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Date
Mon, 01 Sep 2003 12:02:06 +0200
Vkumenischer Rat der Kirchen
Zentralausschuss 2003
Pressemitteilung Nr. 16
zur Vervffentlichung frei
Ausstellung |ber Vvlkermord in Ruanda im Vkumenischen Zentrum
2004 jdhrt sich zum zehnten Mal der Massenmord in Ruanda. Binnen hundert
Tagen starben fast eine Million Menschen in einer Orgie aus Hass, Mordlust
und Gewalt. Dem schrecklichsten Vvlkermord in der j|ngeren Geschichte Afrikas
ist die Skulpturen-Installation "Die Wunden der Erinnerung" des Malers und
Bildhauers Kofi Setordji aus Ghana gewidmet, die bis zum 26. September im
Foyer des Vkumenischen Zentrums in Genf zu sehen ist. Der deutsche
Evangelische Entwicklungsdienst (eed) hat das Werk zuvor auf dem Vkumenischen
Kirchentag in Berlin gezeigt. Im April 2004 wird es zum Jahrestag des
Genozids in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, prdsentiert.
Nach Darstellung des eed war das Morden in dem kleinen zentralafrikanischen
Land von einer Machtelite mit Hetzkampagnen lange vorbereitet worden, um die
Bevvlkerung gegen die Tutsi-Minderheit und jene Hutus aufzustacheln, die f|r
ein friedliches Zusammenleben eintraten. Gezielt seien Armee, Polizei,
Milizen, Todesschwadrone, Verwaltung und Medienpropaganda eingesetzt worden.
Mit Macheten, Messern und Dxten seien die Mvrder auf die Opfer in ihrer
Nachbarschaft losgegangen.
Die Weltgemeinschaft habe dem Morden zugeschaut und die Tdter gewdhren
lassen, so der eed-Begleittext zur Ausstellung. Die Vereinten Nationen hdtten
sogar einen Teil ihrer Blauhelmtruppen abgezogen. Die Opfer seien der
Verfolgung durch ihre Mvrder schutzlos ausgeliefert gewesen.
Fernsehbilder dieses Genozids liessen den Maler und Bildhauer Kofi Setordji
aus Ghana nicht mehr los. Mehr als zwei Jahre lang arbeitete er an der
multidimensionalen Installaltion "Genocide" aus Terrakotta, Stahl, Bildern
und Holz, die das Unfassliche im wahrsten Sinne *zugdnglich" machen soll.
Etwa ein Drittel der Arbeiten ist im Vkumenischen Zentrum zu sehen.
Mit unterschiedlichen Materialien werden alle gezeigt, die zur Geschichte
dieses Vvlkermordes gehvren: Tdter und Mitldufer, politische und militdrische
F|hrer hinter hohlen Fassaden, Angeklagte und Richter, die Fl|chtlinge und
Niedergemetzelten, die Weltgemeinschaft, die tatenlos zusah, und im
Mittelpunkt die Toten: Ein Massengrab mit halb verscharrten Totenmasken, |ber
dem der Geier kreist.
Bei der Ausstellungs-Ervffnung im Rahmen der VRK-Zentralausschussitzung sagte
Setordji, er sei traumatisiert gewesen von den schrecklichen Bildern und
widme sein Werk den Opfern dieses Verbrechens. Die unfassbaren Aktionen der
Hutu-Mvrder seien mvglich gewesen, weil sie in ihrem gemeinsamen Vorgehen als
Gruppe jeden Sinn f|r persvnliche Verantwortung verloren hdtten. Mit seinen
Arbeiten wolle er ein "Stop-Zeichen" setzen und hoffe, die Besucher erkennen,
dass es hier nicht um zwei ethnische Gruppen oder um Afrika gehe, sondern um
das Verhalten von Menschen.
Wilfried Steen vom Evangelischen Entwicklungsdienst zog Parallellen zum
Massenmord an Juden wdhrend der NS-Diktatur in Deutschland. Er glaube, dass
die Auseinandersetzung mit den Kriegsverbrechen dieser Zeit nicht ohne die
vielfachen k|nstlerischen Auseinandersetzungen mit diesem Thema mvglich
seien. In der Ausstellung zum Vvlkermord in Ruanda starren einen Masken des
Horrors an, sie f|hre aber auch hinter diese Masken.
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ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
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