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LWB-Ratstagung verurteilt Anschlaege auf Zivilbevoelkerung
From
"Frank Imhoff" <frank_imhoff@elca.org>
Date
Mon, 06 Sep 2004 16:01:06 -0500
LWB-Ratstagung verurteilt Anschlaege auf Zivilbevoelkerung
Regierung Sudans aufgefordert, Entsendung humanitaerer Hilfskraefte zu
Menschen in Krisenregion zu ermoeglichen
LWB-Ratstagung in Genf, 1. - 7. September 2004
PRESSEMITTEILUNG NR: 14
Genf, 6. September 2004 (LWI) - Den bewaffneten Ueberfall von
TerroristInnen auf eine russische Schule Anfang September in Beslan in
Nordossetien hat der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) scharf
verurteilt. Auf seiner Ratstagung in Chavannes-de-Bogis bei Genf zeigte
sich der Rat "entsetzt ueber das Blutvergiessen". Die "Graeueltat"
errege besondere Abscheu, da die bewaffneten Aufstaendischen ganz
gezielt Kinder als Opfer waehlten: "Es gibt nichts, was solche
unmenschlichen Taten rechtfertigt", so die Delegierten.
Der Rat stellte die Tragoedie in eine Reihe mit anderen Anschlaegen der
letzten Tage und Wochen, bei denen bewaffnete Gruppen zur Verfolgung
ihrer politischen Ziele ihre Anschlaege bewusst gegen ZivilistInnen
gerichtet haetten. So etwa die Selbstmordanschlaege auf zwei Busse im
israelischen Beersheba, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, die
Hinrichtung von zwoelf nepalesischen Arbeitern durch militante Gruppen
im Irak, sowie die Terroranschlaege in Moskau und auf russische
Flugzeuge, bei denen rund 100 Menschen den Tod fanden. Ebenso erwaehnte
der Rat die Anschlaege im irakischen Kirkuk und die israelischen
Angriffe auf ZivilistInnen im Gaza-Streifen. Auch die Vorgaenge in
Darfur/Sudan kritisierte der Rat heftig.
In jedem der genannten Faelle, seien die von den Anschlaegen am
unmittelbarsten Betroffenen keine KaempferInnen, sondern Menschen
gewesen, deren einziges "Verbrechen" darin bestanden habe, dass sie von
den TaeterInnen mit deren erklaertem Feind in Verbindung gebracht wurden
oder als "den Anderen" zugehoerig angesehen wurden, so der Bericht des
Programmausschusses fuer Internationale Angelegenheiten und
Menschenrechte, der von Diadem Depayso, Lutherische Kirche auf den
Philippinen, praesentiert wurde.
Alle grossen Glaubensrichtungen teilten die Ueberzeugung, dass das Leben
und die Wuerde des Menschen bewahrt und geachtet werden muessten.
"Anschlaege auf ZivilistInnen verletzen diese grundlegenden
religioesen und ethischen Grundsaetze und verstossen gegen das
humanitaere Voelkerrecht", so der Rat. Der LWB verurteile all diese
"Graeueltaten", ungeachtet der Gruende, die zu ihrer Rechtfertigung
vorgebracht wuerden.
LWB-Rat schliesst sich Aufruf katholischer Bischoefe im Sudan an
Der Rat kritisierte weiterhin die Weigerung der sudanesischen Regierung,
"eine angemessen grosse internationale Friedenstruppe in die Region zu
lassen". Er schloss sich dem Aufruf der katholischen Bischoefe im Sudan
an, die internationale Gemeinschaft um Hilfe zu bitten, um Terror,
Vergewaltigungen, Folter, Mord und Sklaverei sowie die totale Ausrottung
einer ethnischen Gruppe zu verhindern.
Die Ratsmitglieder erklaerten, sie seien tief betroffen ueber die sich
entwickelnde humanitaere Krise in der Region und bekraeftigten die
Bedeutung der LWB-Unterstuetzung fuer die humanitaere Hilfe in der
Region, die durch das weltweite Netzwerk von Kirchen und
Partnerorganisationen ACT (Action by Churches Together - Kirchen helfen
gemeinsam), zu dessen Gruendungsmitgliedern der LWB gehoert, geleistet
werde.
Die sudanesische Regierung wurde aufgefordert, "die Entsendung
humanitaerer Hilfskraefte zu den Menschen in der Region zu ermoeglichen
und alle Konfliktparteien zu Verhandlungen um eine gerechte und
friedliche Loesung der Auseinandersetzung zu bewegen".
An der LWB-Ratstagung in Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 100
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus sind ueber 70 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt und tagt in Genf erstmals in seiner Gesamtheit. Der
Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister sowie Geistlichen
und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. Der LWB umfasst
gegenwaertig insgesamt 136 Mitgliedskirchen in 76 Laendern und vertritt
rund 62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen LutheranerInnen.
(569 Woerter)
Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Buero fuer
Kommunikationsdienste ueber den Mobilfunk-Anschluss: +41/(0)78-720 8021.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41/22-791 63 53
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