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Title: OeRK-Aufruf der Kirchen zur sichtbaren Einheit
From
"WCC Media" <Media@wcc-coe.org>
Date
Thu, 17 Jul 2003 14:37:29 +0200
Vkumenischer Rat der Kirchen
Aktuelles Up-03-33
zur Vervffentlichung frei
17. Juli 2002
Glauben und Kirchenverfassung: Wir m|ssen die Kirchen hvrbarer zur sichtbaren
Einheit aufrufen
Die Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung des Vkumenischen Rates der
Kirchen bereitet sich darauf vor, *die Kirchen hvrbarer zur sichtbaren
Einheit der Kirchen aufzurufen".
Dies sehe die Kommission als ihre Verpflichtung an, erkldrte ihr
Vorsitzender, Pfr. Prof. David K. Yemba, in seiner Ervffnungsansprache vor
der Stdndigen Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung, die vom 3.-10.
Juli 2003 in Stra_burg, Frankreich, tagte.
Yemba, ein methodistischer Pfarrer aus der Demokratischen Republik Kongo und
Dekan der Theologischen Fakultdt der Africa University in Mutare, Simbabwe,
stellte vor rund 30 Theologen und Theologinnen verschiedener
Kirchentraditionen aus aller Welt - die die Stdndige Kommission bilden -
fest, dass dies "eine unserer grv_ten Herausforderungen" in der nahen Zukunft
und insbesondere auf der ndchsten Tagung des Plenums der Kommission f|r
Glauben und Kirchenverfassung sein werde.
Die Stdndige Kommission bestdtigte, dass das Plenum der Kommission vom 28.
Juli bis 6. August 2004 in Kuala Lumpur, Malaysia, tagen wird. Von dem Plenum
der Kommission "wird erwartet, dass es seiner neuen Rolle als Forum f|r
theologische Debatten [Beschluss des VRK-Zentralausschusses, August 1999]
gerecht wird", betonte Yemba.
Im Gegensatz zu vielen vorhergehenden Tagungen des Plenums wird die kommende
Tagung unter einem allgemeinen Thema stehen: "Darum nehmt einander an, wie
Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob" (Rvm 15,7). "Das Thema ervffnet
Perspektiven f|r ein gegenseitiges Sich-Annehmen, f|r Gastfreundschaft,
Spiritualitdt, Anerkennung und Versvhnung", sagte Yemba. "Vor allem aber ruft
es zu einem Leben in Gemeinschaft auf (...), |ber die Grenzen hinweg, die in
dem einen Haushalt Gottes errichtet worden sind", f|gte er hinzu.
Der konkrete Bezug des ausgewdhlten Themas zur Arbeit der Kommission f|r
Glauben und Kirchenverfassung wurde auch von ihrem Direktor, Pfr. Dr. Alan
Falconer, hervorgehoben. In seinem Bericht an die Stdndige Kommission hielt
er fest, dass jede der Studien, die die Kommission durchf|hre, "den Kirchen
helfen soll, sich gegenseitig aufzurufen, |ber sich hinauszugehen und die
jeweils andere in eine Gemeinschaft der Gastfreundschaft aufzunehmen und
einzuschlie_en".
Ekklesiologie, Taufe, Frieden
Die Stdndige Kommission pr|fte und diskutierte auf ihrer Tagung alle
laufenden Studien von Glauben und Kirchenverfassung und gab Richtlinien f|r
ihre weitere inhaltliche Ausgestaltung vor. Unter den zahlreichen und
vielfdltigen Studien sind einige besonders hervorzuheben.
Die Studie zur Ekklesiologie z.B. bem|ht sich um ein besseres Verstdndnis
dessen, was es bedeutet, Kirche zu sein. Glauben und Kirchenverfassung
arbeitet einen Text zu diesem Thema aus, der den Titel "Das Wesen und die
Bestimmung der Kirche" trdgt. Der 1998 vorgelegte Entwurf, der als ein
"Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen Auffassung" beschrieben wird, wurde
Kirchen, theologischen Kommissionen und Kirchenrdten mit der Bitte um
Stellungnahme vorgelegt.
Die bereits eingegangenen Stellungnahmen werden bei der \berarbeitung des
Textes ber|cksichtigt. Ein noch bestehendes konfessionelles und regionales
Ungleichgewicht soll durch die Einholung von Stellungnahmen aus verschiedenen
Teilen der Welt und von orthodoxen Kirchen korrigiert werden. Gleichzeitig
haben mehrere Konsultationen zur Kldrung bestimmter Themen beigetragen.
Berichte und Papiere zweier solcher Konsultationen - "Autoritdt und
verbindliche Lehre" und "Hat die Kirche sakramentalen Charakter?" - sollen
Ende dieses Jahres vervffentlicht werden.
Die Arbeit zum Thema Taufe bedient sich einer dhnlichen Methode. Kirchen,
Kommissionen und einzelne Theologen/innen senden ihre Stellungnahmen zu einem
Textentwurf ein, wdhrend der Text in Diskussionen mit Theologen/innen und
Liturgiewissenschaftlern/innnen weiter behandelt wird. Auch hier ist eine
\berarbeitung des Textes geplant. Die zentrale Frage lautet in diesem
Zusammenhang, was "gegenseitige Anerkennung der Taufe" eigentlich bedeutet
und wie sie in Ortskirchen in aller Welt umfassender zum Ausdruck gebracht
werden kvnnte.
