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Ratsmitglieder sollen prominente Rolle in LWB-Regionen uebernehmen
From
"Frank Imhoff" <frank_Imhoff@elca.org>
Date
Sun, 05 Sep 2004 08:51:25 -0500
Ratsmitglieder sollen prominente Rolle in LWB-Regionen uebernehmen
LWB-Generalsekretaer Noko: Mitgliedskirchen muessen Situation der
Menschenrechte in eigenen Laendern zur Sprache bringen
LWB-Ratstagung in Genf, 1. - 7. September 2004
PRESSEMITTEILUNG NR: 08
Genf, 3. September 2004 (LWI) - Die Staerkung der Rolle des LWB-Rates
stelle eine der Prioritaeten seiner naechsten Amtszeit dar, betonte der
wieder gewaehlte Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB),
Pfr. Dr. Ishmael Noko, gegenueber JournalistInnen in Genf. Noko war am
Mittwoch, 1. September, von den Ratsmitgliedern fuer weitere sieben
Jahre in seinem Amt bestaetigt worden. Die neuen Ratsmitglieder, die im
Juli 2003 von den Delegierten der Zehnten LWB-Vollversammlung im
kanadischen Winnipeg gewaehlt wurden, muessten einen prominenteren Platz
in den Nationalkomitees ihrer Laender erhalten, so Noko waehrend der
Ratstagung, die vom 1. bis 7. September 2004 in Chavannes-de-Bogis bei
Genf stattfindet..
Als Mitglieder des LWB-Rates seien sie automatisch auch Mitglieder ihrer
Nationalkomitees und muessten diese Mitgliedschaft intensiver nutzen.
Ausserdem seien die VizepraesidentInnen aufgerufen, sowohl in ihren
eigenen Regionen als auch bei internationalen oekumenischen Tagungen
staerker aufzutreten, um den LWB und seine Arbeit bekannter zu machen.
Es bestehe grosser Bedarf, dass die VizepraesidentInnen daran mitwirken,
ein Gemeinschaftsgefuehl zu entwickeln. "Die Mitgliedskirchen muessen
wissen, dass sie nicht allein sind", so Noko.
Er werde sich auch darum bemuehen, dass die LWB-Mitgliedskirchen sich
noch staerker fuer die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen, betonte
der LWB-Generalsekretaer. Das Engagement des LWB in diesem Bereich
koenne noch intensiver umgesetzt werden, wenn einzelne Mitgliedskirchen
die Situation der Menschenrechte in ihren eigenen Laendern zur Sprache
braechten. Die einzelnen Laender muessten die Menschenrechte zu ihrer
eigenen Sache machen, forderte Noko. Zu den grundlegenden
Menschenrechten gehoere die Reduzierung der Armut und das Streben nach
Frieden, dies seien die "gemeinsamen Verantwortlichkeiten" des LWB.
Im Blick auf die LWB-Struktur und eine Anpassung an die globalen
Herausforderungen berichtete Noko, dass Aufbau und Funktionsfaehigkeit
ueberprueft werden muessten, um auf die zahllosen Themen einer sich
schnell veraendernden Welt und eines oekumenischen Umfelds antworten zu
koennen. Waehrend der naechsten Vollversammlung muesse eine moegliche
Umstrukturierung eroertert werden, damit der LWB weiterhin eine
prophetische Stimme in einer Welt sein koenne, die entsprechend des
diesjaehrigen Themas der Ratstagung zusammen- und auseinander wachse.
Dies sei jedoch eine Entscheidung, die von den Leitungsgremien des LWB
gefaellt werden muesse.
Nach der angespannten finanziellen Situation des LWB gefragt, betonte
Noko, "Wir muessen die finanzielle Stabilitaet des LWB sichern." Es
muessten Mittel und Wege gefunden werden, um gemeinsam auf dieses Ziel
hinzuarbeiten. Er nannte vor allem den LWB-Stiftungsfonds als zentrales
Element, um dies zu erreichen. Dabei sei es wichtig, den
Mitgliedskirchen zu vermitteln, dass sie zu einem wichtigen Instrument
beitruegen, dass zu einer Veraenderung im oekumenischen Umfeld werden
koenne, betonte Noko. Auch durch die verstaerkte Nutzung von
christlichen Gaestehaeusern fuer Tagungen und Seminare waere es
moeglich, finanzielle Mittel einzusparen.
Der LWB erfreue sich guter Beziehungen zu anderen christlichen
Gemeinschaften auf sehr hohen Niveau. Die Beziehungen muessten weiter
ausgebaut werden. Er hoffe, so Noko, dass die lutherischen und die
reformierten Kirchen in naher Zukunft zu einer umfassenden gemeinsamen
Erklaerung finden, die die volle Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft
einschliesse.
Bezueglich der Diskussion ueber die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zum
Thema Familie, Ehe und menschliche Sexualitaet betonte der
Generalsekretaer die dringende Notwendigkeit, dieses Thema anzugehen.
"Es ist an der Zeit", so Noko. Die afrikanischen Kirchen haetten das
Thema Familie bereits in die Sechste LWB-Vollversammlung 1977 in
Daressalam (Tansania) eingebracht, allerdings ohne Gehoer zu finden. Die
Frage der menschlichen Sexualitaet beschaeftige die Kirchen sowohl im
Norden als auch im Sueden, deshalb muesse nach einer gemeinsamen
Position gesucht werden. "Wenn der LWB Teil der Weltgemeinschaft sein
will, muessen wir diese Fragen angehen, egal wie schwierig sie sein
moegen", erklaerte Noko. Die Gefahr einer Spaltung der Gemeinschaft
durch das Thema menschliche Sexualitaet liesse sich durch aufmerksames
Zuhoeren bannen. Eine Arbeitsgruppe, wie sie dem Rat zur
Beschlussfassung vorliege, koenne einen nicht zu unterschaetzenden
Beitrag hin zu einem wahrhaften Austausch ueber dieses schwierige Thema
leisten.
Mit Hinblick auf die Dauer seiner Amtszeit betonte Noko, er werde an der
naechsten LWB-Vollversammlung im Jahr 2009 oder 2010 nicht mehr als
Generalsekretaer teilnehmen. "Ich moechte hiermit bestaetigen, dass ich
auf der naechsten Vollversammlung nur zu Gast sein werde", so Noko. 1994
war der Theologe aus Simbabwe zum ersten afrikanischen Generalsekretaer
in der Geschichte des LWB gewaehlt worden.
An der LWB-Ratstagung in Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 100
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus sind ueber 70 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt und tagt in Genf erstmals in seiner Gesamtheit. Der
Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister sowie Geistlichen
und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. Der LWB umfasst
gegenwaertig insgesamt 136 Mitgliedskirchen in 76 Laendern und vertritt
rund 62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen LutheranerInnen.
(797 Woerter)
Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Buero fuer
Kommunikationsdienste ueber den Mobilfunk-Anschluss: +41/(0)78-720 8021.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41/22-791 63 53
Fax: +41/22-791 66 30
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