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["Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>]

Asiatische Regionalkonferenz diskutiert Identitaet der LWB-Gemeinschaft
Malaysische Kirchen richten Vollversammlungs-Folgekonferenz aus
 
Kuala Lumpur (Malaysia)/Genf, 13. Juli 2004 (LWI) - VertreterInnen der
asiatischen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben auf der
asiatischen KirchenleiterInnenkonferenz vom 4. bis 7. Juni in Kuala Lumpur
(Malaysia) diskutiert, welche Konsequenzen sich aus den Entscheidungen der
Zehnten LWB-Vollversammlung vom Juli 2003 fuer die weitere Arbeit ergeben.
Immer wieder kehrten sie zu der Frage zurueck: Was bedeutet es fuer uns, eine
Gemeinschaft von Kirchen zu sein?
 
Bischof Dr. Wesley Kigasung von der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Papua-Neuguineas sprach in seinem Hauptreferat von der Begeisterung
angesichts der Entwicklung der lutherischen Kirchen der Region zu einem
"vereinten Leib, wie wir als Gemeinschaft von Kirchen in Asien uns heute
gerne bezeichnen". 
 
Die 46 LWB-Mitgliedskirchen in Asien und im Pazifik sind in drei Subregionen
unterteilt: Lutherische Gemeinschaft Nordostasien (NEALUC - North East Asian
Lutheran Communion), Lutherische Gemeinschaft West- und Suedasien (WeSALUC -
West and South Asian Lutheran Communion) und Lutherische Gemeinschaft
Suedostasien (SEALUC - South East Asian Lutheran Communion). Darueber hinaus
haben die Kirchen einen Beratenden Ausschusses zur Koordinierung von
Aktivitaeten in der Region Asien (Advisory Committee for Coordination of
Regional Expression in Asia, ACCREA) gebildet, um die regionale Auspraegung
der Gemeinschaft zu foerdern. Die asiatische KirchenleiterInnenkonferenz
wurde von der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) in
Zusammenarbeit mit ACCREA und dem Beratungsausschuss fuer theologische
Ausbildung in Asien organisiert.
 
AME-Direktor Pfr. Dr. Piri Rasolondraibe nahm in seinem Ueberblick ueber die
Entscheidungen der Zehnten LWB-Vollversammlung Bezug auf den Beschluss zur
Identitaet der Organisation. So habe die Vollversammlung im letzten Jahr
entsprechend einer Empfehlung des LWB-Rates vom September 2002 eine
Erweiterung des Namens des LWB verabschiedet, so dass der vollstaendige Name
in Zukunft lautet: "Lutherischer Weltbund - eine Kirchengemeinschaft". Bei
der Entscheidung hatten sich die Vollversammlungsdelegierten darauf
verstaendigt, dass der gegenwaertige Name auch ohne den Zusatz Geltung
besitzt, wenn der vollstaendige Name aus praktischen Gruenden zu lang ist.
Weiterhin bleibt die uebliche Abkuerzung LWB wie bisher bestehen. 
 
Zentrales Charakteristikum einer Gemeinschaft von Kirchen sei es, in Kanzel-
und Abendmahlsgemeinschaft miteinander zu stehen, betonte Rasolondraibe. Dies
ermoegliche es Mitgliedern unterschiedlicher Kirchen, an den Abendmahlsfeiern
der jeweils anderen teilzunehmen, weiterhin koennten ordinierte PfarrerInnen
Gottesdienste in der jeweils anderen Kirche uebernehmen.
 
Oekumenische Beziehungen staerken

In Gemeinschaft miteinander zu stehen, sei kein Hindernis, sich auch fuer
oekumenische Beziehungen mit anderen Konfessionen einzusetzen, so
Rasolondraibe. Es sei vielmehr ein sicherer Weg, um solche Beziehungen zu
staerken. Weiterhin sei die Communio eine verbindlichere Form der Vereinigung
als eine foederale Struktur. Eine solche koenne aufgeloest werden, hingegen
sei es nicht moeglich, die Communio aufzukuendigen, bemerkte der
AME-Direktor. Er wies jedoch darauf hin, dass der LWB die Moeglichkeit einer
assoziierten Mitgliedschaft vorsehe. In diesem Fall koenne eine
Mitgliedskirche waehlen, mit welchen Kirchen sie in Kanzel- und
Abendmahlsgemeinschaft treten moechte.
 
