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ORK - Sonderkommission fasst Ergebnisse ihrer


From "Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>
Date Tue, 04 Jun 2002 17:03:42 +0200

dreijahrigen Arbeit in einem Abschlussbericht zusammen

Okumenischer Rat der Kirchen
Aktuelles, Up-02-17
zur Veroffentlichung frei
4. Juni 2002

Sonderkommission fasst Ergebnisse ihrer dreijahrigen Arbeit in
einem Abschlussbericht zusammen

vgl. ORK-Feature, Feat-02-05, 17. Mai 2002
vgl. ORK-Feature, Feat-02-04, 16. Mai 2002
vgl. ORK-Feature, Feat-02-03, 15. Mai 2002

Am Ende ihrer vierten und abschliessenden Plenartagung vom 27.
Mai  bis 2. Juni in Jarvenpaa, Finnland, gab die
"Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im Okumenischen Rat
der Kirchen" (ORK) folgendes Kommunique heraus:

Die "Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im Okumenischen
Rat der Kirchen (ORK)", die zu ihrer vierten Plenartagung vom 27.
Mai von 2. Juni 2002 auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen
Kirche Finnlands und der Orthodoxen Kirche von Finnland in
Jarvenpaa, in der Diozese Helsinki, Finnland, zusammengekommen
war, hat ihr Mandat erfullt. Ergebnisse und Empfehlungen, die
wahrend der dreijahrigen Tatigkeit der Kommission erarbeitet
worden sind, werden in einem Abschlussbericht, dem sogenannten
"Helsinki-Bericht", zusammengefasst. Die Kommission wird ihre
Arbeitsergebnisse dem ORK-Zentralausschuss vorlegen, der in
diesem Jahr vom 26. August bis zum 3. September in Genf, Schweiz,
tagen und uber die Empfehlungen beraten wird.  

Die Kommission ist paritatisch mit Vertreterinnen und Vertretern
der Ostlichen und der Orientalischen orthodoxen Kirchen sowie mit
Vertreterinnen und Vertretern anderer Mitgliedskirchen des ORK
besetzt und vom ORK-Zentralausschuss eingesetzt worden. Ihre
beiden Vorsitzenden waren Metropolit H. E. Chrysostomos von
Ephesus (Okumenisches Patriarchat von Konstantinopel) und Bischof
Rolf Koppe (Evangelische Kirche in Deutschland, EKD).  

Gemass ihrem Mandat unterbreitete die Kommission "Vorschlage zu
den notwendigen Veranderungen in Struktur, Stil und Ethos des
Rates"  und befasste sich dabei vor allem mit

- ekklesiologische Fragen;
- Prozessen der Entscheidungsfindung; 
- gemeinsamen Andachten;
- sozialen und ethischen Fragen
- Fragen im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft.  

Dem "Helsinki-Bericht" sind drei Anhange beigefugt, die weitere
Informationen und Empfehlungen zu den Prozessen der
Entscheidungsfindung im Konsensverfahren, zu gemeinsamen
Andachten bei ORK-Versammlungen sowie zur Arbeit der vom
ORK-Exekutivausschuss eingesetzten Studiengruppe fur Fragen
der Mitgliedschaft enthalten.  

"Ekklesiologische Fragen werden von allen von der
Sonderkommission behandelten Themen - sozialen und ethischen
Fragen, die gemeinsame Andacht bei ORK-Versammlungen, Fragen der
Mitgliedschaft und Vertretung und dem Verfahren gemeinsamer
Entscheidungsfindung - beruhrt", heben die Mitglieder der
Kommission in ihrem Abschlussbericht hervor.  

Um diesen Themen in den Leitungsgremien des ORK vorrangige
Aufmerksamkeit zu verschaffen, empfiehlt die Kommission die
Einsetzung eines Standigen Ausschusses zur orthodoxen Mitarbeit
im ORK, der mit 14 Mitgliedern, zur Halfte mit Orthodoxen,
besetzt werden soll.  

Es wird vorgeschlagen, dass der Standige Ausschuss mit folgenden
Aufgaben betraut werden soll:

1) weitere Wahrnehmung der Ermachtigung, Fortsetzung des
Mandats, Weiterarbeit an den Anliegen und Beibehaltung der
Dynamik der Sonderkommission; 

2) im Interesse der Konsensfindung Beratung des ORK bei den
Themen, die vom ORK aufgegriffen werden sollen;

3) Beachtung von Fragen der Ekklesiologie.  

