wfn.org | Bericht des LWB zu Vorwuerfen sexueller Ausbeutung in Westafrika vor

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

LWB-Untersuchungsteam legt Bericht zu Vorwuerfen sexueller
Ausbeutung von Fluechtlingskindern in Westafrika vor
Keine Beteiligung von LWB-Personal oder mangelhafte
Verfahrensweisen festzustellen

Genf, 6. Mai 2002 (LWI) - In seinem Abschlussbericht stellt das
Team des Lutherischen Weltbundes (LWB), das in Westafrika
Vorwuerfe der sexuellen Ausbeutung von Fluechtlingskindern u. a.
durch MitarbeiterInnen humanitaerer Organisationen untersuchte,
fest, dass weder eine Beteiligung von LWB-Personal nachgewiesen
werden konnte, noch spezifische Beispiele mangelhafter oder
unangemessener Systeme und Verfahrensweisen in den vom LWB
betreuten Fluechtlingslagern festzustellen gewesen seien. Jedoch
habe der Teufelskreis von Armut und Konflikten ein Umfeld zur
Folge, das Gelegenheit zur Ausbeutung schaffe, so der Ende April
vorgelegte Bericht des fuenfkoepfigen LWB-Teams, das vom 8. bis
20. Maerz LWB-Programme und Mitgliedskirchen in Liberia, Sierra
Leone und Guinea besuchte.

LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko entsandte das
Untersuchungsteam als Reaktion auf einen vom Hohen Kommissar der
Vereinten Nationen fuer Fluechtlinge (UNHCR) und Save the Children
- Vereinigtes Koenigreich (SC-UK) Ende Februar diesen Jahres
vorgelegten Bericht ueber sexuelle Gewalt gegen und sexuelle
Ausbeutung von Fluechtlingskindern in Westafrika. Das Team stand
unter der Leitung von LWB-Ratsmitglied Ermina Freytag von der
Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (Deutschland) und
besuchte Lager fuer Fluechtlinge und Binnenvertriebene, die die
LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in den drei westafrikanischen
Laendern unterhaelt. Die Teammitglieder trafen mit VertreterInnen
von LWB-Mitgliedskirchen und Personal der LWB/AWD-Laenderprogramme
zusammen und fuehrten weiterhin Gespraeche mit VertreterInnen von
oertlichen Behoerden und Organen der Vereinten Nationen.

Der LWB habe als eine der grossen in der Region direkt taetigen
Nichtregierungsorganisationen die Verantwortung, sicherzustellen,
dass saemtliche praktischen Aspekte seiner Arbeit auf den Schutz
von Fluechtlingen und Binnenvertriebenen und insbesondere von
Kindern ausgerichtet sind, so die Teammitglieder in ihrem
Abschlussbericht. Als Mitglied der gesamten humanitaeren
Gemeinschaft habe der Lutherische Weltbund darueber hinaus dafuer
zu sorgen, dass die systembedingten Ursachen fuer die von UNHCR
und SC-UK in deren Bericht erhobenen Vorwuerfe festgestellt und
behoben werden.

Entsprechend der Massgabe "Null-Toleranz" gegenueber jeglicher
Form sexuellen Missbrauchs und sexueller Ausbeutung untersuchte
das Team im Auftrag des LWB die erhobenen Vorwuerfe. Es richtete
seine Aufmerksamkeit auf eine Staerkung der bestehenden
Verfahrensweisen und richtete an den LWB, seine Mitgliedskirchen
und Partner eine Reihe von Empfehlungen zur Eroerterung und
Weiterarbeit, die die Sicherheit und den Schutz der Kinder im
Blick haben.

Die Teammitglieder riefen in ihrem Abschlussbericht die
Gemeinschaft des LWB auf, sich fuer den Schutz von Kindern vor
sexueller Ausbeutung einzusetzen, wie es der Aktionsplan "Kirchen
sagen 'Nein' zur Gewalt gegen Frauen" fordert, der in Kuerze vom
Lutherischen Weltbund veroeffentlicht wird. (404 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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