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Fuer ein Leben in Fuelle
From
"Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date
Wed, 09 Apr 2003 21:40:10 -0500
Frauen- und Jugenddelegierte der Region Lateinamerika und Karibik
wenden sich mit Botschaften an die regionale Vorbereitende
Konsultation zur LWB-Vollversammlung
San Salvador (El Salvador)/Genf, 9. April 2003 (LWI) -
Vertreterinnen der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes
(LWB) in Lateinamerika und der Karibik haben der Konferenz der
Bischoefe und KirchenpraesidentInnen (COP) der
LWB-Mitgliedskirchen in dieser Region aufgefordert, zukuenftig
auch Fuehrungspersoenlichkeiten der kirchlichen Frauen- und
Jugendarbeit zu ihrer jaehrlich stattfindenden Arbeitstagung
einzuladen.
Diese Forderung ist Teil der Frauenbotschaft, die den rund 50
TeilnehmerInnen der Vorbereitenden Konsultation zur
LWB-Vollversammlung fuer die Region Lateinamerika und die Karibik,
die vom 6. bis 9. April in El Salvador (San Salvador) stattfindet,
vorgelegt wurde. Die Vollversammlungsteilnehmerinnen aus der
Region hatten sich bereits am Samstag, 5. April, einen Tag vor
Beginn der Vorbereitenden Konsultation getroffen, um sich ueber
den Beitrag der Frauen zur Zehnten LWB-Vollversammlung vom 21. bis
31. Juli 2003 in Winnipeg (Kanada) zu beraten.
In ihrer Botschaft empfehlen die Vollversammlungsdelegierten dem
LWB, das LWB-Frauenreferat " Frauen in Kirche und Gesellschaft"
(FKG) der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) in
"Referat fuer Genderfragen in Kirche und Gesellschaft"
umzubenennen. Zudem fordern die Teilnehmerinnen den LWB dazu auf,
generationsuebergreifende Aspekte sowie das Thema der "neuen
Maennlichkeit" in zukuenftige Studien und Projekte mit
aufzunehmen.
In sechs Punkten fassen die Teilnehmerinnen in ihrer Botschaft die
Auswirkungen wirtschaftlicher Globalisierung auf Frauen in ihrer
Region zusammen. So stellen die Frauen eine Zunahme von Gewalt in
den Familien aufgrund von Frustration, Arbeitslosigkeit und
zunehmender Individualisierung fest. Sie beklagen die
"Feminisierung der Armut", den zunehmenden Migrations-Druck,
Freihandelsabkommen innerhalb Lateinamerikas, die Fremdbestimmung
traditioneller Rollenmodelle fuer Frauen sowie den Mangel an
problemorientierter kirchlicher Arbeit in diesen Bereichen.
Jugenddelegierte enttaeuscht ueber mangelnde Beteiligung der
Jugend an Zehnter LWB-Vollversammlung
Die Jugenddelegierten der Region gingen in ihrer Botschaft
ebenfalls ausfuehrlich auf die Folgen "wirtschaftlicher
Globalisierung" ein. In Ermangelung von Alternativen saehen sich
heutzutage viele junge Menschen in der Hoffnung auf bessere
wirtschaftliche Moeglichkeiten zur Migration gezwungen: vom Land
in die Stadt oder in ein anderes Land. Die damit verbundenen
Hoffnungen blieben allzu oft unerfuellt. Diskriminierung und
Desillusion seien haeufig gemachte Erfahrungen unter Jugendlichen
und fuehrten zu einer Erfahrung der Hoffnungslosigkeit.
Jugendliche litten zudem unter der Erfahrung der Fremdbestimmung
und dem als grenzenlos erscheinenden Konsumzwang.
Konsequenzen, so die Jugendbotschaft, seien zum einen die
steigende Zahl von Essstoerungen wie Magersucht und Bulimie unter
Jugendlichen, zum anderen Hunger und Mangelerscheinungen aufgrund
von Nahrungsknappheit.
In diesem Zusammenhang fordern die Jugenddelegierten dem
"Evangelium des Wohlstands" (evangelio de la prosperidad) die
Botschaft des "Lebens in Fuelle" (vida abundate) entgegenzusetzen,
das die Frage der Nachhaltigkeit ueber die Frage des Konsumzwangs
stellt.
Weiterhin riefen die Jugenddelegierten ihre Kirchen dazu auf,
Jugendlichen, mehr Moeglichkeiten zur Uebernahme von
Fuehrungsaufgaben und Raum zur gestalterischen Mitwirkung zu
eroeffnen. Auch muesse die Kommunikation zwischen Kirchenleitungen
und kirchlichen Jugendorganisationen verbessert werden, so die
Jugendbotschaft.
Enttaeuscht aeusserten sie sich ueber die Information, dass gut
drei Monate vor Beginn der LWB-Vollversammlung im Juli in
Winnipeg, die Quote fuer Jugenddelegierte von den Mitgliedskirchen
- trotz mehrfacher Ermahnungen seitens des LWB - bislang nicht
erfuellt wurde. Statt der angestrebten 20 Prozent, ist bislang nur
eine Beteiligung von 15 Prozent Jugendlicher sichergestellt.
Die Vorbereitende Konsultation zur Vollversammlung in San Salvador
bildet den Abschluss einer Reihe von regionalen
Vorbereitungstagungen im Vorfeld der Zehnten LWB-Vollversammlung,
die sich aus der Perspektive der verschiedenen Regionen mit Thema
und Inhalt der Vollversammlung beschaeftigen. Den Anfang machte
die Konsultation fuer Nordamerika, die vom 23. bis 26. Januar in
Denver (Colorado/USA) stattfand, gefolgt von Europa, 23. bis 26.
Februar in Wien (Oesterreich), Asien, 2. bis 6. Maerz in Medan
(Indonesien) und Afrika, 23. bis 26. Maerz in Nairobi( Kenia). Die
Vorbereitende Konsultation der Frauen zur Vollversammlung fand vom
14. bis 19. November 2002 in Montreux (Schweiz) statt. Den
Abschluss der vorbereitenden Konferenzen bildet im Juli 2003 eine
globale Jugendkonferenz in Guelph in der Naehe von Toronto
(Kanada).
In Winnipeg werden zur Zehnten Vollversammlung im Juli 2003 etwa
1.000 TeilnehmerInnen erwartet, einschliesslich der 436
Delegierten aus den 136 LWB-Mitgliedskirchen. Die Vollversammlung
ist das oberste Entscheidungsgremium des LWB und tritt in der
Regel alle sechs Jahre zusammen. (672 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.
***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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