Die KonferenzteilnehmerInnen fuehrten eine Vielzahl bestehender sowie neuer
Gemeinschaften von Kirchen an, zu denen Vergleiche gezogen werden koennten.
Die Anglikanische Kirchengemeinschaft sei ein "ebenso vielschichtiger"
Zusammenschluss von Kirchen mit unterschiedlichen Formen der Kirchenleitung,
erklaerte Bischof Julius Paul von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Malaysia. 
 
Peter Demberger von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal
(Deutschland) wies darauf hin, dass die VEM, die protestantische Kirchen in
Afrika, Asien und Deutschland vertritt, ueber achtjaehrige Erfahrung als eine
"Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen" verfuege. 
 
Bischof Bonar Matondang von der Christlich-Protestantischen Angkola-Kirche
(Westindonesien) erklaerte in einem Gespraech mit der Lutherischen
Welt-Information (LWI), der Begriff einer Gemeinschaft sei hilfreich fuer das
Verstaendnis lutherischer Identitaet. Es sei jedoch verwirrend, wenn der
gleiche Begriff gebraucht werde, um verschiedene Konfessionen
zusammenzufassen, wie beispielsweise bei der Gemeinschaft von Kirchen in
Indonesien.
 
Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche in Indien (VELKI), die sich
selbst als "eine Gemeinschaft von elf Mitgliedskirchen" bezeichnet, stehe im
Dialog mit der juengst geschaffenen Gemeinschaft von Kirchen in Indien
(Communion of Churches in India, CCI), berichtete ein VELKI-Vertreter. CCI
ist der neue Name fuer den frueheren Gemeinsamen Rat der Kirchen, in dem die
Kirche von Nordindien, die Kirche von Suedindien und die Mar-Thoma-Kirche
zusammengeschlossen sind.
 
Eine von indischen Delegierten ausgerichtete Andacht waehrend der asiatischen
KirchenleiterInnenkonferenz war dem Thema "Wasser als Leben: Wasser als
Recht" gewidmet. TeilnehmerInnen erhielten zu den Worten "Nimm hin die Leben
spendende Gabe frischen Wassers" ein Glas mit Trinkwasser. Das Thema der
Liturgie war von einer VELKI-Konsultation uebernommen worden, die kuerzlich
in Nagpur in der Zentralregion stattgefunden hatte und deren Schwerpunkt auf
der sich zuspitzenden weltweiten Wasserkrise lag.
 
Ein Hoehepunkt der KirchenleiterInnenkonferenz war ein "Lutherisches
Gemeinschaftsbankett", das ein buntes Programm aus Gesang und Tanz sowie ein
erlesenes chinesisches Festessen beinhaltete. Gastgeberinnen waren die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Malaysia und die Lutherische Kirche in
Malaysia und Singapur, die zu den Mitveranstalterinnen der Konferenz
gehoerten. Die beiden Kirchen arbeiten fuer LutheranerInnen, deren
Muttersprachen Chinesisch bzw. Tamil ist.
 
An der asiatischen KirchenleiterInnenkonferenz nahmen 70 Bischoefe und
KirchenpraesidentInnen, Jugend- und FrauenvertreterInnen, Mitglieder von
Regionalausschuessen, LWB-Ratsmitglieder aus der Region, MissionspartnerInnen
und MitarbeiterInnen des LWB-Stabs teil. Die asiatische
KirchenleiterInnenkonferenz geht zurueck bis in die 1970er Jahre, sie tritt
gewoehnlich alle zwei oder drei Jahre zusammen. (816 Woerter)
 
(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Andreas Havinga aus Amsterdam, der fuer
LWI ueber die Konferenz in Kuala Lumpur berichtete.)
 
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen
weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner
Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt,
falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des
LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten
Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden. 

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

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