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Wir muessen den Frieden suchen ohne Ausnahmen, Entschuldigungen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 21 Oct 2002 09:05:45 -0500

und Kompromisse
Interreligioeser Friedensgipfel in Afrika endet mit Verabschiedung
eines Aktionsplans

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 20. Oktober 2002 (LWI) - Zum
Abschluss des sechstaegigen Interreligioesen Friedensgipfels in
Afrika, der vom 14. bis 19. Oktober in Johannesburg (Suedafrika)
stattfand, verabschiedeten die mehr als 100 Delegierten einen
Aktionsplan. Die Delegierten riefen alle ReligionsfuehrerInnen
dazu auf, unverzueglich aktiv zu werden im Blick auf Konfliktzonen
wie den Sudan, die Elfenbeinkueste, Uganda oder die Demokratische
Republik Kongo. Weiterhin wurde die Bildung eines Komitees
beschlossen, das die Anliegen des vom Lutherischen Weltbund (LWB)
initiierten Interreligioesen Friedensgipfels in Afrika
weiterfuehren sowie die Umsetzung der Johannesburger
Interreligioesen Erklaerung zum Frieden kontrollieren soll.

Die bereits am Donnerstag, 17. Oktober, im Konsensverfahren
verabschiedete Johannesburger Interreligioesen Erklaerung zum
Frieden mit dem Titel "Das Geschenk des Friedens annehmen" regt
unter anderem eine Reihe regionaler Konferenzen in Afrika
innerhalb der naechsten 18 Monate an, um die Bemuehungen fuer
Frieden auf dem Kontinent fortzusetzen. Ein gesamtafrikanischer
Interreligioeser Friedensgipfel soll 2004 bzw. 2005 stattfinden
und die Ergebnisse sowie deren Umsetzung des ersten
Interreligioesen Friedensgipfels in Afrika ueberpruefen.

Der ausfuehrliche Aktionsplan soll auf nationaler Ebene umgesetzt
und auf die spezifischen regionalen Beduerfnisse zugeschnitten
werden. Interreligioese Gruppen in Afrika sollen Probleme
aufgreifen, die einer friedlichen Entwicklung auf dem
afrikanischen Kontinent entgegenstehen, wie die Verbreitung von
Kleinwaffen oder Gesundheits- und Umweltfragen.

In seiner Abschlussrede betonte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr.
Ishmael Noko, die Erklaerung sei ein historischer Schritt, denn
sie zeige, "wie weit wir in dem Bemuehen um Friedens schon
gekommen sind". Der Aktionsplan lege den Grundstein fuer ein neues
Kapitel interreligioeser Begegnungen wie auch in der Geschichte
Afrikas.

Der Aussenminister Finnlands, Ilari Rantakari, begruesste den
Aktionsplan des Friedensgipfels und unterstrich, dass er
wesentliche Schritte beinhalte, die auf lokaler, nationaler,
subregionaler und regionaler Ebene umgesetzt werden koennten.

Im Namen der Gastgeber, dem National Religious Leaders' Forum of
South Africa (NRLFSA - Nationales Forum der ReligionsfuehrerInnen
in Suedafrika), erklaerte Bischof Mvume Dandala, dass sich das
Forum sehr geehrt fuehle, Ausrichter dieser historischen Konferenz
gewesen zu sein. Dandala, Leitender Bischof der Methodistischen
Kirche Suedafrikas und Praesident des Suedafrikanischen Rates der
Kirchen, betonte, es sei nun die Hauptaufgabe, "unsere
unterschiedlichen Gemeinden von der Bedeutung und dem Wert zu
ueberzeugen, den interreligioesen Dialog und Zusammenhalt zu
praktizieren."

In einem Grusswort an die Delegierten des Friedensgipfels
erklaerte der suedafrikanische Innenminister, Dr. Mangosuthu
Buthelezi, "wir muessen ein neues Kapitel auf unserem Kontinent
aufschlagen. Wir muessen den Frieden suchen ohne Ausnahmen,
Entschuldigungen und Kompromisse". Afrika leide an vielen selbst
verursachten Wunden, so der Innenminister. Viele dieser Wunden
ruehrten von der mangelnden Bereitschaft her, eine wirkliche
Mehrparteien-Demokratie zu unterstuetzen. Fuer Buthelezi ist auch
in Suedafrika die Demokratie noch nicht ausreichend tief
verwurzelt und die Bedingungen fuer einen stabilen und dauerhaften
Frieden seien noch nicht endgueltig hergestellt.

Waehrend der Abschlussveranstaltung im Kopanong-Konferenzzentrum
in Johannesburg wurde eine Kopie des Aktionsplans sowie der
Johannesburger Interreligioesen Erklaerung zum Frieden an den
Buergermeister der Region Ekurhuleni bei Johannesburg, Duma Nkosi,
sowie den Praesidenten der Universitaet Suedafrika, Dr. Barney
Pityana, ueberreicht. Beide waren Ehrengaeste des Friedensgipfels,
an dem VertreterInnen sowohl der traditionellen afrikanischen
Religion als auch des Christentums, Islam, Judentums, Bahaismus,
Buddhismus und Hinduismus teilnahmen. (516 Woerter)

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