wfn.org | Weiterer eokumenischer Kontext der Erklaerung zur Rechtfertigungslehre

["Frank Imhoff" <franki@elca.org>]

Reformierte und MethodistInnen an gemeinsamer
lutherisch/roemisch-katholischer Konsultation beteiligt

Columbus (Bundesstaat Ohio, USA)/Genf, 20. Dezember 2001 (LWI) -
Theologische und verfahrensmaessige Fragen im Blick auf einen
moeglichen Anschluss der methodistischen und reformierten
Kirchenfamilie an die in der Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre (GE) erzielten Dialogergebnisse standen im
Mittelpunkt einer Konsultation vom 26. November bis 1. Dezember in
Columbus, im US-Bundesstaat Ohio. An der Konsultation, die gemeinsam
vom Lutherischen Weltbund (LWB) und dem Paepstlichen Rat zur Foerderung
der Einheit der Christen (Pontifical Council for Promoting Christian
Unity, PCPCU) veranstaltet wurde, nahmen VertreterInnen des
Reformierten Weltbundes (RWB) und des Weltrates methodistischer
Kirchen (World Methodist Council, WMC) teil.

Die Tagung stand unter dem Titel "Einheit im Glauben - Die Gemeinsame
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre in einem weiteren oekumenischen
Kontext". Die TeilnehmerInnen stimmten ueberein, dass "die
lutherischen, roemisch-katholischen, methodistischen und reformierten
Beteiligten den Konsultationsprozess als gleichberechtigte
DialogpartnerInnen fortsetzen".

Die GE, in der sich LutheranerInnen und KatholikInnen zu einem
Konsens in grundlegenden Aspekten der Rechtfertigungslehre bekannten,
wurde am 31. Oktober 1999 in Augsburg, Deutschland, von
VertreterInnen des LWB und des PCPCU unterzeichnet. Man ging davon
aus, dass dieses Uebereinkommen Auswirkungen auf die Kirchen haben
wuerde, die mit den beiden Partnern der Unterzeichnung im Dialog
stehen.

Bei der Konsultation wurde von lutherischen und roemisch-katholischen
TeilnehmerInnen ueber die Rezeption der GE referiert. Die Diskussion
befasste sich mit den theologischen und verfahrensmaessigen
Konsequenzen dieser Uebereinkunft fuer andere oekumenische Partner, der
Bedeutung der Erzielung lehrmaessiger Uebereinstimmungen fuer die
Entwicklung offizieller kirchlicher Beziehungen und der Frage, wie
die Einheit im Glauben sich auf der multilateralen Ebene darstellt.

"Die TeilnehmerInnen teilen die Ueberzeugung, dass eine Einigung in
der Rechtfertigungslehre einen bedeutenden Schritt auf das Ziel der
kirchlichen Einheit zu darstellt und notwendig ist fuer die
Glaubwurrdigkeit unseres gemeinsamen Zeugnisses in der Welt", so ein
gemeinsames Kommuniqui der Konsultation.

Die VertreterInnen der vier Weltgemeinschaften erkannten die
Bedeutung lehrmaessiger Uebereinkuenfte fuer die Entwicklung offizieller
kirchlicher Beziehungen an, insbesondere fuer diejenigen Kirchen, die
von kirchentrennenden Lehrverurteilungen betroffen sind oder solche
ausgesprochen haben.

Unter den insgesamt 23 TheologInnen waren je sechs lutherische,
methodistische und roemisch-katholische VertreterInnen, fuenf der
TeilnehmerInnen waren reformiert. Jeweils ein/e Beobachter/in vertrat
die Anglikanische Kirchengemeinschaft und die Kommission fuer Glauben
und Kirchenverfassung des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK).
Weiterhin nahm ein Gastredner aus Kehl, Deutschland, teil.

Die Konsultation fand im Pontifical College Josephinum in Ohio statt
und wurde von dieser Einrichtung gemeinsam mit der Methodist
Theological School in Ohia und dem Trinity Lutheran Seminary
unterstuetzt. (407 Woerter)

TeilnehmerInnenliste:

lutherisch:
Prof. Dr. Theo Dieter (Institut fuer Oekumenische Forschung,
Strassburg, Frankreich), Pfr. Dr. Wolfgang Greive (LWB, Genf,
Schweiz), Bischof i. R. William H. Lazareth (Princeton, New Jersey),
Pfr. Sven Oppegaard (LWB, Genf, Schweiz), Prof. Dr. Michael Root
(Columbus, Ohio), Pfr. Dr. Darlis J. Swan (Oekumenebeauftragte der
ELKA beim LWB, Chicago, IL)

methodistisch:
Bischof Dennis Dutton (WMC, Genf, Schweiz), Pfr. George Freeman (WMC,
Lake Junaluska, NC), Bischof Thomas Hoyt (Shreveport, LA), Prof. Dr.
Manfred Marquardt (p.t. Madison, NJ), Prof. Dr. Sarah Lancaster
(Delaware, Ohio), Prof. Dr. Geoffrey Wainwright (Durham, NC)

reformiert:
Prof. Dr. Russel Botman (Westkap, Suedafrika), Prof. Dr. Anna
Case-Winters (Chicago, IL), Rev. Dr. Odair P. Mateus (RWB, Genf,
Schweiz), Prof. Dr. Michael Weinrich (Berlin, Deutschland), Prof. Dr.
Mindawati Perangin-Angin (Medan, Indonesien)

roemisch-katholisch:
Pfr. Donald Bolen, (PCPCU, Vatikanstadt) Bischof Paul-Werner Scheele
(Wuerzburg, Deutschland), Prof. Dr. George H. Tavard (Brighton, MA),
Prof. Dr. Wolfgang Thoenissen (Johann-Adam-Moehler-Institut, Paderborn,
Deutschland), Pfr. Dr. Matthias Tuerk (PCPCU, Vatikanstadt), Prof. Dr.
Jared Wicks SJ (Rom, Italien).

Gastredner:
Prof. Dr. Harding Meyer (Kehl, Deutschland)

BeobachterInnen:
von der Kommission fuer Glauben und Kirchenverfassung des Oekumenischen
Rates der Kirchen: Prof. Dr. Elizabeth C. Nordbeck (Newton Centre,
MA); von der Anglikanischen Kirchengemeinschaft: Prof. Dr. William H.
Petersen (Columbus, Ohio)

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