der Adventisten und Reformierten
erörtert. Ziel sei es gewesen, bestehende
Missverständnisse und falsche Klischeevorstellungen
auszuräumen. Im zweiten Teil ging es um
Perspektiven im Hinblick auf Gegenwartsprobleme, wie
sozial-ökonomisches Unrecht, Umweltzerstörung und
Benachteiligung aufgrund von Religion und Geschlecht.
Im Verlauf der Diskussionen wurden auch Themen
angesprochen, die eine weitere Gesprächsrunde
erforderten, wie Fragen der Bibelauslegung und des
biblischen Ruhetages. Die Teilnehmer verfassten einen
englischsprachigen Abschlussbericht, der den
zuständigen Kirchengremien der Adventisten und des
Reformierten Weltbundes vorgelegt werden soll.
Die Gespräche in Jongny leiteten Dr. Bert B. Beach
(USA), Direktor für zwischenkirchliche Beziehungen
der Generalkonferenz, und Professorin Dr. Cynthia
Rigby, Austin Theological Seminary/USA.
Von adventistischer Seite wurden folgende Referate
gehalten: "Die Siebenten-Tags-Adventisten" (Dr.
William Johnsson, Australien/USA, Chefredakteur der
Zeitschrift "Adventist Review"), "Die Apokalypse:
Gottes Antwort auf den Ruf des Menschen nach
Gerechtigkeit" (Dr. Roy Adams, Grenada/USA,
stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift
"Adventist Review"), "Christen und die Umwelt - eine
adventistische Perspektive" (Professor Dr. John T.
Baldwin, Andrews Universität/USA), "Siebenten-Tags-
Adventisten und Religionsfreiheit" (Dr. John Graz,
Schweiz/USA, Direktor für öffentliche Angelegenheiten
und Religionsfreiheit der Generalkonferenz), und "Das
protestantische theologische Erbe der Siebenten-
Tags-Adventisten" (Dr. Hans K. LaRondelle,
Niederlande/USA).
Die reformierten Gesprächspartner referierten über:
"Die Herausforderungen für die protestantische
Christenheit in Lateinamerika nach dem Kalten Krieg"
(Professor Dr. Arturo Piedra, Lateinamerikanische
Biblische Universität/Costa Rica), "Kirchliche
Verantwortung aus der Perspektive des südlichen
Afrika" (Pfarrer Ruppert Hambira, Botswana, Sekretär
der Synode der United Congregational Church
Südafrikas), "Die Bedeutung der Frau im indischen
Kastensystem" (Dr. Nalini Arles, United Theolocial
College, Bangalore), "Die Lehre der Vergebung und
ihre Bedeutung für die Gerechtigkeit: Eine reformierte,
feministische, nordamerikanische Sichtweise"
(Professorin Dr. Cynthia Rigby/USA) und "Reformierte
Ekklesiologie und Mission" (Professor Dr. Alan Sell,
Großbritannien/Kanada, Universität von Wales).
Weitere Teilnehmer von adventistischer Seite waren:
Dr. Niels-Eric Andreasen (Dänemark/USA, Rektor der
Andrews Universität), Dr. George Reid (USA, Direktor
des Biblischen Forschungsinstituts der
Generalkonferenz) und Dr. Angel M. Rodriguez (Puerto
Rico/USA, stellvertretender Direktor des Biblischen
Forschungsinstituts). Außerdem nahmen vom
Reformierten Weltbund Generalsekretär Dr. Setri
Nyomi (Ghana/Schweiz) und der Theologische
Sekretär, Dr. Odair Pedroso Mateus
(Brasilien/Schweiz), an den Gesprächen teil.
Der Reformierte Weltbund wurde 1875 gegründet und
repräsentiert 75 Millionen Christen in 106 Ländern. Zu
ihm zählen 214 presbyterianische, reformierte,
vereinte und kongregationalistische Kirchen. Zur
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören
zwölf Millionen Mitglieder in 204 Ländern. Der
Reformierte Weltbund werde sämtliche Dialoge einer
Bewertung unterziehen und voraussichtlich im
nächsten Jahr entscheiden, welche fortgeführt oder
neu aufgenommen würden. Dabei gehe es nicht nur
um Konsultationen mit den Adventisten, sondern unter
anderem auch mit den Orthodoxen (seit 1988), den
Altorientalen (seit 1993) und den Pfingstlern (seit
1996).
Die Siebenten-Tags-Adventisten hatten 1985 und
1987 bereits zwei Begegnungen mit der Reformierten
ökumenischen Synode (Reformed Ecumenical Council,
Grand Rapids, Michigan/USA), einem
Zusammenschluss von 29 reformierten und
presbyterianischen Kirchen in 21 Ländern. Beide
Organisationen vereinbarten die Entsendung von
Beobachtern zu ihren jeweiligen internationalen
Kirchenkonferenzen und die Fortsetzung des Dialogs,
für dessen Weiterführung es jedoch bis heute noch
keinen Termin gibt. [Redaktion: Holger Teubert, APD
Deutschland]
Hinweis für die Redaktion:
Das Abschluss-Communiqué und die Teilnehmerliste in
englischer Sprache finden Sie auf unserer Web Site:
http://www.stanet.ch/APD
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