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Bolivien: Lutherische Kirche ruft zugleichberechtigtem Dialog auf
From
"Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date
Sun, 19 Aug 2001 16:43:37 -0500
Gewalt bringt nur neue Gewalt und Hass hervor
La Paz (Bolivien)/Genf, 19. August 2001 (LWI) - Die Bolivianische
Evangelisch-Lutherische Kirche hat die Regierung Boliviens,
Gewerkschaften und Zivilgesellschaft aufgerufen, einen "offenen,
freimuetigen und von gegenseitigem Respekt getragenen Dialog" zu
suchen, "um den Beduerfnissen und Forderungen des bolivianischen
Volkes Geltung zu verschaffen". Bolivien durchlebe gegenwaertig "eine
aeusserst schwierige Situation". Wirtschaftliche Rezession und
politische Auseinandersetzungen haetten in allen Teilen der
Bevoelkerung ein Klima allgemeiner Instabilitaet geschaffen, so der
Praesident der Bolivianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Pfr.
Humberto Ramos Salazar, in einer Erklaerung.
Mit Hungerstreiks, Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und
Blockaden haetten verschiedene Bevoelkerungsgruppen wie RentnerInnen,
LandarbeiterInnen und GewerkschafterInnen versucht, ihre Forderungen
nach Veraenderungen in Bolivien und zur Verbesserung ihrer Situation
durchzusetzen. Die bolivianische Kirche halte die Forderungen vieler
Gesellschaftsgruppen fuer gerechtfertigt und legitim. Der
bolivianische Staat sei verpflichtet, auf die Forderungen einzugehen,
so die bolivianische Kirche. In der juengsten Vergangenheit sei die
Auseinandersetzung jedoch von extremer Konfrontation gepraegt
gewesen, die sogar Menschenleben gefordert haette. Diese angespannte
Situation habe eine Atmosphaere der Unsicherheit geschaffen, "die auf
die Dauer nachteilige Folgen fuer die so sehr herbeigesehnte
Entwicklung Boliviens haben koennte", betonte Salazar.
Die bolivianische Kirche rief zum gemeinsamen Kampf gegen die Armut
auf, "zeigen wir unsere feste Entschlossenheit, Korruption,
Arbeitslosigkeit, Unterernaehrung, Analphabetentum, Gewalt und
Ausgrenzung auszurotten!" Gewalt bringe nur neue Gewalt und Hass
hervor, unterernaehrte Kinder wuerden von Gesetzen nicht satt, und
Versprechen, die nicht eingeloest werden, wuerden Misstrauen saeen,
so der Text des Aufrufes. Da letzten Endes immer die Schwaechsten,
die Armen, am meisten zu leiden haetten, seien Regierende und
Regierte dazu aufgerufen, "eine Gemeinschaft zu bauen, in der Friede,
Ruhe, Freiheit, Gerechtigkeit und Eintracht herrschen und in der vor
allem Raum ist fuer einen gleichberechtigten Dialog." (287 Woerter)
* * *
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