wfn.org | Aethiopien und Eritrea intensivieren Engagement fuer Frieden

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Kirchenleitungen in Aethiopien und Eritrea intensivieren
Engagement fuer Frieden
Erste Tagung vor Ort seit Beginn des Grenzkrieges im Mai 1998

Addis Abeba (Aethiopien)/Genf, 12. April 2002 (LWI) - Im Vorfeld
der anstehenden Entscheidung zum Verlauf der Grenze zwischen
Aethiopien und Eritrea haben leitende Persoenlichkeiten der
Kirchen beider Laender ihr Bemuehungen um eine friedliche
Koexistenz und Entwicklung beider Nationen intensiviert.
Mitglieder protestantischer, orthodoxer und roemisch-katholischer
Kirchenleitungen sowie des Islam haben die Bereitschaft beider
Regierungen begruesst, die Grenzstreitigkeiten zu ueberwinden und
auf einen anhaltenden Frieden hinzuarbeiten.

Die Initiative, VertreterInnen der Kirchenleitungen beider Laender
zu Gespraechen zusammenzubringen, ging von der norwegischen
kirchlichen Hilfsorganisation Norwegian Church Aid (NCA) aus.
Erstmals seit Ausbruch des Grenzkrieges zwischen Aethiopien und
Eritrea im Mai 1998, der bereits ueber 100.000 Tote gefordert hat,
fanden derartige Dialoggespraeche in einem der beiden Laender
statt. In der Vergangenheit kam es aufgrund der Vermittlung von
Partnerorganisationen bereits zu aehnlichen Treffen in Norwegen,
Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika und Kenia.

Pfr. Ogbarebi Hibtes, Praesident der Evangelischen Kirche Eritreas
(EKE) betonte, dass zwar sechs Treffen auf neutralem Boden
stattgefunden hatten, die Treffen vor Ort seien jedoch von
besonderer Bedeutung gewesen. Hibtes rief die Verhandlungspartner
und Kriegsparteien zur Versoehnung auf und dankte NCA sowie der
politischen Fuehrung Aethiopiens fuer deren unermuedliches Ringen
um einen Friedensdialog.

Auch Pfr. Iteffa Gobena, Praesident der Aethiopischen
Evangelischen Kirche Mekane Yesus (AeEKMY), hob die Bedeutung des
Willens und des Engagements beider Regierungen hervor, Frieden und
normale Beziehungen zwischen beiden Voelkern herzustellen. Die
ueber 3,3 Millionen Mitglieder zaehlende AeEKMY und die EKE mit
12.000 Mitgliedern gehoeren seit 1963 zum Lutherischen Weltbund
(LWB).

Nach der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens im Juni
2000 schlossen beide Kriegsparteien am 12. Dezember 2000 in Algier
(Algerien) einen Friedensvertrag. Unter Mitwirkung des
UN-Fluechtlingshilfswerkes (UNHCR) wurde mit der Rueckfuehrung
mehrerer Hunderttausend Fluechtlinge begonnen. Der Friedensvertrag
sah auch die Bildung einer neutralen Kommission zur friedlichen
Regelung des Grenzverlaufs zwischen beiden nordostafrikanischen
Laendern vor. Das Urteil der Kommission, die in Den Haag
(Niederlande) tagt, ueber den Verlauf der Grenze wird Mitte April
erwartet. (331 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

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