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LWB-Generalsekretaer Noko fordert Ende der Gewaltspirale
From
"Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date
Fri, 21 Dec 2001 17:25:11 -0600
Hoffnung auf eine friedliche Loesung im Nahen Osten droht zu erloeschen
Genf, 21. Dezember 2001 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die politisch
Verantwortlichen im Nahen Osten aufgefordert, der fortgesetzten
Gewaltspirale ein Ende zu setzen. In getrennten Schreiben an den
israelischen Ministerpraesidenten Ariel Scharon und den Praesidenten
der palaestinensischen Autonomiebehoerde, Jassir Arafat, betonte Noko
am 20. Dezember, dass durch die gegenwaertige Gewalt und Provokation
auf beiden Seiten, durch eskalierende Rhetorik und Anschuldigungen
und die beinahe taeglich neuen Todesfaelle die Hoffnung auf eine
friedliche Loesung des Konflikts zu erloeschen drohe. Dennoch
flackere die Hoffnung noch schwach und viele Millionen Menschen
weltweit wuerden darum beten, "dass sie Raum und Unterstuetzung
erhaelt, um wachsen zu koennen".
Taeglich wuerden als Folge der Gewalt, die beide Seiten gewaehlt
haben, neue Graeber ausgehoben, "und je mehr Graeber ausgehoben
werden, desto mehr wird die Chance auf Frieden begraben", betonte
LWB-Generalsekretaer Noko in seinem Schreiben an beide Politiker.
Waehrend aller Feierlichkeiten in den Kirchen, empfinden er in diesem
Jahr eine so grosse Besorgnis, "dass eine feierliche Stimmung kaum
noch aufkommen kann". Wo Frieden sein sollte, herrsche Gewalt; wo
Hoffnung sein sollte, Verzweiflung; wo Freude sein sollte, Leid, so
Noko.
In seinem Schreiben an Ministerpraesident Scharon nahm Noko Bezug auf
die Entscheidung der israelischen Regierung Mitte Dezember, jegliche
Kontakte zu Palaestinenser-Praesident Arafat abzubrechen. "Sie haben
Ihrerseits Praesident Arafat fuer *bedeutungslos' erklaert und sich
fuer eine Strategie der militaerischen Eskalation und Zermuerbung
entschieden. Eine solche Strategie steht der Hoffnung diametral
entgegen. Gewalt erzeugt Gegengewalt bei denen, deren Hoffnung
erloschen ist." Die naechsten Schritte der israelischen Regierung
koennten bestimmen, "ob die Hoffnung auf eine bessere Zukunft fuer
die PalaestinenserInnen endgueltig ausgeloescht wird und der Zyklus
der Gewalt sich fortsetzt oder ob der Dialog als Alternative zur
Gewalt erneut aufgenommen wird. Wie in der Vergangenheit rufe ich Sie
auch jetzt erneut auf, den Dialog zu waehlen", betonte
LWB-Generalsekretaer Noko.
An Palaestinenser-Praesident Arafat richtete Noko die Aufforderung,
die Entscheidung der israelischen Regierung, ihn nicht mehr als
Verhandlungspartner anzusehen, nicht zu akzeptieren. Er begruesse den
Entschluss Arafats, ein Ende der bewaffneten Angriffe durch
Palaestinenser und insbesondere der Selbstmordattentate zu fordern,
die bei der internationalen Gemeinschaft Abscheu ausgeloest hatten.
Er begruesse auch, so der LWB-Generalsekretaer, den Mut Arafats zu
dieser Forderung in einer Situation, wo militaerische Macht,
kollektive Bestrafung und andere Methoden als Reaktionen der
israelischen Regierung auf die Anschlaege nur weitere Verzweiflung
foerderten.
Er bete dafuer, so Noko in seinem Schreiben an Arafat, dass ihm "die
Kraft gegeben werden moege, diese Forderung aufrechtzuerhalten und
Ihr Volk zu ermutigen, auf israelische Gewalt nicht mit Angriffen
gegen ZivilistInnen zu reagieren". Der Zyklus der Gewalt muesse
durchbrochen werden, damit der Dialog erneut aufgenommen werden kann.
(450 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
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