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Ausgeschlossene LWB-Vollversammlungsdelegierte: "Diese Wunde
From
"Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>
Date
Tue, 13 Jul 2004 12:38:53 -0500
Ausgeschlossene LWB-Vollversammlungsdelegierte: "Diese Wunde schmerzt
noch immer"
Indische Kirchen widersprechen kanadischer Regierung
Kuala Lumpur (Malaysia)/Genf, 13. Juli 2004 (LWI) - VertreterInnen der
lutherischen Kirchen in Indien empfinden bis heute Schmerz darueber,
dass die kanadische Regierung ihnen die Teilnahme an der Zehnten
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Juli 2003
verweigert hat. Der LWB muesse Massnahmen ergreifen, um zu
gewaehrleisten, dass ein solcher Skandal kein zweites Mal geschehen
koenne, betonte der Geschaeftsfuehrer der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI), Pfr. Chandran Paul
Martin.
27 TeilnehmerInnen aus Indien wurde das Visum fuer die Teilnahme an der
Vollversammlung in Winnipeg (Kanada) verweigert, wie auch rund 30
TeilnehmerInnen aus anderen afrikanischen und asiatischen Laendern.
Selbst nachdem die sie entsendenden Kirchen in Indien, die gastgebende
Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada und das LWB-Sekretariat in Genf
fuer sie buergten, wurden ihnen keine Visa gewaehrt.
Martin betrachtet die Angelegenheit als noch nicht abgeschlossen.
"Diese Wunde schmerzt noch immer", erklaerte er in einem Gespraech mit
der Lutherischen Welt-Information (LWI) am Rande der asiatischen
KirchenleiterInnenkonferenz, an der er Anfang Juni in Kuala Lumpur
(Malaysia) teilnahm.
"Wir moechten, dass diese Wunde geheilt wird", so Martin. Die VELKI
habe bisher jedoch weder von der kanadischen Regierung noch von der
kanadischen Vertretung in Neu-Delhi (Indien) eine schriftliche
Erklaerung fuer diese Entscheidung erhalten. Martin war im Vorfeld der
Vollversammlung persoenlich vom Sitz des Kirchensekretariats in Chennai
in die indische Hauptstadt gereist, um die 27 Visaantraege gesammelt
einzureichen.
Der einzige Hinweis auf die Gruende der kanadischen Behoerden fuer die
Ablehnung der indischen Antraege sei ein Vermerk auf jedem der
Formulare, aus dem Zweifel der Behoerden daran hervorgingen, dass die
AntragstellerInnen im Anschluss an die Vollversammlung wieder in ihr
Heimatland zurueckkehren wuerden. "Dieses Kriterium ist eine
Beleidigung", betonte Martin.
Fuenf anderen indischen Vollversammlungsdelegierten, die ihre Antraege
gesondert eingereicht hatten, wurden von der kanadischen Vertretung in
Neu-Delhi Visa ausgestellt und sie konnten so nach Winnipeg reisen. Dies
widerspreche der pauschalen Ablehnung aller von der VELKI eingereichten
Antraege durch die kanadischen Behoerden, betonte Martin. Unter den
verhinderten TeilnehmerInnen befanden sich auch mehrere ehemalige
KirchenleiterInnen mit jahrzehntelanger internationaler Reiseerfahrung.
Martin begruesste die verschiedenen Initiativen, mit denen
Vollversammlungsdelegierte in Winnipeg der fehlenden TeilnehmerInnen
gedachten. Er dankte auch LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko
fuer seine Unterstuetzung. Bei seinem Besuch in Indien im vergangenen
November berichtete Noko fuehrenden VELKI VertreterInnen, dass er wegen
der Verweigerung der Visa immer noch mit der kanadischen Regierung in
Kontakt stehe.
Ruf nach kuenftigen Garantien von Seiten der Regierungen
Wenn der LWB in Zukunft ueber die Tagungsorte seiner internationalen
Konferenzen und Tagungen entscheide, so muesse er auf die Zusicherung
der Regierung des gastgebenden Landes bestehen, dass allen
TeilnehmerInnen Visa erteilt werden, erklaerte der
VELKI-Geschaeftsfuehrer. Staaten, deren Regierungen nicht bereit seien,
alle TeilnehmerInnen in das Land einreisen zu lassen, sollten gemieden
werden, so Martin.
Die indischen Delegierten, die nicht nach Winnipeg reisen konnten,
kamen damals ueberein, dass sie alle von der Vollversammlung getroffenen
Entscheidungen unterstuetzen wuerden. "Vielleicht waeren manche Wahlen
anders ausgegangen, waeren wir dort gewesen", ueberlegte Martin, der in
den LWB-Rat gewaehlt wurde.
Mehrere lutherische Kirchen in Indien hielten zur dieser Zeit Andachten
oder organisierten andere Veranstaltungen, um fuer die Vollversammlung
zu beten. Weiterhin nutzten viele die Moeglichkeit, die Ereignisse der
Vollversammlung auf der Vollversammlungs-Webseite zu verfolgen. "In
gewisser Weise waren wir gar nicht so fern", schloss der
VELKI-Geschaeftsfuehrer. (541 Woerter)
(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Andreas Havinga aus Amsterdam, der
fuer LWI ueber die Konferenz in Kuala Lumpur berichtete.)
(Fuer weitergehende Informationen finden Sie die Botschaft der Zehnten
LWB-Vollversammlung auf der Vollversammlungs-Webseite unter:
www.lwb-vollversammlung.org/PDFs/LWB-Botschaft.pdf sowie eine
Zusammenfassung der Resolutionen und Erklaerungen der Vollversammlung
(in englischer Sprache):
www.lwb-vollversammlung.org/PDFs/LWF-Resolutions_and_Statements.pdf.
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* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
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eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
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