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Leitender Bischof der ELKA kritisiert Inhalt des
From
"Frank Imhoff" <frank_imhoff@elca.org>
Date
Thu, 30 Sep 2004 06:51:38 -0500
Leitender Bischof der ELKA kritisiert Inhalt des US-amerikanischen
Wahlkampfes
Kampf gegen Terrorismus ist von zentraler Bedeutung, aber auch andere
gesellschaftliche Probleme muessen angegangen werden
Chicago (USA)/Genf, 30. September 2004 (ELCA NEWS/LWI) - Im Vorfeld der
ersten Fernsehdebatte von US-Praesident George W. Bush und seinem
demokratischen Herausforderer John F. Kerry hat der Leitende Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), Mark S. Hanson,
Praesident Bush und Senator Kerry in einem offenen Brief aufgefordert,
Ton und Inhalt ihrer Wahlkampagnen fuer die im November stattfindenden
Wahlen zu aendern.
In seinem Schreiben rief Hanson die Praesidentschaftskandidaten dazu
auf, Antworten auf gesellschaftliche Probleme, wie HIV/AIDS,
Umweltverschmutzung, die wachsende Kluft zwischen reichen und verarmten
Menschen, bezahlbare Unterkuenfte, Gesundheitsversorgung, Loehne und
Ausbildung, zu geben.
Zwar erkannte Hanson an, dass Terrorismus ein wichtiges Anliegen sei und
Terror abgelehnt werden muesse, aber er forderte den republikanischen
und den demokratischen Kandidaten auf, nicht "alle Schreie der leidenden
Menschheit auf diese eine Frage zu reduzieren". Im Vorfeld der
Praesidentschaftswahl am 2. November sind drei Fernsehduelle zwischen
Amtsinhaber Bush und seinem demokratischen Herausforderer Kerry geplant
- am 30. September, am 8. und am 13. Oktober.
Hanson richtete an beide Kandidaten den Appell, "damit aufzuhoeren, 30
Jahre zurueckzublicken und den Militaerdienst des jeweils anderen in
Frage zu stellen", und uns stattdessen "eine Perspektive fuer die
naechsten 30 Jahre zu geben". Beide Wahlkampagnen, so forderte er,
sollten "uns helfen, die Verantwortung und die Pflichten zu erkennen,
die mit dem Privileg der Freiheit und des Wohlstands einhergehen".
Der Leitende Bischof der ELKA erklaerte, dies sei nicht der Moment, in
dem die USA sich aus der Welt zurueckziehen oder versuchen sollten, "die
Welt mit unserer wirtschaftlichen und militaerischen Macht zu
beherrschen. Wir muessen hoeren, was es fuer unser Land bedeutet,
Haushalter dieser Macht im Dienst des Friedens und des Wohls aller
Kinder Gottes zu sein". Weiterhin betonte Hanson, es sei an der Zeit,
"dass wir weltweit an der Seite all derer stehen, die leiden, aller
derer, die taeglich mit der Realitaet der Gewalt leben muessen, und es
ist an der Zeit, dass wir zusammenarbeiten, damit alle ihr taegliches
Brot haben und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden erfahren".
Er erinnerte beide Praesidentschaftskandidaten daran, dass es "in dieser
vom Terrorismus heimgesuchten Zeit" andere grosse Probleme gebe, wie
"Hunger und Armut, korrupte und brutale politische Systeme,
erschreckende Diskriminierung und soziale Ungleichheit, Buergerkriege,
Umweltzerstoerung und Epidemien."
"Auch diese sind fuer Millionen von Menschen Quelle von Unsicherheit und
Hoffnungslosigkeit", erklaerte Hanson. "Diese Probleme gehoeren nicht in
eine Welt, in der alles zunehmend miteinander vernetzt ist. Es ist
sowohl unmoralisch als auch kurzsichtig, den Terrorismus zu bekaempfen,
diese Realitaeten aber zu vernachlaessigen oder ihnen mit
Gleichgueltigkeit zu begegnen."
Hanson leitet die fast 5 Millionen Mitglieder zaehlende ELKA, die seit
1988 Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist. Seit Juli
2003 ist er Praesident des LWB, der seinen Sitz in Genf hat und rund 65
Millionen LutheranerInnen weltweit vertritt. (472 Woerter)
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen LutheranerInnen
in 77 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
* * *
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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