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Die Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 19 Jun 2002 13:15:30 -0500

11. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik
Kasachstan
Kasachische Kirche braucht MitarbeiterInnen, die bleiben, und
lebendigere Predigten

Astana (Republik Kasachstan)/Genf, 19. Juni 2002 (LWI) -"Wir
brauchen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die bleiben", so umriss
der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik
Kasachstan (ELKRK), Peter Urie, eines der zentralen Probleme
seiner Kirche waehrend der 11. Synode, die vom 16.-18. April 2002
in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfand. Weiterhin stellte
Urie die Frage, wie die lutherische Kirche in Kasachstan noch
lebendiger werden koenne, in den Mittelpunkt seines
Rechenschaftsbericht ueber das erste Jahr seiner Taetigkeit als
Bischof der ELKRK.

Sein vorrangiges Ziel sei im ersten Jahr gewesen, so Urie, so viel
wie moeglich kennenzulernen, indem er alle Filialen der Kirche -
abgesehen von Nordkasachstan - besucht habe. Sein Fazit lautet:
"Wir brauchen dringend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in
den hauptamtlichen Verkuendigungsdienst gehen - und auch in
Kasachstan bleiben." Hintergrund ist die schmerzliche Erfahrung,
dass in den vergangenen Jahren viele MitarbeiterInnen Kasachstan
verlassen haben und die Weiterarbeit in vielen Gemeinden in Frage
steht.

Die ELKRK, zu der 46 Gemeinden bzw. Gemeindegruppen mit insgesamt
615 Gemeindemitgliedern gehoeren, hat 28 MitarbeiterInnen. Die 30
Kinder- und Jugendgruppen mit insgesamt 370 Kindern und
Jugendlichen werden von 27 KatechetInnen und neun
DiakoniemitarbeiterInnen betreut. Es fehlen der Kirche, so Bischof
Uri, 29 PfarrerInnen, 20 KatechetInnen und 21
DiakoniemitarbeiterInnen. Allerdings haetten die Filialen nur
insgesamt 7 Personen benennen koennen, die als KandidatInnen fuer
eine Ausbildung in Frage kaemen.

Ihm sei es, so Urie, im vergangenen Jahr wichtig gewesen, selbst
am Geistlichen Seminar in Astana zu unterrichten. Erstmals seien
die AbsolventInnen des Seminars ins Vikariat entsandt worden,
wobei sich vor allem die Problematik gestellt habe, qualifizierte
MentorInnen zu finden. Der Leiter der Ausbildungskommission und
Rektor des Geistlichen Seminars, Viktor Moser, berichtete, dass im
Ausbildungsbereich eine Stabilisierung erreicht worden sei. Die
Plaene fuer das Studienjahr 2001/2002 konnten verwirklicht werden.
Fuer dieses Jahr sei geplant, ein zusaetzliches Gebaeude fuer
Unterrichtszwecke zu bauen.

Urie aeusserte die Ueberzeugung: "Wir haben eine gut
funktionierende Kirche", die sich aber gleichwohl die Frage
stellen muesse: "Wie koennen wir unsere Kirche noch mehr beleben?"
Von Bedeutung sei, dass alle Gemeindeveranstaltungen zumindest
"zweisprachig, am besten aber nur in Russisch stattfinden
muessten, um die mittlere und juengere Generation zu erreichen".
Uri forderte eine staendige Analyse: "Wie koennen wir lebendiger
predigen? Wie koennen unsere Gottesdienste einladend sein? Wie
kann unsere ganze Arbeit fruchtbarer werden?"

Wichtige Akzente der weiteren Arbeit muessten im diakonischen
Engagement sowie in der Gefaengnisseelsorge gesetzt werden.
Bischof Uri rief die Synodalen dazu auf, mehr und mehr finanzielle
Eigenstaendigkeit anzustreben.

Im Abschlussgottesdienst der Synode wurde im Beisein von
Erzbischof D. Georg Kretschmar Stanislav Mikula aus Pavlodar zum
Prediger eingesegnet.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan
gehoert als selbstaendige regionale Kirche zur
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS). Sie umfasst 46 Gemeinden und Gemeindegruppen und hat
partnerschaftliche Beziehungen mit der Evangelisch-Lutherischen
Kirche Mecklenburgs und der Evangelischen Kirche von Westfalen.
(479 Woerter)

(Ein Beitrag von Irina Selezneva, Oeffentlichkeitsreferentin der
ELKRAS.)

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