Eine Sammlung von Taufgottesdiensten - mit Erlduterungen - aus verschiedenen
christlichen Traditionen wird gegenwdrtig vorbereitet. Wenn sie den Kirchen
erst einmal zur Verf|gung steht, wird sie zum vkumenischen Verstdndnis und
zur Reflexion |ber die Taufe beitragen und so deren gegenseitige Anerkennung
fvrdern und die Gr|nde f|r eine Nichtanerkennung kldren.
Eine theologische Reflexion |ber den Frieden ist ebenfalls angelaufen. Im
Rahmen der VRK-Dekade zur \berwindung von Gewalt fand vor kurzem ein Workshop
zu diesem Thema statt, an dem Bibelwissenschaftler/innen und Theologen/innen
aus Afrika teilnahmen. Ihre \berlegungen zur Bedeutung von Heilung und
Versvhnung, aufbauend auf ihren Erfahrungen mit konkreten Situationen der
Gewalt, werden in K|rze vervffentlicht werden. Dieser Reflexionsprozess steht
auch im Zusammenhang mit einem Studienprozess |ber Ethnische Identitdt,
nationale Identitdt und die Suche nach Einheit.
"All diese Studien verfolgen das Ziel, auf verschiedene Weise die Funktion
der Religion in der Gesellschaft, ihren Einfluss auf die Suche nach der
Einheit der Kirche und ihre Rolle bei der Erneuerung der menschlichen
Gemeinschaft zu untersuchen", stellte Yemba in seinem Bericht fest. (Einen
detaillierten \berblick |ber all diese Initiativen finden Sie unter:
http://www.wcc-coe.org/wcc/what/faith/goal-g.html)
Auf dem Weg zur Neunten Vollversammlung
Die Stdndige Kommission befasste sich auf ihrer Tagung auch mit den Arbeiten,
die die Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung zur Vorbereitung der
Neunten Vollversammlung des VRK vom 14.-23 Februar 2006 in Porto Alegre,
Brasilien, unternimmt. Die Kommission ist vom VRK-Zentralausschuss beauftragt
worden, zwei Erkldrungen - eine zur Kirche und eine zur religivsen Pluralitdt
- auszuarbeiten.
Bei der ersten wird es sich voraussichtlich um eine kurze Erkldrung handeln,
die, so Yemba, "eine Antwort auf die gesteigerten Erwartungen geben kann, mit
denen die Kirchen in dieser Zeit der Konflikte und der Verzweiflung
konfrontiert sind ". Im Mittelpunkt dieser Erkldrung wird, wie es bei
Erkldrungen der VRK-Vollversammlungen zur Einheit und zur Kirche Tradition
ist, die Kirche stehen - die lokale und die universale Kirche, die in all
ihrer Vielfalt doch eins ist.
Eine Redaktionsgruppe wird im ndchsten Mdrz zum ersten Mal zusammenkommen. Es
wird davon ausgegangen, dass dieser Gruppe nicht nur Mitglieder der
Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung angehvren werden, sondern auch
Vertreter/innen des Koordinierungsausschusses der Sonderkommission zur
orthodoxen Mitarbeit im VRK und der Gemeinsamen Arbeitsgruppe der
rvmisch-katholischen Kirche und des VRK.
Die Erkldrung |ber religivse Pluralitdt wird ebenfalls in einem Prozess der
Zusammenarbeit ausgearbeitet werden. In diesem Fall werden Vertreter/innen
der Kommission f|r Weltmission und Evangelisation und des VRK-Programms f|r
interreligivse Beziehungen und Dialog mit Glauben und Kirchenverfassung
zusammenarbeiten. Ziel dieses Prozesses wird es sein, eine Antwort auf die
Frage zu finden, wie weit - und ob |berhaupt - VRK-Mitgliedskirchen |ber die
Position des Rates zum Verhdltnis zwischen Dialog und Mission hinausgehen
kvnnen, die auf Konferenzen und Konsultationen Anfang der 1990er Jahre
festgelegt wurde.
Der Vorstand von Glauben und Kirchenverfassung, der im Anschluss an die
Stdndige Kommission tagte, f|hrte erste Gesprdche |ber einen Termin f|r die
ndchste Weltkonferenz f|r Glauben und Kirchenverfassung. Die letzte
Weltkonferenz fand 1993 in Santiago de Compostela, Spanien, statt und
traditionell fanden Weltkonferenzen bisher alle zehn bis f|nfzehn Jahre
statt. Im Vorstand herrscht Einigkeit dar|ber, dass die Entscheidung |ber die
ndchste Weltkonferenz von der Stdndigen Kommission auf ihrer ndchsten Tagung
nach der Neunten VRK-Vollversammlung getroffen werden soll.
Die Mitglieder der Stdndigen Kommission wurden auf ihrer Tagung in der Stadt
Martin Bucers, der Jean Calvin Gastfreundschaft gewdhrte, vom Leiter der
Evangelischen Kirche A.B. von Elsa_ und Lothringen, Prdsident Marc Lienhard,
begr|_t und genossen ihrerseits die Gastfreundschaft des Instituts f|r
Vkumenische Forschung in Stra_burg und des Kulturellen Zentrums St. Thomas.
Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro der VRK-Medienbeauftragten,
tel: +41 (0)22 791 64 21 / (41 22) 791 61 53
**********
Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.
Vkumenischer Rat der Kirchen
VRK-Medienbeauftragte
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