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LWB-Ratsmitglieder auf 'Luthers Spuren'


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Tue, 17 Sep 2002 06:58:24 -0500

Wittenberg ist ein aufregender Ort, an dem die Reformation noch
lebendig ist

LWB-Ratstagung in Wittenberg (Deutschland), 10.-17. September 2002

PRESSEMITTEILUNG NR: 17

Lutherstadt Wittenberg (Deutschland)/Genf, 16. September 2002
(LWI) - "Es ist ergreifend, in Wittenberg zu sein", lautet das
kurze Fazit von Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) und
Vizepraesident fuer die Region Nordamerika im Lutherischen
Weltbund (LWB). "Wenn wir schon nicht in Jerusalem tagen konnten,
war es nur angebracht, dass sich diese reformatorische Bewegung in
Wittenberg trifft", so Hanson.

Urspruenglich sollte die diesjaehrige LWB-Ratstagung vom 10. bis
17. September in Jerusalem stattfinden. Aufgrund der seit Sommer
2000 andauernden gewaltsamen Auseinandersetzungen im Nahen Osten
konnte der Einladung durch die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Jordanien (ELKJ) bereits zum zweiten Mal nicht nachgekommen
werden. Der Bischof der ELKJ, Munib A. Younan, erklaerte in
Wittenberg, er sei enttaeuscht ueber die Entscheidung. "Jetzt ist
die Zeit fuer Solidaritaet", sagte er, "nicht in guten Zeiten und
wenn die Touristen kommen." Er wiederholte seine offene Einladung,
in der Zukunft eine Tagung dort abzuhalten.

Younan war aber nicht enttaeuscht ueber das Treffen in Wittenberg,
dem Geburtsort des Luthertums im 16. Jahrhundert. "Witenberg ist
eine Fortsetzung von Jerusalem", so der Bischof von rund 3.000
LutheranerInnen in Jerusalem, Jordanien und den palaestinensischen
Gebieten. "In Jerusalem haben wir das Evangelium der Liebe und der
Versoehnung. Martin Luther wollte diese Botschaft in Deutschland
zu neuem Leben erwecken."

In gewisser Hinsicht liesse sich Wittenberg mit Jerusalem
vergleichen, erklaerte Dr. Martin Treu, Direktor der Lutherhalle
Wittenberg, am Rande einer Stadtfuehrung fuer die
TagungsteilnehmerInnen in Wittenberg. Die meisten lutherischen
ChristInnen haetten ueber diese Orte nur gelesen oder Bilder
gesehen. Etwas ganz anderes sei es, diese Ort wirklich zu
besuchen. Treu lud die LutheranerInnen aus der ganzen Welt zu
einem Besuch in Wittenberg im Maerz 2003 ein, wenn die Renovation
von Luthers Haus nach zwei Jahren abgeschlossen sein soll. "Wir
hoffen, dass viele BesucherInnen die Gelegenheit nutzen, die
eigentlichen Orte, in denen Luther lebte und wirkte, zu sehen",
sagte er.

"Als Lutheraner freue ich mich sehr, hier selbst sehen zu koennen,
wo diese gute Bewegung in der Geschichte des Christentums begann",
erklaerte Bischof David Piso von der Lutherischen Gutnius-Kirche -
Papua-Neuguinea. "Es ist sehr aufregend, hier zu sein." Piso war
1983 in Wittenberg zur Feier des 500. Geburtstages von Martin
Luther. Der heutige Besuch sei viel angenehmer. Nach der
Wiedervereinigung Deutschlands "wurden neue Haeuser gebaut,
Aufbauarbeiten wurden vorgenommen, und die Strassen sind besser
geworden", so Piso.

"Es ist alles viel wirklicher, hier zu sein und nicht nur Buecher
und Predigten zu lesen", sagte Pfr. Angela Veii vom Nationalen
Komitee des LWB in Namibia. "Wenn man all die Orte sieht und den
gleichen Boden betritt wie Luther, erweckt das ganz
ausserordentliche Gefuehle", so Veii vor der Wittenberger
Schlosskirche, wo Luther die 95 Thesen erstmals angeschlagen haben
soll.

"Dies ist sehr wichtig fuer uns, da sich unsere theologischen
Wurzeln hier befinden", erklaerte Pfr. Huberto Kirchheim,
Praesident der Evangelichen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in
Brasilien und LWB-Vizepraesident fuer Lateinamerika und die
Karibik. Durch die Strassen von Wittenberg zu wandern und die
Kirche zu besuchen, wo Luther wirkte, sei sehr bewegend. "Es
erinnert uns daran, wer wir als Kirche sind, und hilft uns zu
sehen, dass wir eine Kirche mit einer deutlich umrissenen
Identitaet sind", so Kirchheim.

Fuer Dr. Sarada Devi Karnatakam, Beraterin des Rates und
Vertreterin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Andhra (Indien)
hat der Besuch in Wittenberg "Hoffnung und Mut gebracht". Sie
freut sich darauf, ihrer Kirche und anderen ChristInnen zu Hause
von ihren Erfahrungen zu erzaehlen. "Es regt mich an, um Wahrheit
und Gerechtigkeit zu kaempfen. Martin Luther hat uns den Weg
gezeigt", sagte sie.

Ratsmitglied Pfr. Emmanuel Grantson von der ELKA betonte: "Als
Lutheraner ist es, als ob ich eine Pilgerreise antrete.
Zurueckzukommen und wieder etwas ueber die Tradition zu hoeren und
zu lesen", zwinge die LutheranerInnen dazu, sich darueber Gedanken
zu machen, was diese Tradition fuer die heutige Zeit und den
heutigen Kontext bedeute.

"Dieser Ort hat viel Bedeutung", sagte Pfarrerin Ken Phin Pan von
der Basler Christlichen Kirche Malaysias. "Dies ist mein erster
Besuch in dieser historischen Stadt. Als Lutheranerin ist Martin
Luther mein Held", sagt sie. Waehrend der Stadtrundfahrt sei
Luthers Geschichte fuer sie lebendig geworden.

"In Wittenberg kann man am besten alles ueber die Geschichte der
Reformation erfahren", ist die Meinung von Silvio Reichelt,
diplomierter Reisefuehrer in Wittenberg. "Es ist der Geburtsort
der Reformation." Reichelt hofft, dass die TeilnehmerInnen der
LWB-Ratstagung in ihren Gemeinden auf der ganzen Welt andere
LutheranerInnen inspirieren, "die Gelegenheit zu ergreifen,
hierher zu kommen, denn es ist ein aufregender Ort, an dem die
Reformation noch lebendig ist".

An der LWB-Ratstagung in Wittenberg nehmen 103 VertreterInnen der
133 LWB-Mitgliedskirchen aus 73 Laendern sowie rund 140 weitere
TeilnehmerInen teil, darunter MitarbeiterInnen des LWB,
DolmetscherInnen, Stewards, PressevertreterInnen und Gaeste. Der
jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechste Leitungsgremium
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen des LWB. Der 49-koepfige Rat besteht aus dem
Praesidenten, der Schatzmeisterin und 47 weiteren Ratsmitgliedern
und wird von der Vollversammlung gewaehlt. Der Lutherische
Weltbund umfasst zur Zeit insgesamt 133 Mitgliedskirchen in 73
Laendern und vertritt rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4
Millionen LutheranerInnen. (847 Woerter)

Waehrend der LWB-Ratstagung in Wittenberg erreichen Sie das
LWB-Kommunikationsbuero ueber den deutschen Mobilfunk-Anschluss:
+49 * (0)170-8345 177.

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
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