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Lutherischer Weltbund hat jetzt 136 Mitgliedskirchen in 75 Laendern


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Tue, 17 Sep 2002 07:00:30 -0500

Rat des LWB nimmt vier neue Mitgliedskirchen auf

LWB-Ratstagung in Wittenberg (Deutschland), 10.-17. September 2002

PRESSEMITTEILUNG NR: 20

Lutherstadt Wittenberg (Deutschland)/Genf, 17. September 2002
(LWI) * Der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat auf seiner
Ratstagung in der Lutherstadt Wittenberg (Deutschland)
entschieden, vier neue Mitgliedskirchen aufzunehmen. Damit hat
sich die Zahl der LWB Mitgliedskirchen auf insgesamt 136 Kirchen
in 75 Laendern weltweit erhoeht. Die Lutherische Kirche der
Republik China (Taiwan) hat ihren Austritt erklaert.

Aufgenommen wurde die Lutherische Kirche Ruandas (LKR) mit rund
7.600 getauften Mitgliedern, die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Sambia mit 3.394 getauften Mitgliedern, die Christliche
Gemeinschaft der indonesischen Kirche auf Nias (Gereja AMIN) mit
17.424 getauften Mitgliedern sowie die Lutherische costaricanische
Kirche (Iglesia Luterana Costarricense - ILCO) mit 1.137 getauften
Mitgliedern. Damit erhoeht sich die Zahl der LutheranerInnen, die
zu LWB-Mitgliedskirchen gehoeren, um rund 28.000 auf 61.732.832.

Die Lutherische Kirche Ruandas (LKR) hat 40 Gemeinden und
beschaeftigt 15 ordinierte Geistliche und 40 EvangelistInnen. Die
LKR wurde von ruandischen LutheranerInnen gegruendet, die nach dem
Voelkermord in Ruanda 1994 aus Nachbarlaenden, insbesondere
Tansania, Kenia, Burundi, Demokratische Republik Kongo,
zurueckkehrten. Inzwischen gewinnt die LKR auch neue Mitglieder
unter der ruandischen Bevoelkerung. Die Kirche ist in fuenf
Regionen fest etabliert und es werden Strategien entwickelt, wie
sie auch auf die uebrigen acht Regionen des Landes ausgedehnt
werden kann.

Schwerpunkte der Arbeit der LKR sind Mission, Evangelisation und
Gemeindearbeit, die Ausbildung kirchlicher MitarbeiterInnen,
Bildungsprogramme, Bewusstseinsbildung im Bereich HIV/AIDS, die
Mitarbeit im Bereich der Wiedereingliederung von entlassenen
Haeftlingen, Haeftlingsfamilien und Ueberlebenden des
Voelkermords, der Bau von Gemeindezentren sowie die Elternberatung
zu den Themen Kinder und Familienplanung.

Die LKR ist Mitglied der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und
Ostafrika (Lutheran Communion in Central and Eastern Africa,
LUCCEA) und des Evangelischen Kirchenrates in Ruanda.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Sambia hat sieben ordinierte
Geistliche, die fuer sieben Gemeinden zustaendig sind, sechs
EvangelistInnen und 13 ausgebildete Ehrenamtliche. Die ELK in
Sambia besteht seit 1983 und wurde 1986 behoerdlich registriert.
Sie geht in ihrem Ursprung auf die Lutherische Kirche
Zentralafrikas (in Sambia und Malawi) zurueck. Die Kirche foerdert
intensiv die Einrichtung neuer Predigtstellen sowie die Jugend-
und Frauenarbeit.

Die ELK in Sambia ist Mitglied der Lutherischen Gemeinschaft im
suedlichen Afrika (Lutheran Communion in Southern Africa, LUCSA)
und des Christenrates vom Sambia.

