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LWI-Kurznachrichten der Ausgabe 06-2002


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 24 Jul 2002 15:21:48 -0500

Erste Frau ist mit allen Rechten Pfarrerin in Schaumburg-Lippe

Die letzte Maennerbastion der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) ist jetzt gefallen. Erstmals arbeitet eine Frau als
Gemeindepastorin mit allen Rechten in der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Schaumburg-Lippe. "Es war ein Kampf", sagt die
36-jaehrige Pfarrerin Antje Stoffels-Groehl in Niederwoehren bei
Stadthagen. Ihre Landeskirche laesst Frauen erst seit 1991 zum
Pfarramt zu. Als Stoffels-Groehl vier Jahre spaeter dort als
Pfarrerin arbeiten wollte, hiess es: "Wir haben keine Stelle fuer
Sie frei."

Schaumburg-Lippe ist die letzte Landeskirche in der EKD, in der
bis vor kurzem nur Maenner als Gemeindepfarrer arbeiteten. Der
ehemalige Landesbischof Joachim Heubach hatte die Frauen auf der
Kanzel und am Altar bis zu seinem Ruhestand 1991 verhindert.
Danach sorgte der Stellenmangel dafuer, dass keine Frauen
nachrueckten. Das niedersaechsische Schaumburg-Lippe ist eine der
kleinsten Landeskirchen in Deutschland.

Stoffels-Groehl musste nach ihrem zweiten Examen 1995 sieben Jahre
auf ihr Gemeindepfarramt warten. Zwei Jahre arbeitete sie fuer ein
halbes Gehalt als "Pastorale Mitarbeiterin", unterrichtete
stundenweise Religion, leitete eine Frauengruppe und gab
KonfirmandInnenunterricht.

Die meisten der 24 Landeskirchen der EKD hatten den Frauen das
Pfarramt Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre ermoeglicht.
Allerdings genossen Pfarrerinnen zunaechst nicht die gleichen
Rechte wie ihre maennlichen Kollegen. So mussten die Frauen in
vielen Landeskirchen noch lange Zeit bei Heirat und
Schwangerschaft ihre Aemter niederlegen. (218 Woerter)

*       *       *

Hans-Christof Vetter neuer Pressesprecher der EKD

Der Stuttgarter Journalist und Pfarrer Hans-Christof Vetter (41)
wird neuer Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Vetter, derzeitig Pressesprecher der Evangelischen
Landeskirche in Wuerttemberg, wird Nachfolger von Thomas Krueger
(41) und wird sein Amt im Herbst antreten. Zur EKD gehoeren 24
selbstaendige lutherische, reformierte und unierte Landeskirchen
mit rund 27 Millionen Mitgliedern. (59 Woerter)

*       *       *

Gesine Wolfinger ist neue Pressereferentin der Diakonie
Katastrophenhilfe

Die Journalistin Gesine Wolfinger (38) ist neue Referentin fuer
Oeffentlichkeitsarbeit der Diakonie Katastrophenhilfe in
Stuttgart. Die ehemalige epd-Redakteurin ist jetzt zustaendig fuer
die Presse- und Oeffentlichkeitsarbeit der Diakonie
Katastrophenhilfe, die jaehrlich rund 20 Millionen Euro in
Projekten in den Not- und Elendsgebieten und Buergerkriegsregionen
dieser Welt umsetzt. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist
gegenwaertig in mehr als 40 Laendern weltweit engagiert.
Schwerpunkte der Arbeit liegen derzeit in Afghanistan, Kolumbien,
Somalia, Sudan, im suedlichen Afrika sowie im Nahen Osten. (83
Woerter)

*       *       *

Erste anglikanische Pfarrerin in Deutschland eingefuehrt

Als bundesweit erste anglikanische Austauschpfarrerin ist am 16.
Juni in Wuerzburg Sharon Crossman (36) aus Bristol
(Grossbritannien) eingefuehrt worden. Bischof Juergen
Johannesdotter (Bueckeburg), Vorsitzender der staendigen
Dialogkommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und
der Kirche von England, sprach von einem denkwuerdigen Ereignis.

Die so genannte Meissen-Kommission besteht aus je fuenf deutschen
und englischen Kirchenvertretern. Sie soll die Beziehung zwischen
der EKD und der anglikanischen Kirche von England koordinieren und
foerdern. Beide Kirchen hatten sich 1991 mit der "Meissener
Erklaerung" auf eine weitgehende Kirchengemeinschaft verstaendigt.
Crossman wird fuer zunaechst drei Jahre in der Evangelischen
StudentInnengemeinde Wuerzburg arbeiten. Sie ist eine der ersten
Pfarrerinnen der anglikanischen Kirche. Sie wurde 1994 nur wenige
Monate nach dem erbittert umkaempften Beschluss, Frauen zum
geistlichen Amt zuzulassen, ordiniert. (129 Woerter)

*       *       *

Russland fuehrt dreieinhalbjaehrigen Zivildienst ein

Das russische Parlament hat Ende Juni in dritter und letzter
Lesung ein Zivildienstgesetz verabschiedet. Wehrpflichtige koennen
demnach statt des Armeedienstes in Zukunft erstmals auch einen
dreieinhalbjaehrigen Ersatzdienst leisten, berichteten
Rundfunksender. Wehrdienstverweigerer muessen ihre
Gewissensgruende jedoch vor einer Kommission glaubhaft machen und
nach einer Anerkennung ihren Zivildienst grundsaetzlich weit
entfernt von ihrem Wohnort ableisten.

Nur in Ausnahmefaellen soll Kriegsdienstverweigerern eine
heimatnahe Dienststelle zugewiesen werden. Damit ist das Gesetz in
seiner jetzt verabschiedeten Form im Vergleich zu dem
urspruenglich eingebrachten Entwurf verschaerft worden. Im
Gegenzug senkten die Abgeordneten die Dienstdauer von anfangs
geplanten vier Jahren um sechs Monate.

Zivildienstleistende sollen auch als Zivilangestellte in
Einrichtungen der Streitkraefte eingesetzt werden, wo ihre
Dienstzeit drei Jahre betragen wird. Fuer Hochschulabsolventen
gilt eine halbierte Dienstzeit. Das Zivildienstgesetz soll am 1.
Januar 2004 in Kraft treten. (135 Woerter)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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