wfn.org | Saechsischer Bischof skeptisch ueber Erfolg der Militaerschlaege

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Notwendigkeit, allem Terrorismus zu widerstehen, ist unbestreitbar

Dresden (Deutschland)/Genf, 8. Oktober 2001 (LWI) - Der Landesbischof
der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Volker Kress, hat
sich skeptisch ueber einen Erfolg der militaerischen Angriffe auf
Afghanistan als Mittel im Kampf gegen den Terrorismus geaeussert. Es
sei allerdings "nach dem Gesetz dieser Welt" mit einem Gegenschlag zu
rechnen gewesen, erklaerte der stellvertretende Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einer Stellungnahme am
Montag, 8. Oktober.

Unbestreitbar sei die Notwendigkeit, allem Terrorismus zu
widerstehen, betonte Kress. Wer sich in die Seelen der Menschen
versetze, die sich in den zu lebenden Bomben verwandelten vier in den
USA abgestuerzten Flugzeugen befanden, muesse das akzeptieren, so der
Landesbischof von rund 994.000 LutheranerInnen in Sachsen. Es bleibe
die "bittere Frage", ob der durch den Militaerschlag ausgeloeste, in
seinen Folgen unabsehbare Prozess dem legitimen Ziel der
Terrorismusbekaempfung zum Erfolg verhelfe.

Kress bezeichnete es als "grosse Tragik", dass die Taliban-Regierung
einer Aechtung des Terrorismus nicht durch die Auslieferung einer
seiner "Schluesselpersoenlichkeiten" entsprochen habe. Dies haette
der nun eingetretenen Entwicklung "einen anderen Verlauf" gegeben.
(180 Woerter)

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