Die Christliche Gemeinschaft der indonesischen Kirche auf Nias
(Gereja AMIN) hat zwei leitende Geistliche, 21 ordinierte
Geistliche sowie 72 LehrerInnen/PredigerInnen, die in insgesamt 69
Gemeinden arbeiten. Die Kirche wurde am 12. Mai 1946 foermlich
gegruendet und geht auf MissionarInnen zurueck, die 1865 nach Nias
kamen. Gegenwaertig liegen die Schwerpunkte der Arbeit der Gereja
AMIN in der Staerkung der Gemeinschaft zwischen
Kirchenmitgliedern, dem Ausbau der Personalforderung sowie im
Erreichen der wirtschaftlichen Selbstaendigkeit der Kirche.

Die Gereja AMIN ist Mitglied des LWB-Nationalkomitees, der
Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien, und der Vereinigten
Evangelischen Mission.

Die Lutherische costaricanische Kirche (Iglesia Luterana
Costarricense - ILCO) mit sieben Gemeinden, vier Gemeinden im
Aufbau und vier Predigtstellen hat sieben Seelsorger. Die ILCO
wurde 1988 gegruendet und geht auf die Initiative einer Gruppe
ehemaliger LutheranerInnen und Angehoeriger anderer Konfessionen
zurueck, die eine Kirche ins Leben rufen wollten, die eine
basisnahe Seelsorge pflegt mit einem integrierten Dienst des
Wortes, Sakraments und Dienstes. Zunehmend beteiligen sich
Menschen aus aermeren und staedtischen Gebieten, aus der
Urbevoelkerung, baeuerlichen Kreisen und nicaraguanischen
ImmigrantInnen am Gemeindeleben.

Die ILCO arbeitet vorrangig in den Bereichen Staerkung der
christlichen lutherischen Gemeinschaften, Unterstuetzung der
Urbevoelkerung, der staedtischen und laendlichen Bevoelkerung
sowie der Bauern/Baeuerinnen. Sie leistet zudem Nothilfe bei
Naturkatastrophen oder sozialen Katastrophen, mit der Zielsetzung
humanitaere Nothilfe zu kanalisieren, den oekonomisch-sozialen
Prozess des Wiederaufbaus in betroffenen Gemeinschaften zu
begleiten und Ausbildung im Bereich Katastrophenbereitschaft
anzubieten.

Die ILCO ist Mitglied der Gemeinschaft lutherischer Kirchen in
Mittelamerika (CILCA), des Lateinamerikanischen Kirchenrats (CLAI)
und des Oekumenischen Rates der Kirchen in Costa Rica.

Der Staendige Ausschuss fuer Mitgliedschaft wurde ueber die
Entscheidung der Lutherischen Kirche der Republik China (Taiwan)
informiert, ihre Mitgliedschaft im LWB zu beenden. Mit einem
Schreiben vom 2. Februar 2002 hatte die rund 1.200 Mitglieder
starke Kirche ihren Austritt aus dem LWB erklaert, da sie mit der
Zustimmung des LWB zur Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre (GE) nicht einverstanden sei.

An der LWB-Ratstagung in Wittenberg nehmen 103 VertreterInnen der
33 LWB-Mitgliedskirchen aus 73 Laendern sowie rund 140 weitere
TeilnehmerInnen teil, darunter MitarbeiterInnen des LWB,
DolmetscherInnen, Stewards, PressevertreterInnen und Gaeste. Der
jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechste Leitungsgremium
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen des LWB. Der 49-koepfige Rat besteht aus dem
Praesidenten, der Schatzmeisterin und 47 weiteren Ratsmitgliedern
und wird von der Vollversammlung gewaehlt. Der Lutherische
Weltbund umfasst gegenwaertig insgesamt 136 Mitgliedskirchen in 75
Laendern und vertritt rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4
Millionen LutheranerInnen. (769 Woerter)

Waehrend der LWB-Ratstagung in Wittenberg erreichen Sie das
LWB-Kommunikationsbuero ueber den deutschen Mobilfunk-Anschluss:
+49 * (0)170-8345 177.

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 75 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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Tel.:	+41-22-791-6353
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