Der "Helsinki-Bericht" empfiehlt, den derzeitigen
Lenkungsausschuss der Sonderkommission zu beauftragen, diese
Funktion bis zur nachsten Vollversammlung des ORK wahrzunehmen. 

Die Kommission schlagt das Konsensverfahren fur die
Entscheidungsfindung vor, um "zu gewahrleisten, dass alle
Mitglieder bei den verschiedenen Zusammenkunften mitarbeiten
konnen", "die Rechte aller Kirchen, insbesondere derjenigen,
die eine Minderheitsmeinung vertreten, zu wahren", und "mehr
Kooperation und Einvernehmen bei der Entscheidungsfindung
herzustellen."  

Die Kommission gibt ferner ihrer Hoffnung Ausdruck, dass "das
Konsensverfahren bei der Entscheidungsfindung das gegenseitige
Vertrauen vertiefen und es damit allen leichter machen wird, sich
ohne Vorbehalte an der Debatte uber alle drangenden ethischen und
sozialen Probleme zu beteiligen. Einerseits bekraftigt die
Kommission die Funktion des ORK als "notwendiges und hilfreiches
Instrument zur Behandlung sozialer und ethischer Fragen",
erinnert aber zugleich den ORK daran, dass "die Beschaftigung mit
sozialen und ethischen Problemen, die zur gemeinsamen Beratung
vorgeschlagen wurden, auch standig beobachtet werden muss."  

Im Verlauf seiner dreijahrigen Arbeit hat die Kommission stets
die Notwendigkeit sorgfaltiger theologischer und praktischer
Leitlinien fur die gemeinsame Andacht bei ORK-Versammlungen
hervorgehoben, um grossere "Sensibilitat dafur zu wecken, ob wir
einander moglicherweise unbewusst verletzen", und diejenigen, die
die gemeinsame Andacht planen, besser auf sensible Bereiche
vorzubereiten . In einem Anhang zum Abschlussbericht gibt die
Sonderkommission nunmehr einen Rahmen fur die gemeinsame Andacht
bei ORK-Versammlungen vor, nach dem zwischen "konfessionellen"
und "interkonfessionellen" gemeinsamen Feiern unterschieden wird.
 

Die Sonderkommission empfiehlt, der Zentralausschuss moge den
Kirchen, die kunftig Beziehungen zum ORK aufnehmen wollen, zwei
Alternativen anbieten:

1) der Gemeinschaft des ORK als Mitgliedskirchen anzugehoren,
oder

2) assoziierte Kirchen des ORK zu werden.  

Die Mitglieder der Kommission nahmen am Donnerstag, 30. Mai, an
einer Vesperfeier in der Lutherischen Kathedrale in Helsinki und
am Sonntag, 2. Juni, an der Gottlichen Liturgie in der Orthodoxen
Kathedrale in Helsinki teil. Beide finnische ORK-
Mitgliedskirchen haben wiederholt hervorgehoben, wie sehr die
okumenische Gemeinschaft zwischen ihnen gewachsen ist. Der
Lutherische Erzbischof Jukka Paarma hiess die
Kommissionsmitglieder bei einem Empfang willkommen. H.E.
Metropolit Chrysostomos von Ephesus sprach der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands seinen tiefempfundenen
Dank fur die grosszugige Gastfreundschaft aus. Vor allem dankte
er Bischof Voitto Huotari und dem Metropoliten Ambrosius von
Helsinki fur die Einladung nach Finnland und fur die
hervorragende Vorbereitung und Koordination.  

Der "Helsinki-Bericht" wird bei der ORK-Zentralausschuss-Tagung
im August dieses Jahres veroffentlicht werden.  

Schon jetzt sind Photos von der Tagung der Sonderkommission uber
die ORK-Web-Seite unter
http://www.photooikoumene.org/events/events.html erhaltlich.

Weitere Informationen erhalten Sie von:  Karin Achtelstetter,
Medienbeauftragte      
Tel:   (++41.22) 791.61.53    Handy:  (+41) 79.284.52.12

**********

Der Okumenische Rat der Kirchen (ORK) ist eine Gemeinschaft von
342 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus
praktisch allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische
Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK
zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die
ungefahr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in
Amsterdam (Niederlande) offiziell gegrundet. An der Spitze der
Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

Okumenischer Rat der Kirchen
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