wfn.org | St. Annenkirche in St. Petersburg vollstaendig ausgebrannt

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

ELKRAS bittet um Hilfe fuer Wiederaufbau

St. Petersburg (Russland)/Genf, 18. Dezember 2002 (LWI) - Fuer den
Wiederaufbau der durch einen Brand am 6. Dezember dieses Jahres
voellig zerstoerten St. Annenkirche in St. Petersburg (Russland)
hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland und anderen
Staaten (ELKRAS) zu Spenden aufgerufen. Erst nach Stunden konnten
die rund 120 Feuerwehrleute den Brand loeschen, ueber die
Brandursache gibt es bisher keine Angaben. Fuer den Wiederaufbau
der Kirche im Stadtzentrum von St. Petersburg werden nach Angaben
der ELKRAS rund 2 Millionen Euro benoetigt.

Die 1735 erbaute evangelisch-lutherische St. Annenkirche ist eines
der aeltesten Kirchengebaeude der fast 300 Jahre alten Stadt St.
Petersburg. Von 1925 bis 1934 beherbergte sie das Predigerseminar
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Sowjetunion. Die Raeume
der 1935 geschlossenen Kirche nutzte die evangelisch-lutherische
St. Annen- und St. Petri-Gemeinde seit 1992 wieder fuer
Gottesdienste, bis die St. Petrikirche am Newski Prospekt im
September 1997 wieder eingeweiht wurde und seither der Gemeinde
als Gotteshaus dient. 1994 fand in der St. Annenkirche die erste
Generalsynode der ELKRAS statt.

Bis 2001 wurde das 1935 durch die sowjetische Regierung enteignete
Gebaeude als staedtisches Kino genutzt, danach als Nachtclub und
Bar. Gegen eine derartige Nutzung der Kirche hatte der Erzbischof
der ELKRAS, Prof. Em. Georg D. Kretschmar, heftigen Protest
eingelegt und die schon Anfang der 90er Jahre in Aussicht
gestellte Rueckgabe der Kirche eingefordert. Nach langen
Verhandlungen wurde Mitte dieses Jahres die Rueckgabe der Kirche
fuer das Fruehjahr 2003 vereinbart. Es war geplant, in der St.
Annenkirche zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Ingermanlands in Russland ein geistliches Kirchenzentrum fuer
einzelne lutherische Gruppen in St. Petersburg zu schaffen und das
Gebaeude interkonfessionell zu nutzen.

Trotz des verheerenden Schaeden sei die ELKRAS weiterhin bereit,
das Gebaeude zu uebernehmen, so Erzbischof Kretschmar.
Insbesondere wegen der zukuenftig geplanten zentralen Nutzung der
Kirche als Begegnungszentrum koenne das in seiner Symbolkraft fuer
die ganze ELKRAS historisch einzigartig wertvolle Gebaeude nicht
preisgeben werden. Erzbischof Kretschmar betonte allerdings, dass
nach dem Brand nun eine veraenderte Lage bestehe und daher die
Bedingungen der Uebernahme neu zu verhandeln seien. (344 Woerter)

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