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Ukraine: Zehnte Synode der Deutschen Evangelisch-Lutherischen
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"Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date
Wed, 10 Dec 2003 09:40:58 -0600
Ukraine: Zehnte Synode der Deutschen Evangelisch-Lutherischen
Kirche der Ukraine
Zu einer Partnerschaft gehoeren Geben und Nehmen
Odessa (Ukraine)/Genf, 10. Dezember 2003 (LWI) - Unter dem Thema
"Im Zentrum die Bibel" stand die Zehnte Synode der Deutschen
Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine (DELKU), die vom 15.
bis 17. Oktober in Odessa (Ukraine) tagte. Die Synodalen
beschlossen, die Verfassung der DELKU bis zur Synode 2004 zu
ueberarbeiten. Die Einteilung der Gemeinden in Kirchspiele soll
durch Bischof, Praesidium und Pastoralkonferenz vorangetrieben
werden. An der Synode, die mit einem Festgottesdienst am 15.
Oktober eroeffnet wurde, nahmen 41 Delegierte der 40 Gemeinden
teil. Waehrend der Tagung der Synode wurde die neue
evangelisch-lutherische Gemeinde in Jewpatorija (Krim) in die
DELKU aufgenommen und neun Synodale wurden durch den Bischof der
DELKU, Dr. Dr. Edmund Ratz, fuer ihre Aufgabe eingesegnet.
In seinem Rechenschaftsbericht begruesste Bischof Ratz die neue
Gemeinde und berichtete ueber eine Gemeindegruendung im
ukrainischen Nowograd-Wolynskij. Noch nicht abgeschlossen seien
die Bemuehungen der DELKU-Kirchenleitung, die Gemeinden in
Kirchspielen zusammenzufassen und Pfarrern die Verantwortung fuer
diese Kirchspiele zu uebertragen. Bischof Ratz unterstrich die
hohe Bedeutung der Sommerruestzeiten fuer Kinder und Jugendliche
beim Gemeindeaufbau. Im naechsten Jahr sollen biblische
Sommerlager in den Regionen stattfinden.
Bischof Ratz erklaerte, eine "Kirchengemeinschaft ohne Grenzen",
die offen fuer alle Nationalitaeten sei, habe grosse Bedeutung.
Er betonte weiterhin die wichtige Rolle der Gemeinschaft der
regionalen Kirchen innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Russland und anderen Staaten (ELKRAS). In seinem Bericht von
der Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB), die
im Juli dieses Jahres im kanadischen Winnipeg stattfand, wies
Ratz darauf hin, dass das Vollversammlungsthema "Zur Heilung der
Welt" auch zum Auftrag der DELKU gehoere. Ratz unterstrich, dass
die DELKU Teil der weltweiten lutherischen Gemeinschaft sei, die
ihren sichtbaren Ausdruck im LWB finde. "Wir kommen aus
verschiedenen Voelkern. Die unterschiedliche Herkunft ist Gottes
Wille." Weiterhin betonte Ratz, dass die Partnerschaft der DELKU
mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern "entscheidend,
wichtig und verlaesslich" sei. Er dankte der bayerischen
Partnerkirche fuer deren "unermuedliches Engagement und die
Bereitschaft zum Dialog".
Der Erzbischof der ELKRAS, Prof. D. Georg Kretschmar, erinnerte
in seiner Ansprache an die Anfaenge der Partnerschaften der
ELKRAS. Es habe vieler Verhandlungen und Begegnungen bedurft, um
Partnerkirchen fuer die ELKRAS zu gewinnen, so Kretschmar.
Grosse Bereicherung durch partnerschaftliche Beziehungen
Oberkirchenrat Wolfgang Toellner von der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern erklaerte in seinem
Grusswort im Blick auf die Partnerschaft beider Kirchen: "Wir
moechten dazu ermutigen, die Kirche weiter aufzubauen und wir
wollen dabei helfen. Mit wenigen Mitteln kann man Grosses
leisten". Seine Kirche erfahre auch eine grosse Bereicherung
durch partnerschaftliche Beziehungen, so Toellner. Zu einer
Partnerschaft gehoere sowohl "das Geben und das Nehmen".
