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Konsultation des LWB fuer die baltischen und russischen Mitgliedskirchen
From
"Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date
Tue, 22 May 2001 15:37:27 -0500
Uebereilte Gruendung weissrussischer Kirche wird bedauert
Genf, 22. Mai 2001 (LWI) - Schwerpunkt einer Konsultation des
Lutherischen Weltbundes (LWB) fuer die baltischen und russischen
Mitgliedskirchen Ende Maerz in Genf waren die *brennenden und zum Teil
schmerzlichen Probleme" in dieser Region. Zur Sprache kamen die
Gruendung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Weissrussland sowie
ungeloeste Fragen der Kirchenpolitik und der Zusammenarbeit zwischen der
Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Kirche Ingermanlands und
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS) in der Region Nowosibirsk in Sibirien.
Am 2. Dezember 2000 hatten VertreterInnen evangelisch-lutherischer
Gemeinden in Weissrussland eine unabhaengige, "konfessionelle"
Evangelisch-Lutherische Kirche in Weissrussland gegruendet. Zuvor
gehoerten diese weissrussischen Gemeinden zur ELKRAS. Die Gruendung der
unabhaengigen Kirche war auf heftige Kritik innerhalb der ELKRAS
gestossen.
Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Pressemitteilung der
Konsultation:
Pressemitteilung
Konsultation des Lutherischen Weltbundes (LWB)
fuer die baltischen und russischen Mitgliedskirchen,
Genf, 26. - 28. Maerz 2001
Die juengsten Entwicklungen in den lutherischen Kirchen im Baltikum und
in Russland waren das Hauptthema einer Konsultation vom 26. - 28. Maerz
2001, an der die Bischoefe der fuenf LWB-Mitgliedskirchen dieser Region
teilnahmen.
Zu Beginn der Zusammenkunft erinnerte der Generalsekretaer des LWB, Dr.
Ishmael Noko, an einen Beschluss des Rates des LWB, in dem die
Mitgliedskirchen aufgefordert wurden, vor der verbindlichen Vereinbarung
einer Kirchengemeinschaft die uebrige lutherische Gemeinschaft zu
konsultieren. Ferner wuerdigte der Generalsekretaer die Arbeit des
Praesidenten der Lutherischen Kirche - Missouri-Synode (LCMS), Dr. Alvin
Barry, der in der Woche vor der Konsultation verstorben ist.
Die Spaltung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und
anderen Staaten (ELKRAS), die durch die Gruendung einer unabhaengigen,
"konfessionellen" Evangelisch-Lutherischen Kirche in Weissrussland
hervorgerufen worden ist, wurde bedauert. Sie sei ohne die erforderliche
Beratung und Diskussion uebereilt zustande gekommen. Diese Spaltung in
der lutherischen Familie wurde mit Bedauern aufgenommen. Es wurde
empfohlen, dass Bischof Jonas Kalvanas Jr. von der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Litauens und Bischof Aarre Kougappi von
der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ingermanlands in Russland (ELKIR),
die bei der Einfuehrung von Bischof Leonid Zwicki den Vorsitz fuehrten,
ihm das Verstaendnis von communio nahebringen und Moeglichkeiten
sondieren sollen, wie zwischen den neuen Kirchen, den benachbarten
Kirchen und dem LWB insgesamt Kommunikation und Beziehungen hergestellt
werden koennen.
Man bemuehte sich um Klarstellung der Auslegung von Lehraussagen
lutherischer Kirchen, die die Gemeinschaft durch den Ausschluss von
Schwesterkirchen gefaehrden. Bischof Kalvanas hob hervor, dass der
Beschluss, den die Synode seiner Kirche im Juli 2000 gefasst hat, nicht
in dem Sinne zu verstehen sei, dass andere lutherische Kirchen
ausgeschlossen werden sollten. Er erklaerte, seine Kirche gehoere auch
weiterhin zur Gemeinschaft der Mitgliedskirchen des LWB.
Es wurden auch die Implikationen eines engeren Kontaktes und einer
festeren Gemeinschaft zwischen den Mitgliedskirchen des LWB und der LCMS
angesprochen. Die ELKIR hat eine schriftliche Vereinbarung ueber die
Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit der LCMS unterzeichnet. Die
litauische Kirche hat beschlossen, ihre Gemeinschaft mit der LCMS zu
vertiefen. In diesem Zusammenhang wurde auch ueber die Partnerschaft und
die Erfahrungen der Kirchen mit dem LWB und anderen internationalen
kirchlichen Organisationen gesprochen.
Die ungeloesten Fragen der Kirchenpolitik und der Zusammenarbeit
zwischen der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Kirche
Ingermanlands und der ELKRAS in der Region Nowosibirsk in Sibirien
wurden ebenfalls diskutiert. Von besonderem Interesse sind die Gemeinden
von Pfr. Wsewolod Lytkin und ihre kirchliche Anbindung; Pfr. Lytkin
arbeitet eng mit der LCMS und vor allem mit dem "Concordia Seminary" in
Fort Wayne, USA, zusammen. Die drei LWB-Mitgliedskirchen schlugen vor,
dass an Stelle der estnischen die ingrische Kirche Kontakt zu den
Gemeinden von Pfr. Lytkin halten sollte.
Am Ende herrschte Einmuetigkeit darueber, dass die Konsultation wichtig
und hilfreich gewesen sei, um die brennenden und zum Teil schmerzlichen
Probleme offen und konstruktiv zu eroertern. Es wurde vereinbart, diese
theologische Grundsatzdebatte bei der naechsten Regionaltagung der
baltischen und russischen Kirchen in St. Petersburg, Russische
Foederation, im Jahr 2003 fortzusetzen.
Teilnehmer: Bischof Jonas Kalvanas Jr., Litauen; Erzbischof Jaan
Kiivit, Estland; Bischof Aarre Kougappi, ELKIR, Russische Foederation;
Erzbischof Georg D. Kretschmar, ELKRAS, Russische Foederation;
Erzbischof Janis Vanags, Lettland; Dr. Risto Cantell,
Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands; Dr. Will Herzfeld,
Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA), Abteilung Weltmission,
USA; Oberkirchenrat Reiner Rinne, Evangelische Kirche in Deutschland
(EKD); Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des LWB; Dr. Peri
Rasolondraibe (Vorsitzender), AME/LWB, Direktor; Dr. Olli-Pekka Lassila,
AME/LWB, Europareferent.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 Millionen der weltweit
knapp 64 Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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