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LWB - Vertiefung der Gemeinschaft mit Siebenten-Tags-Adventisten
From
"Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date
Sun, 19 May 2002 23:21:19 -0500
Vertiefung der Gemeinschaft mit Siebenten-Tags-Adventisten
setzt kritischen Dialog voraus
Statement des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen
Weltbundes
Hannover (Deutschland)/Genf, 17. Mai 2002 (LWI) - Das Deutsche
Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) hat sich in
einem Statement am 16. Mai 2002 zu Reaktionen auf die Stellungnahme
des DNK/LWB vom 6. Dezember 2001 zum Bericht ueber die Gespraeche
zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Generalkonferenz der
Siebenten-Tags-Adventisten "Adventisten und Lutheraner im
Gespraech" geaeussert.
Nach der Veroeffentlichung der DNK/LWB-Stellungnahme sei von der
Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland
wiederholt deren Betroffenheit darueber geaeussert worden, dass das
Deutsche Nationalkomitee weitere Klaerung in theologischen
Grundfragen fuer erforderlich halte. Sowohl die oeffentlichen
adventistischen Reaktionen als auch einige direkte Zuschriften
braechten zum Ausdruck, die DNK-Stellungnahme beruecksichtige nicht
ausreichend die Entwicklung der Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten zu groesserer oekumenischer Offenheit,
wie sie in der praktischen Zusammenarbeit innerhalb der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zum Ausdruck komme.
In seinem Statement erinnert das DNK/LWB daran, dass die Gespraeche
in der internationalen Gruppe den Charakter von Kontaktgespraechen
hatten, in denen "untersucht werden sollte, wie im Blick auf Lehre
und Praxis die Beziehung zueinandergeartet ist". Weiter war der
Gruppe aufgetragen, "zu diskutieren, wie sich diese Beziehung in
Zukunft entwickeln koennte". Da im Lutherischen Weltbund die
Rezeptionshoheit von Dialogergebnissen bei den Mitgliedskirchen
liege, waren diese aufgerufen, zum vorgelegten Bericht der
internationalen Gespraechsgruppe zu votieren. Erst auf der
Grundlage dieser Stellungnahmen koenne der LWB voraussichtlich im
Herbst 2002 ueber die Rezeption der Gespraechsergebnisse
beschliessen. Die Stellungnahme des DNK/LWB habe sich daher allein
auf den Text des Berichtes konzentriert und keine Bewertung der
Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland
vorgenommen.
Da sich die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in dem
Bericht als "Erben der Reformation und (...) Nachfahren Luthers"
(S. 41) bezeichnet habe, seien die theologischen Ausfuehrungen nach
den Kriterien lutherisch-reformatorischer Lehre befragt worden.
Hierbei haetten sich sowohl die Notwendigkeit als auch die
Moeglichkeit, in weiteren Gespraechen zu einer besseren
gegenseitigen Verstaendigung zu gelangen, gezeigt.
Die Stellungnahme der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten
in Deutschland zur Position des DNK/LWB mache inzwischen deutlich,
dass auch aus adventistischer Sicht in der Tat wichtige
theologische Fragen der Klaerung beduerfen, so das DNK/LWB.
Das Deutsche Nationalkomitee begruesste nach wie vor, "dass es zu
Kontaktgespraechen zwischen den Siebenten-Tags-Adventisten und dem
Lutherischen Weltbund gekommen ist". Es sei aber ebenso ueberzeugt,
dass "zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden
Gespraechspartnern der kritisch anfragende Dialog" beitraegt. Das
DNK/LWB unterstuetzt die Absicht, dass es schon bald zu weiteren
Lehrgespraechen zwischen dem Lutherischen Weltbund und der
Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten kommt.
Weiterhin haelt das DNK/LWB unmittelbare Gespraeche mit der
Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland fuer
wuenschenswert und ist dafuer offen. Die juengsten
Gespraechsangebote von Seiten der lutherischen Kirchen seien zwar
bislang nicht angenommen worden, gleichwohl hofften die
Mitgliedskirchen des DNK, dass es auch auf nationaler Ebene zu
einem konstruktiven Dialog in Lehrfragen kommen kann. Die Frage
nach dem Verstaendnis der Schrift und nach dem Umgang mit ihr beim
Zustandekommen von Lehraussagen waere ein weiterfuehrender Einstieg
in das Gespraech.
Das DNK/LWB betonte, dass die guten Beziehungen der
Mitgliedskirchen des DNK/LWB zu den Freikirchen in Deutschland auch
ein Ergebnis von offen gefuehrten Dialogen seien, in denen
gegenseitige Anfragen verhandelt und in eine gemeinsame
Verstaendigung darueber ueberfuehrt werden konnten. Dafuer seien
die beteiligten Kirchen dankbar. Die kritische Offenheit in diesen
Gespraechen habe sich bewaehrt, sie werde auch der Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten entgegengebracht.
Das Deutsche Nationalkomitee vertritt 13 lutherische Kirchen. Neben
den acht Gliedkirchen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) - Bayern, Braunschweig, Hannover,
Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thueringen -
gehoeren zum DNK: die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden, die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Pommersche
Evangelische Kirche, die Evangelische Landeskirche in Wuerttemberg
und die Lippische Landeskirche-Lutherische Klasse. Das DNK/LWB
vertritt 14 Millionen Gemeindemitglieder. (604 Woerter)
Im Folgenden finden Sie das Statement des DNK/LWB im Wortlaut:
Nach der Veroeffentlichung der Stellungnahme des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) vom 6.