Kirchenrat Ulrich Zenker aus Bayern hob hervor, dass eine
Partnerschaft darin ihren Ausdruck finde, dass beide Seiten
Verpflichtungen eingehen. Mit der Partnerschaft zur Ukraine habe
die bayerische Landeskirche eine Verpflichtung auf sich genommen,
die sie auch in den naechsten drei Jahren, in denen sie stark
sparen muesse, nicht aufgeben koenne und wolle. Gleichzeitig habe
sich die ukrainische Kirche dazu verpflichtet, alles zu tun,
"dass die Kirche hier gebaut werde", so Zenker. Die bayerische
Kirche wolle eine selbstaendige Kirchenentwicklung foerdern und
die DELKU nicht an sich binden.
Mina Scharnina, Praesidiumsmitglied der ukrainischen Synode,
berichtete ueber die Diakoniearbeit der DELKU. Seit 2002 haetten
drei Basisseminare fuer Diakonie- und Sozialdienst stattgefunden.
Zur Koordinierung der diakonischen Arbeit und zum
Informationsaustausch sei im Maerz 2003 ein Diakonierat
gegruendet worden. In der Zwischenzeit seien drei Projekte in
Sudak, Saporoshje und Simferopol umgesetzt worden.
Die Arbeit der Synodalen in fuenf Gruppen war den wichtigsten
Themen der aktuellen Kirchenarbeit gewidmet: "Bibel und Jugend",
"Kinder und Bibel", "Bibel und Oekumene", "Bibel und Seelsorge"
sowie "Familie und Ehe in der Bibel". Bei den anschliessenden
Berichten ueber die Gruppenarbeit wurden zahlreiche Wuensche zur
Verbesserung der Situation ausgesprochen. So wurde angeregt,
einen Koordinierungsrat fuer Jugendarbeit zu gruenden sowie in
der oekumenischer Arbeit aktiver zu sein. "Lutheraner und
Lutheranerinnen sollten engagierter handeln. Wir muessen zusammen
beten, die Kirchen von einander besuchen. Die
Evangelisch-Lutherische Kirche ist die Bruecke zwischen den
Konfessionen", so Pfr. Peter Sachi aus Kiew.
Kirchenpraesidium hat sich zu einem funktionierenden Organ
entwickelt
In seinem Rechenschaftsbericht betonte Synodalpraesident
Wladimir Lesnoy, dass sich das Praesidium in den vergangenen zwei
Jahren "aus einem Beratungsorgan zu einem ununterbrochen
funktionierenden Organ" entwickelt haette, das den groessten Teil
der kirchlichen Arbeit organisiere, koordiniere und kontrolliere.
Als groesstes Problem des Praesidiums bezeichnete Wladimir Lesnoy
die finanzielle Unsicherheit bei den Planungen fuer die Zukunft.
Ueber Prioritaeten der Aus- und Fortbildung berichtete Pfr.
Alexander Gross aus Odessa und wies auf die Notwendigkeit hin,
fuer PraedikantInnen, PredigerInnen, Vikare und Pfarrer klare
Regelungen zu treffen.
Waehrend der DELKU-Synode wurden acht Delegierte fuer die
bevorstehende Generalsynode der ELKRAS gewaehlt, die vom 28.
September bis 1. Oktober 2004 in St. Petersburg (Russland)
stattfindet.
Beim Abschlussgottesdienst der Synode hielt Erzbischof
Kretschmar die Predigt. Er bezeichnete seine Teilnahme an der
Zehnten LWB-Vollversammlung als "eine ueberwaeltigende Erfahrung
des Zusammenseins mit Schwestern und Bruedern unserer Kirche in
der ganzen Welt. Wenn wir Gemeinschaft erfahren, staerken wir
unseren Glauben." Erzbischof Kretschmar wuenschte dieses Erlebnis
auch allen Synodalen.
Die DELKU mit Sitz in Odessa hat rund 40 Gemeinden und gehoert
als selbstaendige regionale Kirche zur ELKRAS. (849 Woerter)
(Ein Beitrag von Marina Chudenko, Oeffentlichkeitsreferentin der
ELKRAS)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund
61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen
in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kh
die sie auch in den naechommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
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* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
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