wfn.org | Zehn Jahre Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Synodalpraesidentin fordert Fortbildung fuer PredigerInnen und
Intensivierung der Kinder- und Jugendarbeit

Taschkent (Usbekistan)/Genf, 18. Dezember 2002 (LWI) - "Wir sind
ueberzeugt, dass die lutherische Kirche in Usbekistan eine Zukunft
hat", betonte Bischof Kornelius Wiebe in seinem
Rechenschaftsbericht an die 10. Synode der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Usbekistan, die vom 7. bis 10.
November in Taschkent (Usbekistan) tagte. Die Synode, an der
zwoelf Synodale aus sieben der insgesamt acht Gemeinden
Usbekistans teilnahmen, stand unter dem Thema: "Gott ist die
Liebe" (1. Joh 4,8).

In seinem Zehn-Jahres-Rueckblick erklaerte Bischof Wiebe, er sei
dankbar, dass die Kirche in Usbekistan trotz aller
Schwierigkeiten, insbesondere der Auswanderung vieler
Gemeindemitglieder und PredigerInnen, bewahrt geblieben sei. Mehr
als 1.000 Menschen seien in den letzten zehn Jahren getauft und
konfirmiert worden. 38 Taufen und 30 Konfirmationen haetten im
letzten Jahr stattgefunden, so der Bischof.

Synodalpraesidentin Gilda Ivanovna Raspopova wies in ihrem
Rechenschaftsbericht darauf hin, dass die Aus- und Fortbildung der
PredigerInnen in Usbekistan auch weiterhin ein dringendes Anliegen
sei. Jede Gemeinde muesse ueber mindestens zwei PredigerInnen
verfuegen. Als weiteres wichtiges Anliegen nannte Raspopova die
Intensivierung der Kinder- und Jugendarbeit. Im naechsten Sommer
soll fuer Kinder und Jugendliche erstmals eine Sommerfreizeit
durchgefuehrt werden.

In den Berichten aus den Gemeinden wurde deutlich, dass die
Mitgliederzahlen im vergangenen Jahr weitgehend stabil geblieben
waren, in einigen Gemeinden sogar zugenommen hatten. Die
Gottesdienste werden zweisprachig, auf Russisch und Deutsch,
gehalten, wobei die Predigten oft nur noch in russischer Sprache
sind. In den meisten Gemeinden findet parallel zum
Sonntagsgottesdienst Kindergottesdienste statt.

Einer der Diskussionsschwerpunkte war die diakonische Arbeit in
den Gemeinden, die weitgehend ehrenamtlich geleistet wird. Hierzu
gehoeren die Betreuung und Unterstuetzung alter, kranker,
behinderter oder beduerftiger Gemeindemitglieder. In Taschkent ist
eine Aerztin hauptamtlich als diakonische Mitarbeiterin
angestellt, die regelmaessig Hausbesuche bei Kranken macht. Als
Problem der diakonischen Arbeit in Usbekistan formulierte
Elisaweta Chraminkova aus Tschirtschik: "Es ist schwierig,
diakonische Arbeit zu leisten, wenn man dabei nur sehr begrenzte
finanzielle Mittel zur Verfuegung hat."

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan mit Sitz in
Taschkent gehoert als regionale Kirche zur
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS). (346 Woerter)

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