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LWB-Ratstagung hat zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Mitgliedskirchen beigetragen
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"Frank Imhoff" <frank_Imhoff@elca.org>
Date
Thu, 09 Sep 2004 05:48:10 -0500
LWB-Ratstagung hat zur Vertiefung der Beziehungen zwischen
Mitgliedskirchen beigetragen
Ratsmitglieder benennen vier Prioritaeten fuer kuenftige Arbeit des LWB
LWB-Ratstagung in Genf, 1. - 7. September 2004
PRESSEMITTEILUNG NR: 21
Genf, 8. September 2004 (LWI) - Die Vertiefung der Beziehungen zwischen
den Mitgliedskirchen und nicht so sehr die getroffenen Entscheidungen
sei das wichtigste Ergebnis der diesjaehrigen Ratstagung des
Lutherischen Weltbundes (LWB), betonte LWB-Praesident Mark S. Hanson,
Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA),
zum Abschluss der Tagung vor JournalistInnen. Der Rat tagte vom 1. bis
7. September in Chavannes-de-Bogis bei Genf.
Der von den Delegierten der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im
kanadischen Winnipeg gewaehlte 49-koepfige LWB-Rat tagte in diesem Jahr
erstmals in seiner Gesamtheit. Er sei vom Respekt, mit dem sich die
VertreterInnen der Kirchen aus den unterschiedlichen Kontexten
begegneten, sowie der Achtsamkeit, mit der die Ratsmitglieder ihrem
gemeinsamen Auftrag, den LWB zu leiten, nachkaemen, sehr beeindruckt
gewesen, erklaerte Hanson. Die Ratsmitglieder seien, wie vom Thema der
Tagung vorgegeben, zusammengewachsen. Er sei ueberzeugt, dass die
Ratsmitglieder in der Zeit zwischen den Tagungen ihre Aufgaben in ihren
jeweiligen Kontexten wahrnehmen und dabei in Erinnerung behalten
wuerden, was sie in der Gemeinschaft verbinde. Die Ratstagung stand
unter dem Thema: "Zusammenwachsen - auseinander wachsen".
Die von den Ratsmitgliedern festgelegten Prioritaeten fuer die
lutherische Gemeinschaft haetten eine grosse Aussagekraft ueber den LWB
zum gegenwaertigen Zeitpunkt, so LWB-Praesident Hanson. Der Rat hat vier
Prioritaeten benannt: Staerkung der Gemeinschaft lutherischer Kirchen in
Mission; Vertiefung oekumenischer Verpflichtungen und Foerderung
interreligioeser Beziehungen; Zeugnis von Gottes Heilung, Versoehnung
und Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft sowie Verstaerkung der
Kommunikation, der gegenseitigen Rechenschaftspflicht und des
Miteinanderteilens.
LWB-Praesident Hanson betonte, der LWB, wie auch viele andere kirchliche
Leitungsgremien und oekumenische Organisationen, stehe vor ernsten
finanziellen Herausforderungen. Erst muessten jedoch die Prioritaeten in
der inhaltlichen Arbeit gesetzt werden, bevor Entscheidungen im Bereich
Finanzen getroffen wuerden. "Wir wollen nicht, dass die finanziellen
Herausforderungen die Arbeit des LWB bestimmen", so Hanson.
LWB ist verpflichtet, Frage der Frauenordination weiter zu verfolgen
Im Blick auf die Ordination von Frauen, erklaerte LWB-Praesident Hanson,
dass die lutherische Gemeinschaft dazu verpflichtet sei, die Frage der
Frauenordination weiter zu verfolgen. Allerdings muesse der Dialog mit
den Mitgliedskirchen, die bisher keine Frauen ordinierten, in vollem
Respekt gefuehrt werden.
Die Kirchen muessten kontinuierlich aufgefordert werden, die Teilhabe
von Frauen an der Leitung der Kirchen sicherzustellen und die Ordination
von Frauen einzufuehren. "Wir werden zu diesem Thema nicht schweigen,
aber wir muessen respektvoll mit den Unterschieden, die in unserer
Gemeinschaft bestehen, umgehen", betonte Hanson.
