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LWB begruesst Aufruf der Koptischen Orthodoxen Kirche Aegyptens
From
"Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date
Sat, 06 Apr 2002 20:52:48 -0600
LWB begruesst Aufruf der Koptischen Orthodoxen Kirche Aegyptens zu
Frieden im Nahen Osten
Kirchen weltweit sollen sich fuer Rueckzug der israelischen Armee
aus palaestinensischen Gebieten einsetzen
Kairo (Aegypten)/Genf, 6. April 2002 (LWI) - Der Generalsekretaer
des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat eine
Erklaerung des Allgemeinen Laienrates der Koptischen Orthodoxen
Kirche Aegyptens begruesst, in der die Kirchen weltweit
nachdruecklich gebeten werden, alle "ihnen moeglichen Kontakte zu
nutzen", um beizutragen, dass wieder Frieden in das Heilige Land
einkehrt. Noko sagte nach seiner Rueckkehr von einer Audienz bei
Papst Shenouda III. Anfang April in Kairo, seine Gespraeche mit
dem Oberhaupt der Koptischen Orthodoxen Kirche haetten sich u.a.
auf oekumenische Bemuehungen um eine Wiederherstellung des
Friedens zwischen Israel und Palaestina konzentriert.
In der am 1. April veroeffentlichten Erklaerung appelliert die
Koptische Orthodoxe Kirche Aegyptens an die Weltkirchen, "das
internationale Gewissen aufzuruetteln, um die fortwaehrende
Belagerung der unbewaffneten und unterdrueckten Bevoelkerung des
Heiligen Landes zu beenden." Die Koptische Orthodoxe Kirche
umfasst rund neun Millionen Mitglieder. Nahezu 90 Prozent der etwa
63 Millionen AegypterInnen sind MulimInnen.
Der Aufruf der Koptischen Orthodoxen Kirche erfolgte zwei Tage vor
der Entscheidung der aegyptischen Regierung, die Kontakte zu
Israel wegen des Einmarsches in den palaestinensischen
Autonomiestaedten einzufrieren. Aegypten hatte 1979 als erstes
arabisches Land einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet.
Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Position, die
Besetzung der palaestinensischen Staedte und Ortschaften im
Westjordanland diene der Entwaffnung und Zerstoerung der Netzwerke
palaestinensischer Terroristen.
LWB-Generalsekretaer Noko rief die LWB-Mitgliedskirchen sowie alle
Kirchen der oekumenischen Bewegung dazu auf, sich bei ihren
jeweiligen Regierungen dafuer einzusetzen, dass diese Druck auf
Israel ausueben, sich aus palaestinensischen Staedten und
Ortschaften zurueckzuziehen. Dies treffe auch auf Ramallah zu, wo
der Amtssitz des Praesidenten der Palaestinensischen
Autonomiebehoerde, Jassir Arafat, weiterhin von israelischen
Soldaten belagert werde. Noko forderte Israel nachdruecklich dazu
auf, umgehend der vom UN-Sicherheitsrat am 30. Maerz angenommenen
Resolution 1402 nachzukommen, die den Rueckzug der israelischen
Streitkraefte fordert. Weiterhin solle die israelische Regierung
den saudischen Friedensplan pruefen, der den Israelis "normale
Beziehungen" mit den arabischen Staaten verspricht, falls Israel
sich aus den seit 1967 besetzten Gebieten zurueckzieht.
In getrennten Schreiben an Palaestinenserfuehrer Jassir Arafat und
an den israelischen Ministerpraesidenten Ariel Scharon hatte
LWB-Generalsekretaer Noko am 3. April den Rueckzug der
israelischen Militaereinheiten aus den besetzten
palaestinensischen Staedten gefordert. Die Eskalation des
Konfliktes lasse auf beiden Seiten die Zahl der unschuldigen Opfer
aus der Zivilbevoelkerung staendig steigen, so Noko. (395 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
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