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Date
Mon, 01 Sep 2003 16:00:48 +0200
Vkumenischer Rat der Kirchen
Zentralausschuss 2003
Pressemitteilung Nr. 17
zur Vervffentlichung frei
Kirchen sollen europdische Einigung mitgestalten
Zu einer aktiven Mitgestaltung der europdischen Einigung hat der Vkumenische
Rat der Kirchen (VRK) seine Mitgliedskirchen aufgerufen. Der
VRK-Zentralausschuss verabschiedete dazu Leitlinien, die gemeinsam mit
vkumenischen Organisationen in Europa umgesetzt werden sollen. Sie behandeln
die Einigung Europas, den Integrationsprozess selbst, das Verhdltnis des
Kontinents zur |brigen Welt sowie seine Friedens- und Sicherheitspolitik.
Der Zentralausschuss verabschiedete ferner eine Erkldrung, in der vor neuen
Trennungen entlang historischer, religivser, ethnischer und vkonomischer
Barrieren gewarnt wird. Dies betreffe sowohl die Beziehungen zwischen einer
orthodoxen vstlichen und rvmisch-katholisch und protestantisch geprdgten
westlichen Kultur als auch das Verhdltnis zwischen Christentum und Islam in
Europa. Der VRK setzt sich f|r die rasche Aufnahme Bulgariens und Rumdniens
in die EU ein.
An die Kirchen wird appelliert, jene Bereiche aufmerksam zu verfolgen, in
denen Europa globale Verantwortung zukommt. Stichpunktartig genannt werden
Handel und Entwicklung, Umwelt, Frieden und Konfliktprdvention, Migration und
Asyl sowie Menschenhandel und Rassismus.
Er fordert "die Beseitigung der Armut, die Einhaltung der politischen,
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte sowie die Achtung
der Schvpfung Gottes" zu |bergreifenden Zielen der EU-Entwicklungspolitik zu
machen. Diese Ziele m|ssten "voll in andere Bereiche, wie Agrar-, Fischerei-,
Handels-Umwelt und gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik integriert
werden", heisst es.
Im Blick auf das globale Umfeld Europas werden "nicht auf Gegenseitigkeit
beruhende Handelsvereinbarungen" mit wirtschaftlich schwdcheren Ldndern sowie
der verschwenderische Umgang mit Umwelt-Ressourcen angeprangert. Gegen|ber
anderen Weltregionen "akkumuliert Europa seine vkologische Schuld", heisst es
dazu. Beklagt wird auch ein zunehmender Trend zu restriktiverer Zuwanderungs-
und Asylpolitik. Den Kirchen komme bei der Bekdmpfung von Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit eine besondere Rolle zu.
Die Leitlinien betonen, dass die Marktwirtschaft allein nicht Grundlage eines
vereinten Europas bilden d|rfe. "Menschen und Gesellschaften verdndern sich
nicht nur durch Transaktionen und Handel, sondern auch durch \berzeugungen
und Ideen. Das "Herz und die Seele" Europas, seine Werte und seine
Spiritualitdt m|ssten wieder entdeckt und erneuert werden. Die Kirchen seien
in der Geschichte des Kontinents zu oft "Trdger nationalistischer Tendenzen
und Ndhrboden von Konflikten" gewesen, heisst es. Sie m|ssten ihre "heilenden
und friedensschaffenden Krdfte in der Gesellschaft freisetzen und die inneren
Ressourcen finden, die sie befdhigen, Zeugnis abzulegen von einer neuen
Hoffnung f|r Europa".
Laut VRK bieten die bei der europdischen Einigung entwickelte Kultur des
politischen Kompromisses ein politisches Modell f|r multilaterale
Zusammenarbeit. VRK-Mitgliedskirchen sollten die Vision eines friedlichen,
demokratischen und gerechten Europas von Island bis zum Kaukasus
unterst|tzen, dessen Einheit auf der Achtung der geschichtlichen, kulturellen
und religivsen Vielfalt beruht.
Der VRK dussert sich besorgt |ber die Praxis und Absicht einzelner Staaten
und B|ndnisse, ohne UN-Mandat militdrisch einzugreifen. Jede Militdraktion
m|sse durch ein UN-Mandat gedeckt und mit dem Vvlkerrrecht in Einklang sein.
In einer Erkldrung zu Zypern weist der VRK darauf hin, dass die Zeit bis zur
Vollmitgliedschaft der Republik Zypern in der EU (1. Mai 2004) f|r die Lvsung
des Zypernproblems von entscheidender Bedeutung sein wird. Die j|ngsten
Erleichterungen der Bewegungsfreiheit entlang der Waffenstillstandslinie
stellten keine Lvsung des Zypernproblems dar. Eine tragfdhige und dauerhafte
Lvsung kvnne nur im Rahmen einer verbindlichen UN-Resolution und unter
Beachtung des Vvlkerrechts gefunden werden.
Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten
tel: +41 (0)22 791 64 21 /61 53
**********
Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.
Vkumenischer Rat der Kirchen
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