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko betonte, dass die Ordination
von Frauen keine Voraussetzung fuer die Aufnahme einer Kirche in den LWB
sei. Wenn eine Kirche in den LWB aufgenommen sei, muesse diese Kirche
jedoch Verstaendnis dafuer aufbringen, dass die Diskussion ueber die
Ordination von Frauen fortgesetzt werde. "Wir heissen auch die Kirchen
willkommen, die bisher keine Frauen ordinieren", so Noko, "aber das
Gespraech ueber dieses Thema beginnt am ersten Tag, wenn sie der Familie
beitreten".
Aufnahme der Protestantischen Kirche in den Niederlanden in den LWB
veraendert oekumenische Landschaft
Im Blick auf die Aufnahme der Protestantischen Kirche in den
Niederlanden (PKN) in den LWB erklaerte LWB-Praesident Hanson, dies sei
ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die oekumenische Landschaft
veraendere. "Wir entwickeln unsere lutherische Identitaet nicht in der
Isolation von anderen Kirchen, sondern in Beziehung zu ihnen", betonte
Hanson. Er hoffe, dass der LWB die Gaben, die die neuen Mitglieder aus
der reformierten Tradition einbraechten, willkommen heissen wuerden. Zur
im Mai dieses Jahres gegruendeten PKN gehoeren ueber 2,5 Millionen
reformierte ChristInnen. Die PKN ist ein Zusammenschluss der
Evangelisch-Lutherischen Kirche im Koenigreich der Niederlande, der
Niederlaendischen Reformierten Kirche und der Reformierten Kirchen in
den Niederlanden. Alle drei Kirchen haben ihre Wurzeln in der
Reformation. Die Evangelisch-Lutherische Kirche im Koenigreich der
Niederlande mit knapp 15.000 Mitgliedern gehoerte bereits seit 1947 zum
LWB.
Die verschiedenen Kirchen traeten durch ihre Mitgliedschaft im LWB
miteinander in Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, auch wenn sie bisher
nicht in direkten Gespraechen gestanden haetten, erklaerte
LWB-Generalsekretaer Noko. Mit der lutherischen und den reformierten
Kirchen in den Niederlanden habe im Vorfeld des Zusammenschlusses ein
langer Dialog auf nationaler Ebene stattgefunden. In diesem Vorgehen ist
laut Noko eine Methodologie erkennbar, die fuer die Zukunft
verheissungsvoll ist. Er unterstuetze diese Entwicklung ausdruecklich.
Elfte LWB-Vollversammlung findet 2010 statt
Die Mitglieder des LWB-Rates entschieden weiterhin, dass die Elfte
LWB-Vollversammlung im Jahr 2010 stattfinden soll. Grundlage dieser
Entscheidung bildeten die Notwendigkeit einer besseren Koordination auf
oekumenischer Ebene im Blick darauf, dass LWB-Mitgliedskirchen oft auch
Mitglieder anderer regionaler und weltweiter christlicher Organisationen
sind sowie die Arbeitsbelastung der MitarbeiterInnen des LWB und die
Reduzierung der enormen Kosten fuer mehrere parallel stattfindende
Vollversammlungen.
Naechste Ratstagung findet im September 2005 in Jerusalem statt
Vom 31. August bis 7. September 2005 wird der LWB-Rat zu seiner
naechsten Tagung in Jerusalem zusammenkommen. Mit dieser Entscheidung
nahm der Rat die wiederholte Einladung der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Jordanien (ELKJ) an. Bereits in den Jahren 2001 und 2002 hatte
der LWB-Rat die Entscheidung getroffen, in Jerusalem zu tagen, musste
jedoch die Tagung aufgrund der Sicherheitsrisiken verlegen. Waehrend der
Diskussion im Plenum erneuerte ELKJ-Bischof Munib A. Younan die
Einladung seiner Kirche und versicherte, dass das israelische
Innenministeriums fest zugesagt habe, alle Ratsmitglieder wuerden die
notwendigen Visa erhalten. Die ELKJ hat Gemeinden in Jerusalem,
Jordanien und Palaestina mit rund 3.000 Mitgliedern und gehoert seit
1974 zum LWB. (867 Woerter)
* * *
An der LWB-Ratstagung in Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 100
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus sind ueber 70 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt und tagt in Genf erstmals in seiner Gesamtheit. Der
Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister sowie Geistlichen
und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. Der LWB umfasst insgesamt
138 Mitgliedskirchen in 77 Laendern und vertritt rund 65 Millionen
Mitglieder weltweit.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen Mitglieder in
77 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41/22-791 63 53
Fax: +41/22-791 66 30
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
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