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ZivilistInnen muessen vor Schaden bewahrt werden


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 08 Oct 2001 08:59:36 -0500

Leitender Bischof der ELKA fordert, Suche nach friedlichen Loesungen
fortzusetzen

Chicago (USA)/Genf, 8. Oktober 2001 (LWI) - Der Leitende Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), H. George
Anderson, hat Regierung und Streitkraefte der Vereinigten Staaten von
Amerika dazu aufgerufen, im Rahmen der Militaeraktionen gegen
Afghanistan als Reaktion auf die verheerenden Terroranschlaege gegen
die USA am 11. September "ZivilistInnen vor Schaden zu bewahren".
Diplomatische Bemuehungen und die Suche nach friedlichen Loesungen
sollten fortgesetzt werden, so Anderson in einer Erklaerung am 7.
Oktober unmittelbar nach Beginn der amerikanischen Militaerschlaege.

Die Naechstenliebe verpflichte ChristInnen, sich fuer die Vermeidung
von Kriegen und die Suche nach Alternativen einzusetzen, betonte der
Leitende Bischof von rund 5,15 Millionen LutheranerInnen in den USA,
der Ende Oktober in den Ruhestand tritt. Es gebe jedoch Umstaende,
"unter denen keine andere Moeglichkeit besteht, unschuldige Menschen
zu schuetzen, als durch den Einsatz militaerischer Mittel", so
Anderson. Er bete fuer die Fuehrung der USA, dass der Heilige Geist
sie dazu leiten moege, "weise und angemessene Entscheidungen zu
treffen."

Bischof Anderson ermutigte die Gemeinden der ELKA, "in ihrem Umfeld
einen maessigenden Einfluss auszuueben. Unsere Gemeinden muessen Orte
des Friedens und des Gebets sein. ChristInnen sollten allen Menschen
ihrer Wuerde entsprechend mit Achtung begegnen, auch denjenigen, die
vielleicht anderer ethnischer Herkunft oder Religion sind." (215
Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Erklaerung vom 7.
Oktober 2001:

Erklaerung des Leitenden Bischofs der ELKA zu den Militaerschlaegen
der Vereinigten Staaten

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben als Reaktion auf die
verheerenden Terroranschlaege gegen unser Land, die am 11. September
veruebt wurden, mit Militaerschlaegen begonnen. Vom 11. September an
wussten wir, dass ein Militaerschlag der USA wahrscheinlich ist. Der
Praesident hat auch angekuendigt, dass auf diese Aktionen humanitaere
Hilfe folgt.

In "For Peace in God's World", der Sozialerklaerung der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), stellen wir fest,
dass die Naechstenliebe uns als ChristInnen verpflichtet, uns fuer
die Vermeidung von Kriegen und die Suche nach Alternativen
einzusetzen. Uns ist jedoch bewusst, dass es Umstaende gibt, unter
denen keine andere Moeglichkeit besteht, unschuldige Menschen zu
schuetzen, als durch den Einsatz militaerischer Mittel. Nachdem wir
nun militaerisch aktiv geworden sind, fordern wir unsere Fuehrung und
unsere Streitkraefte auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um
ZivilistInnen vor Schaden zu bewahren. Wir rufen dringend dazu auf,
die diplomatischen Bemuehungen und damit die Suche nach friedlichen
Loesungen fortzusetzen.

Ich bete fuer die Fuehrung unseres Landes. Moege der Heilige Geist
sie dazu leiten, weise und angemessene Entscheidungen zu treffen. Ich
moechte Sie auch bitten, mit mir gemeinsam fuer die Sicherheit all
derer zu beten, die den Streitkraeften angehoeren. Vergessen wir in
unseren Gebeten auch nicht deren Familien und alle ZivilistInnen.
Beten wir vor allem darum, dass bei unseren Bemuehungen, den
Terrorismus zu besiegen, bald wieder diplomatische Mittel an die
Stelle militaerischer Massnahmen treten.

Besonders in der gegenwaertigen Situation moechte ich alle unsere
Gemeinden ermutigen, in ihrem Umfeld einen maessigenden Einfluss
auszuueben. Unsere Gemeinden muessen Orte des Friedens und des Gebets
sein. ChristInnen sollten allen Menschen ihrer Wuerde entsprechend
mit Achtung begegnen, auch denjenigen, die vielleicht anderer
ethnischer Herkunft oder Religion sind. Wir muessen uns fuer Einheit
einsetzen und gegen Uneinigkeit eintreten.

Im Gedanken an die Ereignisse dieses Monats moechte ich die bekannten
Worte aus dem Brief des Paulus an die Philipper wiederholen: "Der
Friede Gottes, der hoeher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen
und Sinne in Christus Jesus."

Wir durchleben schwere Zeiten. Beten wir alle fuer den Frieden in
unserer Welt.

H. George Anderson
Leitender Bischof
Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika

*       *       *

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