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Die Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Kirgisischen Republik


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 23 Jul 2002 16:05:26 -0500

9. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Kirgisischen
Republik
Bischof ruft kirgisische Gemeinden auf, russische Sprache zu
nutzen

Bischkek (Kirgisische Republik)/Genf, 23. Juli 2002 (LWI) - Auf
die Arbeit in Deutsch zu verzichten und "vollstaendig zur
russischen Sprache ueberzugehen", dazu hat Bischof Emmanuel Schanz
die Delegierten der 9. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in der Kirgisischen Republik (ELKKR) Ende April in Bischkek
(Kirgisische Republik) aufgerufen. Die Gemeinden, die
ausschliesslich die russische Sprache benutzen, haetten einen
deutlichen Zulauf aus der russischsprachigen Bevoelkerung zu
verzeichnen, so Bischof Schanz.

Die Synode, die erstmals unter einem Thema: "Unsere Kirche und die
anderen christlichen Gemeinschaften" stand, beschaeftigte sich mit
dem Thema Oekumene, dem die kirgisischen Gemeinden noch immer mit
Skepsis begegnen. Erzbischof D. Georg Kretschmar von der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS), zu der die ELKKR als selbstaendige regionale Kirche
gehoert, betonte in einem Vortrag vor den Synodalen, dass jegliche
Zusammenarbeit gegenseitiges Kennenlernen und Wissen voneinander
zum Ausgangspunkt haben muesse. "Gemeinschaft mit anderen
christlichen Konfessionen ist weit, aber heute muessen wir den
ersten Schritt auf diesem Weg machen", so der Erzbischof.

Der Stellvertreter des kirgisischen Bischofs, Pfr. Alfred
Eichholz, berichtete ueber die meist sporadischen Kontakte der
lutherischen Gemeinden mit anderen Konfessionen. Es gebe haeufiger
Kontakte zu BaptistInnen als zur Russisch Orthodoxen Kirche.
Allerdings wuerden beide Kirchen das Wachstum der lutherischen
Gemeinden "mit grosser Aufmerksamkeit und Sorge" beobachten. Die
Kontakte mit der roemisch-katholischen Kirche konzentrierten sich,
so Eichholz, vor allem auf den sozialen Bereich und wuerden
dadurch erschwert, dass die roemisch-katholische Kirche noch nicht
registriert sei.

Pfr. Eichholz warnte in der Diskussion vor allzu schnellen
oekumenischen Kontakten, da die zum Teil sehr jungen kirgisischen
Gemeinden noch viel Zeit braeuchten, "um theologisch und geistlich
auf festen Fuessen zu stehen". Um sich auf Gemeindeebene der
oekumenischen Bewegung anschliessen zu koennen, muessten die
Gemeinden wissen, was fuer eine Position sie selbst vertreten und
auf welcher Grundlage sie sich in der Oekumene engagieren, so
Eichholz. Die kirgisische Kirche sei gewillt, alle Konfessionen zu
achten und zu lieben. Das heisse aber nicht, "dass wir etwas von
unserer reformatorischen Lehre aufgeben wollen. Falls im Rahmen
der oekumenische Bewegung von uns verlangt wird, etwas von unserer
Lehre aufzugeben, so sind wir nicht bereit, diesen Weg zu gehen",
betonte Eichholz.

Die Synodalen bestaetigten als einen zentralen Schwerpunkt des
kirchlichen Engagements die Kinder- und Jugendarbeit. Sie wandten
sich mit der Bitte an die Kirchenleitung, mehr Materialien fuer
die Sonntagsschul- und Jugendarbeit zur Verfuegung zu stellen. Die
Arbeit der SonntagsschullehrerInnen basiere fast nur auf ihrer
Kreativitaet und Fantasie, so die Synodalen. Jaehrlich sollen
sieben Fortbildungskurse fuer MitarbeiterInnen stattfinden.

An der Eroeffnung der Synode nahm der Vorsitzende der Staatlichen
Kommission fuer religioese Angelegenheiten bei der Regierung der
Kirgisischen Republik, Omursak Mamajusupov, teil. Er betonte in
einem Grusswort, dass die kirgisische Regierung auch weiterhin
eine friedliche Koexistenz und gegenseitige Toleranz aller
Konfessionen und Religionen im Land unterstuetze und anstrebe.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Kirgisischen Republik
hat 16 Gemeinden, von denen 14 ueber eigene Bethaeuser verfuegen.
Gegenwaertig gehoeren rund 700 erwachsene Mitglieder zu den
Gemeinden, zudem fast 200 Jugendliche und rund 230 Kinder. (508
Woerter)

(Ein Beitrag von Irina Selezneva, Oeffentlichkeitsreferentin der
ELKRAS.)

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