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Der 11. September ist ein Tag der Erinnerung und des Gebetes


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Thu, 12 Sep 2002 05:20:56 -0500

US-amerikanischer Bischof Hanson fordert staerkeres Engagement der
Kirche in pluralistischer Gesellschaft

LWB-Ratstagung in Wittenberg (Deutschland), 10. * 17. September
2002

PRESSEMITTEILUNG NR: 10

Wittenberg (Deutschland)/Genf, 11. September 2002 (LWI) * "Der 11.
September ist ein Tag der Erinnerung und des Gebetes", betonte
heute der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Amerika (ELKA), Mark S. Hanson aus Chicago, gegenueber
JournalistInnen waehrend der Ratstagung des Lutherischen
Weltbundes (LWB) in der Lutherstadt Wittenberg (Deutschland).
Obwohl es in den USA keine Kultur laengerfristiger Trauer gebe,
trauere die Stadt New York noch immer ueber die Opfer der
Terroranschlaege am 11. September 2001. In ihrem Heilungsprozess
duerften sich die Menschen in den USA jedoch nicht isolieren,
mahnte Hanson. Vielmehr sollten sie weltweit solidarisch mit allen
Trauernden und Leidenden Gottes neue, gerechte und friedliche Welt
erneuern.

Bereits am Mittwoch Morgen hatten die TeilnehmerInnen der
LWB-Ratstagung mit einer Andacht in der Wittenberger Stadtkirche
der Opfer der Terroranschlaege gedacht. Die Andacht war von
VertreterInnen der ELKA aus Anlass des ersten Jahrestages der
Anschlaege am 11. September auf die USA vorbereitet worden. Die
LWB-Ratsmitglieder vertreten insgesamt knapp 62 Millionen
LuthernerInnen aus 73 Laendern.

Auch die rund dreitausend Toten im New Yorker World Trade Center
stammten aus vielen Laendern, beobachtete Hanson bei Besuchen in
New York. Die Fahnen, die Angehoerige in New York zum Gedenken
aufgestellt haben, wiesen die USA als einen globalen Mikrokosmos
aus. Und doch gebe es vor dem Thron Gottes keinen Patriotismus,
genauso wenig wie die weltweite Vormachtstellung einer Nation.

Aufgabe der VertreterInnen der Religionen sei es, im Zusammenhang
mit dem 11. September vor allem immer wieder auf die ethischen
Hintergruende hinzuweisen. Zu fragen sei: "Wie ueben die USA ihre
Macht aus, wie gehen sie mit ihrem wirtschaftlichen und
militaerischem Einfluss und ihrer Ueberlegenheit um? Hat der 11.
September wirklich den von aussen angeklagten amerikanischen
Lebensstil veraendert oder doch nur die Art und Weise, wie ueber
Leben nachgedacht wird?"

Er sei enttaeuscht und empfinde es als tragisch, betonte Hanson,
"dass in unserer komplexen Welt immer nur ein einziges Thema die
Nachrichten und die Medien regiert". So vergesse beispielsweise
die US-amerikanische Regierung in ihrem Bemuehen um schnelle
Loesungen fuer den Mittleren Osten das humanitaere Leiden der
Menschen in Palaestina.

Hier sehe er fuer seine Kirche eine wichtige Aufgabe, immer wieder
gemeinsam mit VertreterInnen anderer Religionen auf Gespraechen zu
bestehen. Die KirchenvertreterInnen in den USA muessten sich auch
in interreligioesen Dialogen staerker der pluralistischen
Gesellschaft stellen, forderte er. Darueber muessen wir staerker
nachdenken und nicht nur interne Debatten fuehren.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika ist seit 1988
Mitglied des Lutherischen Weltbundes und hat rund 5,1 Millionen
Mitglieder.

An der LWB-Ratstagung in Wittenberg nehmen 103 VertreterInnen der
133 LWB-Mitgliedskirchen aus 73 Laendern sowie rund 140 weitere
TeilnehmerInnen teil, darunter MitarbeiterInnen des LWB,
DolmetscherInnen, Stewards, PressevertreterInnen und Gaeste. Der
jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechste eitungsgremium zwischen
den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden Vollversammlungen
des LWB. Der 49-koepfige Rat besteht aus dem Praesidenten, der
Schatzmeisterin und 47 weiteren Ratsmitgliedern und wird von der
Vollversammlung gewaehlt. Der Lutherische Weltbund umfasst zur
Zeit insgesamt 133 Mitgliedskirchen in 73 Laendern und vertritt
rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen
LutheranerInnen. (516 Woerter)

Waehrend der LWB-Ratstagung in Wittenberg erreichen Sie das
LWB-Kommunikationsbuero ueber den deutschen Mobilfunk-Anschluss:
+49 * (0)170-8345 177.

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Tel.:	  +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630
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