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Wuerde des Menschen hat hoehere Prioritaet als wirtschaftliche Vorteile


From "Frank Imhoff" <FRANKI@ELCA.ORG>
Date Wed, 21 Nov 2001 10:27:03 -0600

LWB-Generalsekretaer Noko bei der Ringvorlesung
   "Kirche - Demokratie - Oeffentlichkeit" in Wien

Wien (Oesterreich)/Genf, 21. November 2001 (LWI/epd Oe) - Die Wuerde
des Menschen hat eine hoehere Prioritaet als wirtschaftliche
Vorteile. Kirchen haetten immer wieder zu betonen, dass die
Wirtschaft "keinem anderen Zweck dient als der Wohlfahrt der gesamten
Menschheitsfamilie". Das forderte der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko, am Dienstag, 20.
November, bei einer Gastvorlesung an der Universitaet Wien. Wie in
der Vergangenheit seien auch jetzt die Ergebnisse des
Globalisierungsprozesses "zutiefst zwiespaeltig, wenn man sie am
Massstab der Gerechtigkeit und der Ethik misst", sagte Noko.

Der Lutherische Weltbund erlebe die zwiespaeltige wirtschaftliche,
politische und soziale Globalisierung weltweit in ueber 70
verschiedenen Laendern. Um den Problemen entgegenzuwirken, habe der
LWB ein Arbeitspapier zum Thema "Engagement einer Gemeinschaft von
Kirchen angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung" vorgelegt,
das derzeit von den LWB-Mitgliedskirchen diskutiert werde. Dieses
Arbeitspapier soll klaeren, wie die christlichen Kirchen durch ihren
Glauben, ihre Werte und ihre Gemeinschaft auf die Globalisierung
reagieren koennen.

Das Streben des Einzelnen nach persoenlichem Gewinn muesse hinter das
Wohl der Gemeinschaft zuruecktreten, betonte Noko. "Als nach dem
Ebenbild Gottes Geschaffene leben wir in Beziehung zu anderen."

Die Mitgliedskirchen des LWB suchten nach Moeglichkeiten, die
globalen ungleichen Beziehungen durch die Gemeinschaft zu beseitigen,
betonte Noko. Die christlichen Kirchen seien selbst tiefgreifend von
der Globalisierung betroffen und stark in sie verwickelt. Einerseits
profitiere die Einheit der Kirche von der Globalisierung,
andererseits fuehre der globale Markt zur Zersplitterung innerhalb
der einzelnen Kirchen, da einige von ihnen von dem ungleich
verteilten Wohlstand profitierten, andere jedoch ausgegrenzt wuerden
und verarmten. Fuer LWB-Generalsekretaer Noko ist das "Verhaeltnis
der Kirchen zur Globalisierung die zentrale Herausforderung an das
Zeugnis der Kirche im 21. Jahrhundert".

Noko sprach im Rahmen der Ringvorlesung "Kirche - Demokratie -
Oeffentlichkeit", die am kommenden Dienstag mit einem Vortrag von
Prof. Dr. Ulrich Koertner abgeschlossen wird. (316 Woerter)

(Dieser Beitrag basiert auf Informationen des epd Oe - Evangelischer
Pressedienst fuer Oesterreich.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt
als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die
mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
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