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El Salvador: LWB-Praesident fordert Bruecken der Verstaendigung


From "Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>
Date Mon, 13 Sep 2004 15:00:50 -0500

El Salvador: LWB-Praesident Hanson fordert Bruecken der Verstaendigung
 und Engagement fuer Frieden und Gerechtigkeit in der Welt
"Gewalt und Terrorismus haben nicht das letzte Wort"
 
San Salvador (El Salvador)/Genf, 13. September 2004 (LWI) - Der
Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Mark S. Hanson, Leitender
Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), hat
ChristInnen und leitende RepraesentantInnen verschiedener Religionen und
christlicher Konfessionen dazu aufgerufen, Bruecken der Verstaendigung
zwischen den Voelkern zu bauen und sich gemeinsam fuer Frieden und
Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen.
 
"Wir sollten zusammenstehen, um der Welt eine Botschaft der
Versoehnung, Heilung und Hoffnung zu bringen und eine Gesellschaft
aufzubauen, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen", erklaerte
Hanson auf einer interreligioesen Versammlung fuer Frieden und
Gewaltlosigkeit, die am Samstag, 11. September, in San Salvador (El
Salvador) in der anglikanisch-episkopalen San Juan Evangelista-Kirche
stattfand.
 
An der Versammlung, die vom Nationalen Rat der Kirchen El Salvadors und
der Gemeinschaft lutherischer Kirchen in Mittelamerika einberufen worden
war, nahmen VertreterInnen des Judentums, des Islam, der Gemeinschaft
der Baha'i sowie lutherischer, anglikanisch-episkopaler,
calvinistisch-reformierter Kirchen und der baptistischen Emmanuel-Kirche
teil. Der Buergermeister von San Salvador, Carlos Rivas Zamora, sowie
der Weihbischof der Dioezese San Salvador, Gregorio Rosa Chavez, waren
ebenfalls anwesend. 
 
Leitende VertreterInnen verschiedener Religionsgemeinschaften nahmen
aktiv an der Versammlung teil. Sie lasen Texte aus dem Koran, den
Schriften der Baha'i, der Tora und der Bibel vor und beteten fuer
Frieden, Toleranz und Verstaendigung in der Welt.
 
Hanson erklaerte, dass Gewalt und Terrorismus grosse Angst unter den
Menschen hervorriefen, dass sie aber "nicht das letzte Wort haben". Auf
Gewalt duerfe nicht damit reagiert werden, dass sich die Menschen
versteckten. "Gott hat uns seinen Frieden geschenkt, er hat uns die
Verheissung gegeben, dass er uns liebt und Erbarmen mit uns hat und dass
er selbst in den schwierigsten Momenten in unserer Mitte ist und uns
Leben bringt", so der LWB-Praesident.
 
Er rief ChristInnen und Angehoerige anderer Glaubensrichtungen auf,
alles in ihren Kraeften Stehende zu tun, um Frieden und Gerechtigkeit in
der Welt herbeizufuehren, und erinnerte an Monsignore Oscar Romero, der
im Maerz 1980 wegen seiner regierungskritischen Predigten und seines
Kampfes an der Seite der Armen ermordet worden war. Hanson betonte: "Er
lehrte uns die Macht der Gewaltlosigkeit", mit der wir uns der
institutionalisierten Gewalt widersetzen sollten, die die Mehrheit der
Bevoelkerung zu grosser Armut verdamme. 
 
In seiner Predigt hob der lutherische Kirchenleiter die Bedeutung des
Dialogs und der interreligioesen Zusammenarbeit hervor. Er bedauerte,
dass ChristInnen haeufig Bibeltexte verwendet haetten, um Gewalt und
Hass gegen juedische Glaeubige zu rechtfertigen, und erinnerte daran,
dass die ELKA 1993 die antisemitischen Schriften des Reformators Martin
Luther abgelehnt hatte. 
 
Ferner entschuldigte er sich bei den MuslimInnen fuer alle
Anschuldigungen und Beleidigungen, denen sie nach den terroristischen
Angriffen vom 11. September 2001 gegen die Vereinigten Staaten von
Amerika ausgesetzt waren. All diese Akte wuerden Gewalt hervorrufen und
es muesste verhindert werden, dass sich aus religioesen oder anderen
Gruenden Hass unter den verschiedenen Schichten der Gesellschaft
ausbreite, fuegte Hanson hinzu. (486 Woerter)
 
(Ein Bericht von Fernando Oshige, Peru, fuer LWI.)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen Mitglieder in
77 Laendern weltweit angehoeren.
 
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 
 

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