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EKD-Ratsvorsitzender Bischof Wolfgang Huber besucht LWB in Genf


From "Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>
Date Thu, 23 Sep 2004 11:06:41 -0500

EKD-Ratsvorsitzender Bischof Wolfgang Huber besucht LWB in Genf
LWB-Generalsekretaer Noko: Lutherischer Weltbund wird immer
oekumenischer
 
Genf, 23. September 2004 (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) werde
zunehmend oekumenischer, betonte der Generalsekretaer des LWB, Pfr. Dr.
Ishmael Noko, anlaesslich eines Treffens mit dem Ratsvorsitzenden der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber,
am Mittwoch, 22. September, in Genf. Die Entscheidung des LWB-Rates
Anfang September, die Protestantische Kirche in den Niederlanden (PKN)
als LWB-Mitgliedskirche aufzunehmen, sei ein klarer Beleg dafuer, dass
sich die oekumenische Landschaft veraendere, so Noko.
 
Durch ihre Mitgliedschaft im LWB traeten die verschiedenen Kirchen
miteinander in Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, auch wenn sie bisher
nicht in direkten Gespraechen gestanden haetten, erklaerte
LWB-Generalsekretaer Noko. Zur im Mai dieses Jahres gegruendeten PKN
gehoeren ueber 2,5 Millionen reformierte ChristInnen. Die PKN ist ein
Zusammenschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Koenigreich der
Niederlande, der Niederlaendischen Reformierten Kirche und der
Reformierten Kirchen in den Niederlanden. Die Evangelisch-Lutherische
Kirche im Koenigreich der Niederlande mit knapp 15.000 Mitgliedern
gehoerte bereits seit 1947 zum LWB. 
 
Im Blick auf die Zusammenarbeit des LWB und des Reformierten Weltbundes
(RWB) betonte Bischof Huber, es waere ein wichtiges oekumenisches
Signal, wenn in Zukunft die Entscheidungsorgane von LWB und RWB
gemeinsam tagen wuerden. Die Gespraeche mit VertreterInnen beider
Weltbuende in Genf stimmten ihn sehr hoffnungsvoll, dass gemeinsame
Tagungen realistischer seien als je zuvor. Eine verstaerkte oekumenische
Ausrichtung des LWB und eine noch engere Zusammenarbeit zwischen LWB und
RWB seien wichtige Schritte auf diesem Weg, so Huber, der seit seiner
Wahl zum Ratsvorsitzenden der EKD im November 2003 zum ersten Mal das
Oekumenische Zentrum in Genf besuchte.
 
"Wir leben in einer spannenden oekumenischen Zeit", so Huber, die sich
darin aeussere, dass die wirklich wichtigen oekumenischen Themen
angesprochen wuerden. Es sei erfolgversprechender, die kritischen Fragen
anzusprechen, als ihnen aus dem Weg zu gehen, wie dies in der
Vergangenheit bisweilen geschehen sei. 
 
Hinsichtlich der Diskussionen zur Strukturreform der EKD zeigte sich
Huber ueberzeugt, dass bis zum 1. Januar 2007 neue Strukturen fuer die
Zusammenarbeit zwischen EKD und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD) geschaffen wuerden. Die Reform sei
notwendig, um das gemeinsame Zeugnis zu staerken. Dies setze voraus,
dass alle Mitgliedskirchen der EKD den neuen Strukturen zustimmten. Zur
EKD gehoeren 23 lutherische, reformierte und unierte Landeskirchen mit
ueber 26 Millionen Mitgliedern.
 
LWB-Generalsekretaer Noko nahm in dem Gespraech auch Bezug auf die
Entscheidung der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg, den Namen des LWB in "Lutherischer Weltbund - eine
Kirchengemeinschaft" zu aendern. Nun gelte es herauszuarbeiten, was dies
fuer die Gemeinschaft der inzwischen 138 Mitgliedskirchen bedeute. 
 
Fuer die weitere Arbeit des LWB habe der Rat Anfang September dieses
Jahres vier Prioritaeten benannt, berichtete Noko: Staerkung der
Gemeinschaft lutherischer Kirchen in Mission; Vertiefung oekumenischer
Verpflichtungen und Foerderung interreligioeser Beziehungen; Zeugnis von
Gottes Heilung, Versoehnung und Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft
sowie Verstaerkung der Kommunikation, der gegenseitigen
Rechenschaftspflicht und des Miteinanderteilens. 
 
Weiterhin habe der Rat die Einrichtung einer achtkoepfigen
Arbeitsgruppe ueber Familie, Ehe und Sexualitaet beschlossen, so Noko.
Diese solle den Rat dabei unterstuetzen, Richtlinien und Prozesse
vorzuschlagen, in welcher Form eine respekt- und wuerdevolle Diskussion
der Mitgliedskirchen ueber gemeinsame und unterschiedliche Auffassungen
zu Familie, Ehe und Sexualitaet innerhalb der lutherischen Gemeinschaft
fortgefuehrt werden koenne. 
 
LWB-Generalsekretaer Noko erinnerte in dem Gespraech mit dem
EKD-Ratsvorsitzenden auch an die Feierlichkeiten zum fuenften Jahrestag
der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre
(GE), die am 31. Oktober 1999 von VertreterInnen der
roemisch-katholischen Kirche und des LWB unterzeichnet wurde. Huber habe
einen "wertvollen Beitrag" zur Verwirklichung der GE geleistet, so Noko.

 
Aus Anlass des fuenften Jahrestages der Unterzeichnung der GE werden in
vielen Laendern weltweit oekumenische Feierlichkeiten und Gottesdienste
stattfinden. Der LWB plant aus diesem Anlass gemeinsam mit dem
Paepstlichen Rat zur Foerderung der Einheit der Christen am 30. Oktober
eine Feier unter dem Thema "Gerechtfertigt - Befreit zum Leben" in
Johannesburg (Suedafrika). Da in diesem Jahr in Suedafrika auch der
zehnte Jahrestag der politischen Veraenderungen gefeiert werde, erwarte
er, so der LWB-Generalsekretaer, dass dies auch die Feierlichkeiten zum
fuenften Jahrestag der Unterzeichnung der GE beeinflussen werde. Ziel
der Feier ist es laut Noko, die universale Kirche sichtbarer zu machen.
(676 Woerter)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen LutheranerInnen
in 77 Laendern weltweit angehoeren.
 
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 
 
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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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