wfn.org | (LWI 07-12-2003) Kanadischer Bischof haeltWirtschaftssanktionen

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Kanadischer Bischof haelt Wirtschaftssanktionen gegen Iran fuer falsch
Im Streit um Tod einer Journalistin politischer Druck wirkungsvoller

Winnipeg (Kanada) 25. Juli 2003 (LWI) * Der Nationalbischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK), Raymond L. Schultz, hat
sich gegen Wirtschaftssanktionen seines Landes gegenueber Iran ausgesprochen.
"Sanktionen treffen nie die richtigen Leute", sagte Schultz am Freitag in
Winnipeg in einem Gespraech mit der Lutherischen Welt-Information (LWI).
Druck mit diplomatischen Mitteln sei die bessere Art, in den Spannungen um
den gewaltsamen Tod der kanadisch-iranischen Journalistin Zahra Kazemi in
Teheraner Haft Ergebnisse zu erzielen. 

In Iran herrsche ein kompliziertes Gleichgewicht zwischen den politischen
Kraeften, sagte der Nationalbischof. Deswegen koenne nach Meinung des
Kirchenvertreters auch die ausfuehrliche und kritische Berichterstattung der
kanadischen und internationalen Medien ueber den Fall Kazemi in Iran etwas
bewirken. Dass eine Journalistin sterben muesse, nur weil sie fotografiert
habe, erfuelle ihn mit "tiefer Traurigkeit und Enttaeuschung", sagte Schultz.

Zahra Kazemi war im Juni festgenommen worden, weil sie waehrend der
Studentenproteste Aufnahmen von Demonstranten vor einem Teheraner Gefaengnis
gemacht hatte. Vor zwei Wochen starb sie an einer Hirnblutung infolge von
Schlaegen in der Haft, wie Iran einraeumte. Sie hatte ausser der iranischen
auch die kanadische Saatsbuergerschaft, was Teheran aber nicht anerkannte.
Deswegen weigerte sich Iran, die Leiche der Journalistin fuer eine Autopsie
und fuer die Beerdigung nach Kanada zu ueberfuehren, wie es ihr in Montreal
lebender Sohn forderte, sondern hat sie in der Naehe ihres Geburtsortes im
Sueden des Iran bestatten lassen. Die kanadische Regierung rief am Mittwoch
ihren Botschafter aus Teheran zurueck und schliesst Wirtschaftssanktionen
nicht aus. (255 Woerter)

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