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Haiti muss auf den Weg zu Demokratie und Entwicklung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Fri, 05 Mar 2004 14:02:11 -0600

Haiti muss auf den Weg zu Demokratie und Entwicklung zurueckfinden
LWB-Generalsekretaer Noko: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um
Lage in Haiti zu verbessern
 
Genf, 5. Maerz 2004 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat in einem Schreiben an
UN-Generalsekretaer Kofi Annan auf den dringenden Handlungsbedarf
hingewiesen, die Lage in Haiti zu verbessern und den Notleidenden
beizustehen. Der LWB beobachte die Krise in Haiti mit grosser Sorge und
er hoffe, so Noko, dass die juengsten Entwicklungen und der Einsatz
einer internationalen Friedenstruppe im Auftrag des UN-Sicherheitsrates
zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit fuehren werden.
 
Als Ursachen fuer den juengsten Rueckfall in die bewaffnete Gewalt
anstelle politischer Demokratie benannte LWB-Generalsekretaer Noko die
chronische Armut und die Unterentwicklung Haitis. MitarbeiterInnen des
Laenderprogramms der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in Haiti
haetten die "normale" Situation in Haiti als humanitaeren Notstand
beschrieben. So haetten die Landwirtschafts- und Ernaehrungsorganisation
der Vereinten Nationen und das Welternaehrungsprogramm erst kuerzlich
auf die unsichere Ernaehrungslage hingewiesen, von der drei Viertel der
laendlichen Familien in Haiti betroffen seien. Schaetzungen zufolge
seien knapp die Haelfte der rund acht Millionen HaitianerInnen nicht in
der Lage, ihren Mindestbedarf an Nahrungsmitteln sicherzustellen.
 
Diese "normale" Situation in Haiti habe sich durch die Instabilitaet
der letzten Wochen erheblich verschlechtert, so Noko in seinem Schreiben
an Kofi Annan. Die humanitaeren Hilfsorganisationen in Haiti, wie
beispielsweise der LWB, koennten nicht einmal die Notlage der
Bevoelkerung genau einschaetzen, geschweige denn die erforderliche Hilfe
bereitstellen. Der LWB sei darueber hinaus zutiefst besorgt ueber die
Menschenrechte der Zivilbevoelkerung inmitten dieser Unruhen. 
 
Zwar habe die Flucht des haitianischen Praesidenten Jean-Bertrand
Aristide am Sonntag, 29. Februar, die unmittelbar drohende Eskalierung
des Konflikts zunaechst abgewendet, es wiederholten sich jedoch die
Ereignisse des September 1991. Dies stelle keine sichere Gewaehr fuer
eine nachhaltige Rueckkehr zu einem friedlichen demokratischen Prozess
in Haiti dar, so Noko. "Wir empfinden tiefe Betroffenheit darueber, dass
die junge Demokratie in Haiti erneut von Gewalt heimgesucht und dass die
Hoffnungen des Volkes von Haiti auf eine bessere Zukunft erneut
enttaeuscht wurde." 
 
Die neue politische Fuehrung Haitis und die internationale Gemeinschaft
haetten nun eine weitere Chance, nicht nur die derzeitige Krise, sondern
auch den chronischen Zustand der Verarmung und der Unterentwicklung im
Land zu bewaeltigen. Die humanitaeren Anstrengungen der UNO, des LWB und
vieler anderer Hilfsorganisationen in Haiti wuerden auch weiterhin
erfolglos und die Demokratie im Lande schwach bleiben, wenn der
Grundproblematik diesmal nicht angemessen begegnet werde, betonte
LWB-Generalsekretaer Noko. Er hoffe, dass nunmehr eine bessere und
solidere Grundlagen fuer die Zukunft Haitis und seiner Bevoelkerung
gelegt wuerden und "dass Haiti auf den so haeufig unterbrochenen Weg zu
Demokratie und Entwicklung zurueckfindet". (431 Woerter)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
 
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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

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