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Argentinische Kirchen fordern Zurueckweisungder Auslandsschulden


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Sun, 19 Aug 2001 13:03:06 -0500

Auslandsschulden sind unmoralisch und ungerechtfertigt

Buenos Aires (Argentinien)/Genf, 19. August 2001 (LWI/ALC) - Neun
argentinische Kirchen, die dem Lateinamerikanischen Kirchenrat (CLAI)
angehoeren, haben vom argentinischen Kongress eine Oeffentliche
Anhoerung gefordert, der klaeren soll, ob die Auslandsschulden des
lateinamerikanischen Landes zu Recht bestehen. Nach Auffassung der
Kirchen gebe "es reichliche Beweise, dass diese Auslandsschulden in
hoechstem Masse unmoralisch und ungerechtfertigt sind", so die
Kirchen in einer Erklaerung an den Kongress Ende Mai. Die Kredite
seien "mit dem Blut von Menschen besudelt, angefangen von den 30.000
Verschwundenen bis hin zu den 20.000 Kindern, die Tag fuer Tag
verhungern oder aus anderen vermeidbaren Gruenden sterben."

In der Erklaerung, die von der Anglikanischen Kirche, der
Christlich-Biblischen Kirche, der Evangelischen Kirche am La Plata,
der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der Kirche der Juenger
Christi, der Kongregationalistischen Kirche, der Reformierte Kirche
von Argentinien, der Vereinigung - Kirche Gottes und der
Waldenser-Kirche unterzeichnet wurde, weisen die Kirchen darauf hin,
dass das Volk weder von dieser Verschuldung Vorteile gehabt haette,
noch darueber informiert und schon gar nicht gefragt worden sei.
Weiterhin haetten die Auslandsschulden ein menschenwuerdiges Leben,
zu dem sich der Staat als unveraeusserliches Menschenrecht bekannt
habe, zunichte gemacht und den Menschen das ihnen von Gott als
heilige Gabe zugesprochene Leben in seiner ganzen Fuelle
vorenthalten.

Die Kirchen verweisen in ihrer Erklaerung auf eine Entscheidung des
argentinischen Bundesgerichts, dass die derzeitige Verschuldung als
willkuerlich bezeichnet, sie sei mit betruegerischen Mitteln zustande
gekommen und wachse durch Wucher und Erpressung weiter an. Weiterhin
seien die Auslandschulden schon reichlich beglichen worden. 

Der argentinische Staat stehe in erster Linie in der Verpflichtung,
"die Menschenrechte aller BewohnerInnen des Landes auf Arbeit und
gerechte Entlohnung, auf Bildung und Gesundheit, auf Wohnung und
Nahrung, auf eine gesunde Umwelt, auf Kultur und auf demokratische
Partizipation zu wahren." Es sei jetzt an der Zeit, sich mit den
Konsequenzen auseinanderzusetzen, fuer den Fall, sollte die Tilgung
der Auslandsschulden eingestellt werden. Das argentinische Volk
muesse erkennen, so die Kirchen, dass es kurzfristige und
langfristige Alternativen gebe, beispielsweise eine Klage vor dem
Internationalen Gerichtshof in Den Haag auf Feststellung der
Unrechtmaessigkeit und der Rechtswidrigkeit der erhobenen
Forderungen. (349 Woerter)

(Dieser Artiekl basiert auf einem Beitrag der ALC - Agencia
Latinoamericana y Caribeqa de Comunicacisn [Lateinamerikanische und
Karibische Nachrichtenagentur], ein vom Lateinamerikanischen
Kirchenrat [CLAI] initiierter Zusammenschluss von LUC - Luteranos
Unidos en Comunicacisn [Lutheraner vereint in der Kommunikation] und
WACC - Weltbund fuer Christliche Kommunikation [Region
Lateinamerika]).

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