wfn.org | LWB-Ratstagung 2002 von Jerusalem nach Wittenberg verlegt

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

LWB-Ratstagung 2002 von Jerusalem nach Wittenberg, Deutschland,
verlegt
LWB-Exekutivkomitee trifft im Juni mit VertreterInnen
palaestinensischer LutheranerInnen in Jerusalem zusammen

Genf, 12. Maerz 2002 (LWI) - Die diesjaehrige Ratstagung des
Lutherischen Weltbundes (LWB) wird im September in Wittenberg,
Deutschland, stattfinden und nicht wie urspruenglich geplant in
Jerusalem. Der Generalsekretaer des LWB, Dr. Ishmael Noko, teilte
mit, die Entscheidung, "zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren"
die Ratstagung von Jerusalem an einen anderen Ort zu verlegen, sei
nach langen eingehenden Ueberlegungen und Gespraechen mit dem
LWB-Exekutivkomitee und dem palaestinensischen Bischof Dr. Munib
A. Younan getroffen worden. Trotz der Verlegung des
Veranstaltungsortes bleibt der Termin der LWB-Ratstagung, 10. bis
17. September 2002, bestehen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien (ELKJ) und ihr
Bischof Munib A. Younan hatten den LWB-Rat sowohl 2001 als auch
2002 nach Jerusalem eingeladen. Die LWB-Ratstagung im Juni 2001
war auf Grund der seit Sommer 2000 andauernden gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Israelis und PalaestinenserInnen und
der daraus resultierenden unsicheren Situation in Bethlehem und
Jerusalem nach Genf, Schweiz, verlegt worden. Die ELKJ hat
Gemeinden in Jerusalem, Jordanien und Palaestina mit rund 3.000
Mitgliedern.

Waehrend der Sitzung des LWB-Exekutivkomitees im November 2001 in
Genf seien die Mitglieder ueber die andauernd schwierige
politische Situation in Israel und Palaestina informiert worden,
so Noko. Berichtet worden sei ebenso ueber die bisherigen
Massnahmen zur Vorbereitung der Ratstagung.

Im Februar diesen Jahres haetten die Mitglieder des
Exekutivkomitees per Briefwahl entschieden, der LWB-Rat koenne die
Einladung der ELKJ unter den gegenwaertigen Umstaenden in
Palaestina und Israel nicht annehmen. Diese Entscheidung sei mit
groesstem Bedauern getroffen worden, betonte LWB-Generalsekretaer
Noko. Die Mitglieder des Exekutivkomitees haetten jedoch
festgestellt, dass eine Tagung in Jerusalem ein
Solidaritaetsbeweis fuer die beiden Nationen gewesen waere, die
unter der vorherrschenden eskalierenden Gewalt schwer zu leiden
haetten.

"Ich habe diesen Beschluss an Bischof Younan mit groesstem
Bedauern weitergegeben", sagte Noko. Das LWB-Exekutivkomitee
plant, seine Sitzung am 7. Juni 2002 in Jerusalem abzuhalten. Im
Anschluss an dieses Treffen werden die Mitglieder des
Exekutivkomitees Bischof Younan und die ELKJ besuchen und
Gespraeche mit Regierungsbehoerden fuehren.

Auf Einladung des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen
Weltbundes (DNK/LWB) wird die Ratstagung 2002 in Wittenberg
stattfinden. In einem Schreiben an Oberkirchenraetin Kaete Mahn,
Geschaeftsfuehrerin des DNK/LWB, dankte Noko Anfang Maerz fuer die
spontane und freundliche Einladung aus Deutschland. Das DNK/LWB
unter Vorsitz von Bischof Dr. Hans-Christian Knuth, Nordelbische
Evangelisch-Lutherische Kirche, vertritt 13 lutherische
LWB-Mitgliedskirchen in Deutschland mit rund 14 Millionen
Gemeindemitgliedern.

Der jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechste Gremium zwischen
den alle sechs bzw. sieben Jahre stattfindenden
LWB-Vollversammlungen. Er besteht aus einem Praesidenten/einer
Praesidentin und 48 Mitgliedern und wird von der Vollversammlung
gewaehlt. Das LWB-Exekutivkomitee wird im Vorfeld der Ratstagung
am 8. und 9. September in Wittenberg zusammenkommen. (442 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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