wfn.org | LWB-Praesident Krause und Erzbischof Carey fuer Dialog

["Frank Imhoff" <franki@elca.org>]

LWB-Praesident Krause und Erzbischof Carey fuer Dialog der
Religionen
Staerker fuer den Frieden eintreten

London (Grossbritannien)/Genf, 12. Oktober 2001 (LWI) - Angesichts
der Terroranschlaege in den USA und der militaerischen Operationen
in Afghanistan haben sich der Praesident des Lutherischen Weltbundes
(LWB), der braunschweigische Landesbischof Dr. h.c. Christian
Krause, und der Erzbischof von Canterbury, Dr. George Carey, am
Freitag, 12. Oktober, in London fuer verstaerkte Anstrengungen der
Kirchen fuer den Frieden in der Welt ausgesprochen. Dazu gehoere
insbesondere ein intensiver und andauernder Dialog zwischen
ChristInnen und MuslimInnen sowie eine engere Zusammenarbeit bei der
Entwicklungshilfe.

Bei einem Besuch in "Lambeth Palace", der Londoner Residenz des
Erzbischofs von Canterbury, gab Krause der Hoffnung Ausdruck, dass
das "weltweite Netzwerk des Terrors, wie wir es in diesen Tagen
erschuetternd erleben, einem Netz der Versoehnung unter den Menschen
weichen moege". Der LWB-Praesident zeigte sich ueberzeugt, dass die
Kirchen den aktuellen Herausforderungen nur in "gemeinsam
formulierter und gemeinsam gestalteter christlicher Verantwortung"
begegnen koennten.

Krause plaedierte fueur eine neue "Moral zur gemeinsamen
Ueberlebensfaehigkeit der Menschheit". Dabei gehe es um die
ueberzeugende Markierung ethischer Werte, die sich ganz konkret auf
"Gottes gute Schoepfung" und die Wuerde des Lebens beziehen. In
diesem Zusammenhang gab er ausserdem seiner Hoffnung Ausdruck, dass
die "Globalisierung der Macht der Maechtigen" aufgebrochen und eine
"Globalisierung der Solidaritaet mit dem riesigen Heer der Armen"
moeglich werde.

Bei einem Gespraech zwischen anglikanischen und lutherischen
Theologen wurde die gewachsene oekumenische Gemeinschaft zwischen
den beiden weltweiten Konfessionsfamilien deutlich. So existiert in
vielen Teilen der Welt Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen
der anglikanischen und der lutherischen Kirche. In Deutschland
stehen diesem Durchbruch allerdings noch die unterschiedlichen
protestantischen Traditionen mit Blick auf das Kirchenverstaendnis
entgegen. Problematisch sind hierbei vor allen Dingen abweichende
Interpretationen des Bischofsamtes.

Bei dem Gespraech in "Lambeth Palace" warben die anglikanischen
Theologen fuer ein klar erkennbares Bischofsamt. Erzbischof Carey
trat der Auffassung entgegen, dieses sei ein Ausdruck von Herrschaft
und Hierarchie. Er plaedierte fuer eine "Leitung durch Dienst" und
unterstrich die starke symbolische Bedeutung des Bischofsamtes fuer
die Einheit der Kirche. (333 Woerter)

(Ein Beitrag von Michael Strauss, Pressesprecher der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.)

Fotos stehen zur Verfuegung: dmg@lutheranworld.org

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