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ORK - Pressemitteilung, Generalsekretar des ORK reist ins


From "Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>
Date Mon, 13 Aug 2001 14:55:23 +0200

Title : ORK Generalsekretar reist ins sudliche Afrika

Okumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung, PR-01-28
zur Veroffentlichung frei
13. August 2001

Generalsekretar des ORK reist ins sudliche Afrika

Zu den wichtigsten Anliegen einer Delegation des Okumenischen
Rates der Kirchen (ORK), die vom 14. - 27. August unter Leitung
des Generalsekretars Pfr. Dr. Konrad Raiser nach Sudafrika,
Namibia, Botsuana und Simbabwe reisen wird, gehoren HIV/AIDS, die
Uberwindung von Gewalt und gerechte Landverteilung.  

Sudafrika
Raiser wird am 14. August beim Eroffnungsgottesdienst der alle
drei Jahre stattfindenden Nationalkonferenz des Sudafrikanischen
Kirchenrates (SACC) predigen und am 15. August das Hauptreferat
bei der Konferenz halten. Der SACC wird Dr. Molefe Tsele als
neuen Generalsekretar in sein Amt einfuhren, der bereits als
Interimsgeneralsekretar fungiert hat. Raiser weist darauf hin,
dass diese Reise der Erneuerung der Solidaritat zwischen dem ORK
und dem SACC dienen soll und "Ausdruck der Hoffnung" sei, "dass
der SACC auch weiterhin seine wichtige Rolle fur die Menschen in
einer Zeit wahrnehmen und verstarken kann, die eine fur Sudafrika
entscheidende Zeit zu werden verspricht." Zuletzt hatte Raiser
Sudafrika im Jahre 1998 einen Besuch abgestattet.  

Als Schwerpunktthemen mochte die Delegation bei den Begegnungen
mit kirchlichen und okumenischen fuhrenden Personlichkeiten unter
anderem die Rolle der Kirche im Blick auf die Problematik der
HIV/AIDS-Pandemie, auf Arbeitslosigkeit, kriminelle und
Jugendgewalt sowie auf den gerechten Zugang zum Land und auf den
Grundbesitz erortern. Ende August wird in Durban die
Weltkonferenz der Vereinten Nationen gegen Rassismus eroffnet;
deshalb mochte Raiser auch erfahren, wie die kirchliche und
staatliche Fuhrung die Auswirkungen dieser Konferenz auf
Sudafrika einschatzt, und insbesondere ihre Besorgnisse horen,
ob es uberhaupt gelingen kann, die wichtigsten Probleme des
heutigen Rassismus bei dieser Konferenz zur Sprache zu bringen. 

Zum Programm der Delegation gehoren auch ein Besuch in Soweto
und Begegnungen mit den sozialen Bewegungen am Ort und mit
afrikanischen Theologen der Universitaten von Sudafrika und
Pretoria. Fur den 16. August ist ein Besuch am Amtssitz des
Prasidenten Thabo Mbeki geplant.  

Achtundsechzig Prozent der 43,5 Millionen zahlenden Bevolkerung
des Landes sind Christen. Naturreligionen gehoren 28,5 Prozent,
dem Islam 2 Prozent und dem Hinduismus 1,5 Prozent an.  

Namibia
Am 17. August wird die Delegation in Windhoek, Namibia,
eintreffen und dort mit kirchlichen fuhrenden Personlichkeiten
aus Namibia und Angola sowie mit dem Kirchenrat von Namibia
zusammenkommen.  

HIV/AIDS und die Landverteilung sind auch in Namibia kritische
Probleme und werden von den Kirchen dort entsprechend als solche
behandelt. Namibia ist zur Zeit das Land mit dem zweithochsten
Prozentsatz an HIV-Infizierten.  

Anschliessend wird die Delegation nach Rundu reisen, um dort
Fluchtlingslager und die Opfer von Landminen zu besuchen; sie
wird auch mit kirchlichen Fuhrungspersonlichkeiten aus Angola
zusammentreffen. Unter Hinweis darauf, dass die Gemeinschaft der
Kirchenrate im Sudlichen Afrika (FOCCISA) dem Frieden in Angola
hochste Prioritat einraumt, halt Raiser "den Frieden in Angola
nicht nur fur ein nationales Problem, sondern fur ein Problem der
gesamten Subregion."  

Die Delegation wird am 22. August mit dem namibischen
Prasidenten Sam Nujoma zusammentreffen. Namibia hat insgesamt
1,8 Millionen Einwohner, von denen 80-90 Prozent Christen,
zumeist Lutheraner, sind, 10-20 Prozent hangen Naturreligionen
an. Neunzig Prozent der christlichen Bevolkerung gehoren zu
Mitgliedskirchen des Kirchenrates von Namibia.  

Botsuana
Vom 22. bis 26. August wird sich die Delegation
schwerpunktmassig mit den Problemen der Friedensschaffung und
der Seelsorge fur die Opfer von Gewalt und HIV/AIDS in Botsuana
befassen. Es sind Zusammenkunfte mit der Fuhrung und mit
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Christenrates von Botsuana
und kirchlicher und religioser Organisationen sowie Gesprache mit
Theologie-Dozenten und -studenten geplant. Auf dem Programm
stehen ferner ein Treffen mit der Mutterunion und Besuche in
Zentren fur die hausliche Betreuung von HIV/AIDS-Waisen und
Strassenkindern.   