Dezember 2001 wurde von der Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland wiederholt deren
Betroffenheit darueber geaeussert, dass das Deutsche
Nationalkomitee weitere Klaerung in theologischen Grundfragen fuer
erforderlich haelt und dazu eine Reihe kritischer Anfragen an den
veroeffentlichten Bericht ueber die Gespraechsergebnisse sowie die
darin enthaltenen Empfehlungen gerichtet hat.
Sowohl die oeffentlichen adventistischen Reaktionen als auch einige
direkte Zuschriften bringen zum Ausdruck, die DNK-Stellungnahme
beruecksichtige nicht ausreichend die Entwicklung der Gemeinschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten zu groesserer oekumenischer
Offenheit, wie sie in der praktischen Zusammenarbeit innerhalb der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zum Ausdruck komme.
In dem selben Sinn hat sich die Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland mit einem besonderen
Votum direkt an den Vorsitzenden des DNK, Bischof Dr. Hans
Christian Knuth (Schleswig), gewandt und dazu ihrerseits noch zu
klaerende Grundsaetzliche Lehrunterschiede benannt.
Das DNK/LWB hat die eingegangenen Voten zur Kenntnis genommen und
geprueft. Es erinnert daran, dass die Gespraeche in der
internationalen Gruppe den Charakter von Kontaktgespraechen hatten,
in denen "untersucht werden sollte, wie im Blick auf Lehre und
Praxis die Beziehung zueinandergeartet ist". Weiter war der Gruppe
aufgetragen, "zu diskutieren, wie sich diese Beziehung in Zukunft
entwickeln koennte". Da im Lutherischen Weltbund die
Rezeptionshoheit von Dialogergebnissen bei den Mitgliedskirchen
liegt, waren diese aufgerufen, zum vorgelegten Bericht der
internationalen Gespraechsgruppe zu votieren. Erst auf der
Grundlage dieser Stellungnahmen kann der LWB voraussichtlich im
Herbst 2002 ueber die Rezeption der Gespraechsergebnisse
beschliessen. Die Stellungnahme des DNK/LWB hatte sich, wie darin
ausgefuehrt, allein auf den Text des Berichtes zu konzentrieren.
Das Deutsche Nationalkomitee bestaetigt erneut, allein dieser
Aufgabe gefolgt zu sein und keine Bewertung der Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland vorgenommen zuhaben.
Da sich die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in dem
Bericht als "Erben der Reformation und (...) Nachfahren Luthers"
(S. 41) bezeichnet, wurden die theologischen Ausfuehrungen nach den
Kriterien lutherisch-reformatorischer Lehre befragt. Hierbei
zeigten sich sowohl die Notwendigkeit als auch die Moeglichkeit, in
weiteren Gespraechen zu einer besseren gegenseitigen Verstaendigung
zu gelangen.
Die Stellungnahme der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten
in Deutschland zur Position des DNK/LWB macht inzwischen deutlich,
dass auch aus adventistischer Sicht in der Tat wichtige
theologische Fragen der Klaerung beduerfen.
Das Deutsche Nationalkomitee begruesst nach wie vor, "dass es zu
Kontaktgespraechen zwischen den Siebenten-Tags-Adventisten und dem
Lutherischen Weltbund gekommen ist". Es ist aber ebenso ueberzeugt,
dass "zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden
Gespraechspartnern der kritisch anfragende Dialog" beitraegt. Das
DNK/LWB unterstuetzt die Absicht, dass es schon bald zu weiteren
Lehrgespraechen zwischen dem Lutherischen Weltbund und der
Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten kommt.
Es haelt zudem unmittelbare Gespraeche mit der Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland fuer wuenschenswert und
ist dafuer offen. Die juengsten Gespraechsangebote von Seiten der
lutherischen Kirchen sind zwar bislang nicht angenommen worden.
Gleichwohl hoffen die Mitgliedskirchen des DNK, dass es auch auf
nationaler Ebene zu einem konstruktiven Dialog in Lehrfragen kommen
kann. Die Frage nach dem Verstaendnis der Schrift und nach dem
Umgang mit ihr beim Zustandekommen von Lehraussagen waere ein
weiterfuehrender Einstieg in das Gespraech.
Die guten Beziehungen der Mitgliedskirchen des DNK/LWB zu den
Freikirchen in Deutschland sind auch ein Ergebnis von offen
gefuehrten Dialogen, in denen gegenseitige Anfragen verhandelt und
in eine gemeinsame Verstaendigung darueber ueberfuehrt werden
konnten. Dafuer sind die beteiligten Kirchen dankbar. Die kritische
Offenheit in diesen Gespraechen hat sich bewaehrt. Sie wird auch
der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten entgegengebracht.
Hinweis: Der vollstaendige Wortlaut der DNK-Stellungnahme vom 6.
Dezember 2001 kann unter www.dnklwb.de abgerufen werden.
Hannover, 17. Mai 2002
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.
***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Tel.: +41-22-791-6353
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