Fur den 24. August ist eine Begegnung mit Prasident Festus Mogoe
vorgesehen. Ein Besuch bei dem ehemaligen Prasidenten Ketumile
Masire findet voraussichtlich am 23. August statt, sofern seine
Verpflichtungen im Bemuhen um einen Dialog in der Demokratischen
Republik Kongo dies zulassen. Raiser weist darauf hin, dass die
Regierung von Botsuana nach Kraften bemuht ist, sich der
HIV/AIDS-Problematik und der Strassenkinder anzunehmen, merkt
jedoch zugleich an, dass die Kirchen von Botsuana grossere
Aufmerksamkeit fur die San-Ureinwohner anmahnen, die seit langem
in der botsuanischen Gesellschaft eine Randgruppe darstellen. Der
Christenrat von Botsuana engagiert sich ferner tatkraftig in der
Friedensinitiative der FOCCISA fur Angola.  

Die Halfte der 1,6 Millionen Botsuaner sind Christen. Funfzig
Prozent hangen Naturreligionen an.   

Simbabwe
Am Ende ihrer Reise wird die Delegation einen Tag in Harare,
Simbabwe, weilen. Sie wird mit kirchlichen und okumenischen
fuhrenden Personlichkeiten, darunter auch mit der
Fuhrungsspitze des Kirchenrates von Simbabwe (ZCC)
zusammentreffen. Ferner ist ein Treffen mit Regierungsvertretern
geplant. Der Delegation liegt vor allem daran, sich von den
Kirchen uber den derzeitigen Stand der Beziehungen zwischen
Kirche und Staat, uber den Zugang zu Grund und Boden und zum
Landbesitz sowie uber die wirtschaftliche Lage informieren zu
lassen und die Moglichkeiten kirchlichen Engagements bei der
Beobachtung der bevorstehenden Prasidentschaftswahlen zu
sondieren.   

In einem Brief vom 2. August an Bischof Ambrose Moyo, den
Prasidenten des Kirchenrates von Simbabwe, dankte Raiser dem
ZCC fur ein Kommunique, das kurzlich von den Verantwortlichen der
Denominationen herausgegeben worden ist, und wurdigte vor allem
das Engagement des Rates, "in ihrem Leben und Gottesdienst auch
weiterhin Zeugnis abzulegen, um der Flut der Gewalt
entgegenzutreten, den Frieden zu fordern, sich ohne Ansehen der
Person fur die Opfer von Ungerechtigkeit einzusetzen und an dem
Dialog mit allen, die fur die Politik des Landes Verantwortung
tragen, festzuhalten, um den Wertvorstellungen von demokratischer
Regierung zum Durchbruch zu verhelfen."  

Raiser war zuletzt anlasslich der Achten Vollversammlung 1998 in
Simbabwe.  

Funfundsiebzig Prozent der 11,3 Millionen Einwohner Simbabwes
sind Christen. Vierundzwanzig Prozent sind Anhanger von
Naturreligionen, und das verbleibende Prozent sind Muslime oder
Angehorige anderer Religionen.  

Mitgliedskirchen des ORK
Der ORK hat in der Region 16 Mitgliedskirchen: Kirche der
Provinz des sudlichen Afrika, Rat der in Afrika entstandenen
Kirchen, Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia,
Evangelisch-Lutherische Kirche im sudlichen Afrika,
Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe,
Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia,
Evangelisch-Presbyterianische Kirche in Sudafrika, Methodistische
Kirche in Simbabwe, Methodistische Kirche des sudlichen Afrika,
Bruder-Unitat im sudlichen Afrika, Presbyterianische Kirche von
Afrika, Reformierte Kirche in Simbabwe, Vereinigte Kirche Christi
in Simbabwe, Vereinigte Kongregationalistische Kirche des
sudlichen Afrika, sich vereinigende Presbyterianische Kirche
im sudlichen Afrika und sich vereinigende Reformierte Kirche im
sudlichen Afrika.  

Mitglieder der Delegation

Pfr. Dr. Konrad Raiser, Generalsekretar des ORK

Dr. William Temu, Afrikareferent des ORK

Diana Mavunduse, Informationsreferentin der ORK-Dekade zur
Uberwindung von Gewalt

David J. Modiega, Vorsitzender der Gemeinschaft der Kirchenrate
im Sudlichen Afrika (FOCCISA) und Generalsekretar des
Christenrates von Botsuana

Pfr. Jose Domingo Caetano, Mitglied des ORK-Zentralausschusses,
Evangelische Pfingstmission von Angola

Pfr. Dr. Kasonga wa Kasonga, Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz
(AACC), Exekutivsekretar, Christliche und Familien-Bildungsarbeit
und Koordinator der Achten Vollversammlung der AACC.  

Weitere Informationen erhalten Sie von Buro der
Medienbeauftragten, Tel.:  (+41.22) 791.61.53
**********

Der Okumenische Rat der Kirchen (ORK) ist eine Gemeinschaft von
342 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus
praktisch allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische
Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK
zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die
ungefahr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in
Amsterdam (Niederlande) offiziell gegrundet. An der Spitze der
Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.  

Okumenischer Rat der Kirchen
ORK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
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